TERZ 03.16 – FH-SEITE
Montag, 2. März 2016, 19.00 Uhr, ZAKK, Fichtenstr. 40, Eintritt frei
„Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis
Filmvorführung mit anschließender Diskussion mit dem Macher des Films, Peter Ohlendorf
Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Neun Jahre später hat er 50 Undercover-Drehs hinter sich, auch jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick...“. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extremem persönlichen Risiko zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden.
Gemeinsam mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf reist er noch einmal zurück an Orte, an denen er undercover gedreht hat. Im Fokus steht dabei die Frage, die er auch auf der politischen Ebene zu klären versucht: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?
Mittwoch 30. März 2016, 19.30 Uhr, Hinterhof - Linkes Zentrum, Corneliusstr. 108
INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf
Neonazis im antifaschistischen Staat?
Die DDR und die extreme Rechte
Referent: David Begrich (Arbeitsstelle Rechtsextremismus beim Miteinander e.V. in Magdeburg / Sachsen-Anhalt)
Ihrem Selbstverständnis nach vertrat die DDR das Erbe des antifaschistischen Widerstandes. Einen nicht unerheblichen Teil ihrer Legitimation bezog sie aus dem Umstand, dass in ihr nur wenige alte Nazis in Amt und Würden gelangt waren und der Staat auf einen Elitenumbau setzte. Doch ebenso wie die Bundesrepublik war die DDR ein Nachfolgestaat der NS-Diktatur und stand vor der Aufgabe, Täter*innen und Mitläufer*innen ein Integrationsangebot zu unterbreiten, um sie an die DDR zu binden. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre formierte sich in der DDR, was es offiziell nicht geben durfte: eine neonazistische Szene, die durch Friedhofsschändungen, Gewalttaten gegen Migrant*innen und einen militanten Antikommunismus auf sich aufmerksam machte. Der Vortrag geht u.a. der Frage nach, welche Ursachen und Voraussetzungen für die Entwicklung des Neonazismus in der DDR bestanden und wie diese nach der „Wiedervereinigung“ fortwirkten.
Mittwoch, 27. April 2016, 20.00 Uhr, Butze, Weißenburgstr. 18
Ungarn Rechtsaußen. Von „Judenlisten“ zu Flüchtlingsjagden
Referent: Jörg Kronauer (Referent des Antirassistischen Bildungsforums Rheinland und Freier Journalist aus London)
Mittwoch, 25. Mai 2016, 19.30 Uhr, Hinterhof - Linkes Zentrum, Corneliusstr. 108
IN PLANUNG: Der NSU-Prozess in München und die Arbeit der Parlamentarischen Untersuchungsausschüsse – ein Update
ReferentIn: N.N.
Mittwoch, 29. Juni 2016, 20.00 Uhr, ZAKK, Fichtenstr. 40
„Man kommt nie mehr wirklich aus dem Krematorium heraus“
Ein Leben mit Shlomo Venezia, ehemals Häftling im jüdischen „Sonderkommando“ von Auschwitz-Birkenau
Eine Veranstaltung mit Marika Venezia aus Rom, die 56 Jahre mit dem 2012 verstorbenen Shlomo Venezia verheiratet war, ihn unterstützte und sein Schicksal und Trauma teilte.
In Kooperation mit dem Arbeitskreis Gedenkstättenfahrt, dem Projekt „Erinnerungs- und Lernort Alter Schlachthof“ des FH-AStA, dem „Erinnerungs- und Lernort Alter Schlachthof“ der Hochschule Düsseldorf, dem zakk und dem Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V..
Buchtipp zum Hintergrund: Shlomo Venezia: Meine Arbeit im Sonderkommando Auschwitz. Das erste umfassende Zeugnis eines Überlebenden, München 2008 (2. Auflage).
INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf existiert seit 2002 und findet in der Regel einmal monatlich statt, zumeist am letzten Mittwoch im Monat im „Zentrum Hinterhof“, hin und wieder auch im Kulturzentrum zakk und im Buchladen BiBaBuZe. Unregelmäßig werden zusätzliche INPUT-Spezial-Veranstaltungen angeboten. Ankündigungen unter http://linkes-zentrum.de.
Aktuelle INPUT-Veranstalter: Antifa-Arbeitskreis an der FH Düsseldorf und AG INPUT, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland (ABR) und SJD – Die Falken Düsseldorf.