Kahlschlag nach dem Abbruch

In einer Blitzaktion wurden auf der Industriebrache der Gerresheimer Glashütte sämtliche Bäume gefällt. Der komplette Kahlschlag hat in der Bevölkerung helle Empörung ausgelöst. Die Gruppe der Düsseldorfer Baumschützer hat interveniert, weil die Aktion in krassem Gegensatz zu bisherigen Bekundungen der Patrizia AG gesehen wird, die dort statt der ursprünglich geplanten 1.000 Wohnungen die Fläche nun mit 1.400 Wohnungen „verdichten“ will.

Die DKP Gerresheim hat für die Sitzung der Bezirksvertretung 7 am Dienstag, 22. November, eine Bürger­anfrage eingereicht. Sie will wissen, ob überhaupt eine Genehmigung für die Abholzung der Bäume auf der Brache vorliegt, wann und von wem sie erteilt wurde. Weiter fragt sie, ob eine diesbezügliche Baugenehmigung vorliegt und ob es genaue Festlegungen für Ersatzpflanzungen gibt. Im Jahr 2012 war die „Konkretisierung eines Masterplans zur Grundlage eines Bebauungsplans“ angekündigt worden. Erste Grundlage war der „Bebauungsplanvorentwurf“ von 2008.

Schließlich will die DKP noch wissen, was mit den Giftrückständen im Boden wird. Dort sind Schwermetalle, Sulfate, Blei, Cadmium, Arsen, alte Teerablagerungen, Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, (PAK), Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) abgelagert. Seit 2014 wird der Boden aufbereitet.

Auch die Baumschützergruppe bemängelt die unzureichende Transparenz. Sie fordert seit Jahren klare Bürgerinformationen, die nachvollziebar sind. Es reiche nicht, dass die Anträge im Rathaus in öffentlicher Sitzung beschlossen würden. Eine Recherche nach umfangreichen Sitzungsunterlagen sei oft nicht zu leisten. In bisherigen Veranstaltungen sei die Dimension der Baumfällungen nicht deutlich gemacht worden.

UWE KOOPMANN