Lehrstunde der Demokratie in der Bezirksvertretung

Ach, Demokratie ist wunderbar. Der Stern-Verlag auf der Friedrichstraße ist schon länger Geschichte. Jetzt wird dort neu geplant. Anstatt aber dringend benötigten preiswerten Wohnraum zu schaffen, soll ein weiteres Hotel entstehen, davon gibt es ja auch zu wenige in Düsseldorf. Die Hotelkette „Motel One“ will eine Unterkunft mit 261 Zimmern bauen. Erhalten bleibt nur das Untergeschoss, der Rest wird neu gebaut. Solche Bauvorhaben müssen durch diverse Ausschüsse und die zuständige Bezirksvertretung 3. Nur mit der Zuständigkeit bei dieser hapert es. Alle Fraktionen heulten Krokodilstränen, dass ja dringend Wohnraum benötigt werde und dass sie ja viel lieber darüber abstimmen würden, aber leider, leider sind ihnen die Hände gebunden. Sie dürften das rechtlich gar nicht ablehnen, sondern nur eine Empfehlung abgeben. Da kann man sich das Ganze eigentlich auch sparen. Abgestimmt wurde aber trotzdem, nur die beiden Vertreter*innen der Linken stimmten dagegen. Um es noch mal deutlich zu sagen: SPD, FDP, Grüne und CDU stimmten für ein Hotel. Ohne Probleme hätten sie ebenfalls dagegen stimmen können, um ein Zeichen zu setzen. Dazu sahen sie sich offenbar jedoch nicht in der Lage. So werden die schönen Worte, die die Parteien zu fehlendem Wohnraum regelmäßig von sich geben, zu dem, was sie eigentlich sind: reine Makulatur. Mit diesen Parteien ist halt nichts zu gewinnen.