TERZ 04.19 – HSD-SEITE
Zum ersten Mal bietet der von uns unterstützte Arbeitskreis Gedenkstättenfahrten vom 13. bis 14. April 2019 ein zweitägiges Seminar zum Thema NS-„Euthanasie“-Verbrechen am Beispiel der Tötungsanstalt Hadamar an. Das seit Anfang Januar 2019 beworbene und inzwischen ausgebuchte Seminar besteht aus einem Vorbereitungstag an der HSD und einer Tagesexkursion nach Hadamar (Hessen) in die Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen. In einem Teilbereich der Landesheilanstalt wurden von Januar 1941 bis März 1945 etwa 15.000 Menschen ermordet. Opfer der „Euthanasie“- bzw. Krankenmorde wurden Menschen, die im Nationalsozialismus als „erbkrank“, „lebensunwert“ oder „Ballast“ galten, also Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen, nicht heilbaren oder psychischen Erkrankungen bis hin zu devianten oder als „asozial“ bezeichneten Lebensweisen. Die Tötungsanstalt Hadamar war einer von sechs Orten, an denen im Rahmen der „Aktion T4“ gemordet wurden. Darauf folgte eine Phase, die von der Forschung als „dezentrale“ oder „wilde Euthanasie“ bezeichnet wird. Die Gesamtzahl der Opfer der „Euthanasie“-Morde beträgt 216.000. Ein Teil des T4-Personals mordete später im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ in den Vernichtungslagern im von Nazideutschland besetzen Polen weiter.
Der Vorbereitungstag am 13. April 2019 bietet einen Überblick zur Ideologie der Eugenik und „Rassenhygiene“ sowie zur Geschichte der Psychiatrie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Außerdem wird Hadamar in den Kontext der „Aktion T4“ und der „Euthanasie“-Morde eingeordnet. Der Exkursionstag zur Gedenkstätte am 14. April 2019 besteht aus einer Führung durch die Ausstellung im historischen Gebäude und über das Gelände. Anschließend bleibt Zeit für eigene Erkundungen und eigenes Gedenken.
Kontakt zum Arbeitskreis Gedenkstättenfahrten über E-Mail: ak-gedenk[at]gmx[dot]net
Antifa-Café: Heraus zum 1. Mai!
Dienstag, 16. April 2019, ab 19:00 Uhr geöffnet (Programmbeginn 20:00 Uhr), Hinterhof - Linkes Zentrum, Corneliusstr. 108
Rund um den 1. Mai ist dieses Jahr einiges los in Düsseldorf und Umgebung. In Wuppertal wird zum 32. Mal der Autonome 1. Mai stattfinden – mit Demonstration und Straßenfest. In Duisburg formiert sich Widerstand gegen den Aufmarsch der Neonazi-Partei „Die Rechte“. Und in Düsseldorf wird es erneut einen rebellischen Vorabend des 1. Mai geben, der die Stadt zumindest für einen Abend zurückerobern möchte. Was, wo und warum, erfahrt ihr beim Antifa-Café. Darüber hinaus wird es weitere aktuelle Informationen geben, beispielsweise zum Aufmarsch der Neonazi-Partei „Die Rechte“ am 20. April in Wuppertal. Und wie immer gibt es Raum für Diskussionen und Vernetzung.
Das Antifa Café findet an jedem dritten Dienstag im Monat im Zentrum Hinterhof statt und möchte einen Ort des Austausches für Antifaschist*innen schaffen und für „neue“ Leute die Möglichkeit eines Einstiegs in die politische Arbeit bieten. Schaut vorbei!
Die extreme Rechte in Europa vor den Europawahlen im Mai 2019
Mittwoch, 24. April 2019, 19:30 Uhr, Kulturzentrum ZAKK, Fichtenstraße 40, Düsseldorf
Referent: Bernhard Schmid (Jurist und freier Journalist aus Paris)
In einer Reihe von EU-Ländern werden hohe Wahlergebnisse für rechtsnationale und extrem rechte Parteien, mit oder ohne Wurzeln im historischen Faschismus, bei den bevorstehenden Europaparlamentswahlen am 26. Mai 2019 erwartet. Im Unterschied zur Situation vor fünf Jahren, beim letzten vergleichbaren Wahlgang, stehen mehrere dieser Parteien inzwischen in sogenannter „Regierungsverantwortung“: In Italien regiert seit Juni 2018 die „Lega“ mit, in Österreich seit Dezember 2017 die FPÖ. Hinzu kommen rechtskonservative, autoritäre und einwanderungsfeindliche Regierungen in Ungarn und Polen, die zumindest wichtige inhaltliche Überschneidungen mit der extremen Rechten aufweisen.
Welche Auswirkungen wird der geplante britische EU-Austritt (Brexit) auf diese Parteien haben? Welche Umgruppierungen auf der rechten Flanke im Europaparlament wird der Brexit mit sich bringen, wenn die britischen Konservativen, derzeit in einer Fraktion mit der polnischen Regierungspartei PIS vereint, sowie die rechtsnationale britische UKIP dort nicht mehr vertreten sein werden? Und welches politisch-ideologische Projekt versuchen die Rechtsparteien dem bisher durch die dominierenden politischen Kräfte verfolgten EU-Projekt – basierend auf den Grundvorstellungen „Frieden zwischen den europäischen Staaten seit 1945“ und „gemeinsamer Markt mit freier Konkurrenz“ – inhaltlich entgegenzusetzen?
„INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf“ existiert seit 2002 und findet an jedem letzten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr statt. Aktuelle INPUT-Veranstalter: Antifaschistischer Arbeitskreis an der HSD und AG INPUT, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland (ABR) und SJD – Die Falken Düsseldorf.
Sachsen und die AfD – Bestandsaufnahme und Einschätzungen mit Blick auf die Landtagswahlen am 1. September 2019
29. Mai 2019, 19.30 Uhr, Zentrum Hinterhof, Corneliusstr. 108
Referent: Michael Nattke (Dresden, Mitarbeiter des Kulturbüros Sachsen)
Das eigene Schicksal selbst bestimmen – Fluchten von Juden aus den Deportationszügen in die Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“ in Polen
26. Juni 2019, 19.30 Uhr, Zentrum Hinterhof, Corneliusstr. 108
Referentin: Franziska Bruder (Historikerin und Autorin aus Berlin)