idiotoreal

Jetzt ist alles wieder gut. Deutschland hat getrauert, um Verzeihung gebeten und nicht nur für die bekannten und unbekannten Neonazi-Opfer Kerzen entzündet, sondern auch eine zwölfte als "Symbol unserer gemeinsamen Hoffnung und Zuversicht". Einige Angehörige der Toten haben an der Zeremonie teilgenommen und sich zur allgemeinen Erleichterung trotz alledem zu ihrer neuen Heimat bekannt. Ismael Yozgat zeigte sich sogar regional bewandert und dankte "Kassel-Braunatal" für die Unterstützung. Aber nun eine Straße nach einem der Toten zu benennen – das dann lieber doch nicht. Und die Frankfurter Allgemeine brachte es selbst in einem Kommentar zur Trauerfeier fertig, die Migrant_innen davor zu warnen, "Deutschland nicht als Deutschland" zu akzeptieren und Integrationswillen anzumahnen. Die TERZ hingegen beschäftigt sich noch einmal mit dem NSU-Unterstützer Carsten Schultze und widmet sich der braunen Vergangenheit des Industrie-Clubs, der in diesem Monat seinen 100. Geburtstag feiert. Was die Unternehmen heute so auf dem Gelände der einstigen Glashütte in Gerresheim treiben und was die städtische Gesellschaft IDR so alles Skandalöses in ihrem Geschäft mit Industrie-Terrains angestellt hat, könnt ihr ebenfalls in dieser Ausgabe lesen.