TERZ 12.11 – FH-SEITE
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) feiert in diesem Jahr sein nunmehr vierzigjähriges Bestehen und stellt seither für viele Studierende eine Chance auf ein selbstbestimmtes Studium dar.
Angelehnt an das Honnefer Modell aus dem Jahr 1953, das Student_innen mit besonders guten Leistungen eine finanzielle Unterstützung bot, und mit Hilfe der Studierendenbewegung der 68'er Jahre konnte das Gesetz unter dem ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) verabschiedet werden. Erstmals wurde das BAföG am 1. Oktober 1971 ausgezahlt, wobei die Studierenden zunächst nichts zurückzahlen mussten. Die Änderung, einen Teil als Darlehen vorzufinanzieren, erfolgte erst im Jahr 1974 unter heftigen Protesten. Die noch heute gängige Regelung, die Hälfte als zinsloses Darlehen und die andere Hälfte als Zuschuss zu gewähren, trat 1990 in Kraft. Seitdem unterliegt das BAföG immer wiederkehrenden Reformen, was eine Prognose für die Zukunft offen lässt.
Um jedoch nach 40 Jahren eine Bilanz zu ziehen, nennt der Präsident des Deutschen Studentenwerk, Rolf Dobischat, eine Zahl von über 3,5 Millionen Menschen, die dank eines gesetzlichen Anspruches auf Ausbildungsförderung die Möglichkeit hatten zu studieren.
Die Tatsache, dass nach der letzten BAföG-Reform und der damit verbundenen Erhöhung um zehn Prozent noch einige Kritikpunkte unbehandelt bleiben, wird zum Jubiläum gerne verschwiegen. Eine der Forderungen ist es, das BAföG noch weiter an realistische Lebenserhaltungskosten anzupassen. Ferner bleibt die Frage zu klären, ob eine Altersgrenze von 35 Jahren bei Masterstudiengängen in der heutigen Zeit noch mit den Erwerbsbiografien der Studierenden zu vereinbaren ist, die in manchen Fällen alles andere als "geradlinig" sind. Auch für Menschen aus dem Ausland, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und eine begrenzte Aufenthaltsgenehmigung haben, bietet das BAföG keine Möglichkeiten zur Studienfinanzierung.
Alternativ bleiben bislang Studierendenkredite von Banken und der freien Marktwirtschaft, die viele junge Menschen in horrende Schulden manövrieren, verbunden mit der Frage, ob man den Bereich der Bildung aus der staatlichen Hand hin zu den Märkten führen sollte.
Es steht außer Frage, dass das BAföG eine wichtige Säule im Bereich der Studienfinanzierung darstellt, sich aber auch in den kommenden 40 Jahren der einen oder anderen Änderung unterziehen muss, um Chancengleichheit für alle zu sichern.
N. PETRI
Im Jahr 2002 wurde auf Initiative der AG INPUT der zwischenzeitlich aufgelösten Antifaschistischen Aktion Düsseldorf und in Kooperation mit dem Antifa-Arbeitskreis an der FH-D und dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland die Veranstaltungsreihe INPUT – antifaschistischer Themenabend ins Leben gerufen. 2012 darf INPUT also seinen zehnjährigen Geburtstag feiern (achtet bitte auf Ankündigungen!). Weit über hundert Veranstaltungen im Themenfeld extreme Rechte und Antifaschismus haben seit der Gründung von INPUT stattgefunden, seit 2004 an jedem letzten Mittwoch im Monat, zumeist im Zentrum Hinterhof. Hinzu kamen und kommen unregelmäßige INPUT-spezial-Veranstaltungen an wechselnden Orten, beispielsweise zu internationalen Themen.
Wie jedes Jahr macht INPUT im Dezember eine Pause. Nicht ganz freiwillig, denn der letzte Mittwoch im Dezember ist nicht wirklich als Veranstaltungstermin geeignet. Dafür wird es aber im Januar zwei Veranstaltungen geben. Die eine Mitte Januar – aus aktuellem Anlass – zum Thema "Dunkelfeld Rechtsterrorismus" (noch in Planung), die andere am 26. Januar im Zentrum Hinterhof zum Thema "Rechtspopulismus in Skandinavien. Rückblick und Bestandsaufnahme sechs Monate nach dem Massenmord in Norwegen".
Ab Februar 2012 ist die Themenliste noch offen: Über Ideen im Themenfeld extreme Rechte (auch historisch) würden wir uns freuen.
Kontakt über antifa-ak[at]gmx[dot]de und/oder bildungsforum[at]gmx[dot]de .
Ankündigungen von INPUT findet Ihr hier: linkes-zentrum.de/gruppen/input
Donnerstag, 15. Dezember, 19 Uhr, Café Freiraum, Düsseldorf-Golzheim
Kulturveranstaltung: Café International Frankreich
Unter dem Motto "Zu Hause in Frankreich und Deutschland" liest Florence Hervé ein Potpourri aus ihren Büchern "Frauen und das Meer", "Frauen und Berge", "Frauen und Wüste". Außerdem: französische Chansons von der Sopranistin Isabelle Kusari und Erfahrungsberichte von deutschen und französischen Student_innen.
In Kooperation mit dem International Office. Der Zugang zum Café Freiraum befindet sich links neben dem Haupteingang des FH-Gebäudes auf der Josef-Gockeln-Straße 9, Außentreppe auf der Wiese.
Filmvorführungen jeden Dienstag um 20 Uhr im Audimax (Josef-Gockeln-Straße 9)
Eintritt: 2,50 Euro, mit Gilde-Pass: 1,50 Euro.
6. Dezember: Die Feuerzangenbowle
13. Dezember: Hangover 2
Weitere Infos siehe www.kino77.de
Dienstag, 20. Dezember, 19.00 Uhr, zakk, Studio, Fichtenstr. 40, Düsseldorf-Flingern
Film und Diskussion: Bamako. Afrika zeigt's dem Wilden Westen
Im Hof eines Hauses in der malischen Hauptstadt Bamako machen Vertreter_innen der afrikanischen Zivilgesellschaft der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds den Prozess, denen sie vorwerfen, die Armut in Afrika zu vergrößern. Ankläger _innen, Zeug_innen und Verteidiger _innen kommen zu Wort. Derweil geht das Alltagsleben im Hof weiter.
INPUT – antifaschistischer Themenabend
Im Dezember keine Veranstaltung
sonst jeden letzten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Zentrum Hinterhof, Corneliusstr. 108 in Düsseldorf