(Studentische) Wohnungsnot in Düsseldorf

Das Wintersemester an FH und Uni hat begonnen, viele StudienanfängerInnen hat es nach Düsseldorf verschlagen, sie benötigen also bezahlbaren Wohnraum.

Und damit beginnen die Probleme auch schon. Seit Jahren steigen in Düsseldorf die ohnehin schon hohen Mieten, es wird immer schwieriger, eine günstige Wohnung oder ein günstiges Zimmer zu finden. Immerhin beträgt die durchschnittliche Monatskaltmiete in Düsseldorf bereits stolze 8 Euro pro Quadratmeter.

Da diese Problematik in Düsseldorf alles andere als neu ist, bietet der AStA der FH-D seit über 20 Jahren Notschlafplätze für ErstsemesterInnen an. Das Studentenwerk stellt hierfür Räumlichkeiten zur Verfügung. Auch der AStA der HHU bietet heute den Uni-Erstis diese Möglichkeit an. Momentan wohnen sieben Frauen und zehn Männer in der Notunterkunft im Keller eines StudentInnenwohnheims. Dort gibt es Schlafsäle und eine Küche, die als Gemeinschaftsraum fungiert.

ErstsemesterInnen berichten von großen Problemen bei der Wohnungssuche. Auf ein WG-Zimmer bewerben sich häufig mehr als 40 Leute, das Kennenlernen der WG-BewohnerInnen mutiert zu regelrechten Castingshows. Bei Wohnungsbesichtigungsterminen bilden sich Menschenschlangen durch das gesamte Treppenhaus, langes Warten ist angesagt, zumeist bleibt dennoch nur eine Absage oder überhaupt keine Reaktion auf eine Bewerbung.

Von Seiten der Politik erfolgt kaum eine problemorientierte Reaktion auf diesen Misstand. Noch im Mai 2011 vertrat der CDU-Ratsherr Klaus-Dieter Lukaschewski, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wohnungswesen und Modernisierung, tatsächlich die Meinung, es gäbe keine Wohnungsnot in Düsseldorf, der frei finanzierte Markt würde ausreichend günstigen Wohnraum anbieten. Dabei ist zu erwarten, dass die Mietpreise noch weiter steigen werden, zumal bis 2012 mehr als 10.000 Wohnungen aus der Mietbindung fallen. Und die Zahl der StudienanfängerInnen wird steigen. An der Wohnraumsituation kann auch das Studentenwerk aufgrund begrenzter Ressourcen nichts ändern. Nur einem Teil derjenigen StudienanfängerInnen, die ein Wohnheimzimmer haben möchten, kann auch eins angeboten werden.

Das Notschlafplätze-Angebot der ASten ist sicherlich eine große Hilfe für die StudienanfängerInnen, aber – wie der Name schon sagt – natürlich nur eine temporäre Notlösung. Hier ist die Politik gefordert, ihre Aufmerksamkeit von den Bereichen "Schöner Wohnen" und hochpreisigen Büroräumen auf den Bereich des günstigen Wohnraums zu verschieben.


TERMINE

Die AStA-Referate Politische Bildung und Interkulturelles präsentieren:

Dienstag, 15. November, 19.00 Uhr, zakk, Raum 4, Fichtenstr. 40
Film und Diskussion: Amandla! Die Kraft der Musik
Der Titel AMANDLA! spricht für sich. Er stammt aus dem Xhosa und bedeutet übersetzt Power, Kraft. Amandla war über Jahrzehnte der Begriff für den Schrei nach Gerechtigkeit im ehemaligen Unrechtssystem Südafrika. Es steckt eine ungemeine Kraft in diesem Musikfilm, in dem die größten Stars Südafrikas zu Wort und zu Auftritten kommen. Es ist die Kraft des Widerstands.

Das AStA-Referat Café International präsentiert:

Donnerstag, 24. November, 19 Uhr, Café Freiraum, Düsseldorf-Golzheim
Kulturveranstaltung zum Thema Tibet
In Kooperation mit dem International Office.
Der Zugang zum Café Freiraum befindet sich links neben dem Haupteingang des FH-Gebäudes auf der Josef-Gockeln-Straße 9, Außentreppe auf der Wiese.

Der ANTIFA-AK präsentiert:

Mittwoch, 30. November, 19.30 Uhr, Hinterhof - Linkes Zentrum, Corneliusstr. 108, Düsseldorf
INPUT – antifaschistischer Themenabend:
Lauter, schneller, härter
Hardcore, Hatecore und National Socialist Hardcore

Innerhalb der RechtsRock-Szene hat Hardcore immer mehr an Popularität gewonnen. Neben der Musik spielt vor allem der von der HC-Punk-Szene adaptierte Lifestyle eine wichtige Rolle. Die HC-Szene entstand in den späten 70er-Jahren als eine linke politische Abgrenzung zur Punk-Szene mit ihrer No-Future-Attitüde. Durch die Ausdifferenzierung der HC-Punk-Szene in den 80er-Jahren, die in der Breite zu ihrer Entpolitisierung geführt hat, setzte ein reaktionäres Rollback ein, das bis heute anhält.
Ingo Taler vom Antirassistischen Bildungsforum Rheinland, dessen lang erwartetes Buch "Out of Step. Hardcore-Punk zwischen Rollback und neonazistischer Adaption" demnächst in der "reihe antifaschistischer Texte" (rat) im Unrast-Verlag erscheinen wird, skizziert die Ursachen des reaktionären Rollbacks in der HC-Punk-Szene und nimmt Strukturen und Themen der rechten HC-Szene unter die Lupe.
Rechte HC-Bands versuchen seit Ende der 90er-Jahre Themen der HC-Punk-Szene zu besetzen und nutzen dabei ideologische Anknüpfungspunkte, die ihnen von HC-Punk-Bands geboten werden. Metaphern und subtile Botschaften sind an die Stelle von unverhohlener NS-Propaganda und -Symbolik getreten und dominieren die aktuelle rechte HC-Szene, deren Erscheinungsbild sich kaum noch von dem der HC-Punk-Bands unterscheiden lässt.
INPUT – antifaschistischer Themenabend findet jeden letzten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Zentrum Hinterhof, Corneliusstr. 108 in Düsseldorf statt. Vorschläge im Themenfeld extreme Rechte, Braunzone und antifaschistische Aktivitäten (auch historische Themen) nimmt das INPUT-Team gerne entgegen. Bitte per E-Mail an antifa-ak [at] gmx.de (Antifa-AK an der FH Düsseldorf) oder bildungsforum [at] gmx.de (Antirassistisches Bildungsforum Rheinland).

Das AStA-Referat Kino 77 präsentiert:

Filmvorführungen jeden Dienstag um 20 Uhr im Audimax (Josef-Gockeln-Straße 9)
Eintritt: 2,50 Euro, mit Gilde-Pass: 1,50 Euro.
Weitere Infos siehe www.kino77.de
08. November: Almaya
15. November: Waste Land
22. November: Biutiful
29. November: Das Lied in mir