TERZ 01.20 – HSD-SEITE
Der AStA der Hochschule Düsseldorf wünscht allen TERZ-Leser*innen ein gesundes, spannendes und kämpferisches 2020. Gemeinsam für eine Welt frei von Diskriminierung, Ausbeutung und Krieg!
Antifa-Café:
Viraler Terror. Wenn rechte Gewalt auf Bilder, Videobotschaften und Manifeste setzt
Di., 21.01.2020, 20h (geöffnet ab 19h), Linkes Zentrum - Hinterhof, Corneliusstr. 108, Düsseldorf
Der Terroranschlag von Halle am 9. Oktober 2019 kam aus der Szene der Online-Rechtsterrorist*innen, dem Kreis der „Gamification“ rechten Terrors. Dem Täter von Halle ging es um mehr als um den Mord an möglichst vielen Jüd*innen am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Er wollte weitere Rassist*innen und Antisemit*innen motivieren, ihm und seinen Vorbildern in Utøya und Christchurch nachzueifern. Gleichzeitig inszenierte er sein Vorhaben in einem Livestream, der eindeutig Ego-Shooter als Vorbilder hatte. Dadurch wollte er sich selbst gewissermaßen „upgraden“ und als Helden des Kampfes der „weißen Rasse“ verewigen.
Sein Livestream wurde tausende Male über Streaming-Seiten und Messenger-Dienste verbreitet. Auch sein Manifest wurde weitergereicht und analysiert.
Wir wollen mit euch diskutieren, ob die Verbreiter*innen solcher Streams und Dokumente Verantwortung dafür tragen, dass sich der Kult um rechte Täterschaft und ihre Inszenierung massiv fortschreibt, also dass sie (bewusst oder als ungewollte Folge) die Sache der Täter*innen betreiben. Andererseits stellt sich natürlich auch die Frage, ob diese Bilder und Texte von Rechtsterrorist*innen dabei helfen könnten, über rechte Ideologien und rechten Terror aufzuklären.
Letztlich wollen wir diskutieren, wie wir im Internet gegen rechten Terror aus dem Netz agieren können.
Das Antifa-Café findet in der Regel jeden dritten Dienstag im Monat im Zentrum Hinterhof statt. Eingeladen sind alle, die sich für linke und antifaschistische Politik interessieren und auf der Suche nach Diskussionen, Infos und Kontakten sind.
INPUT – antifaschistischer Themenabend:
Von der Erfassung zur Vernichtung. Die NS-„Zigeuner“-Verfolgung und das „Zigeunerfamilienlager“ in Auschwitz-Birkenau
Di., 28.01.2020, 19:30, Linkes Zentrum - Hinterhof, Corneliusstr. 108, Düsseldorf
Referent: Dr. Frank Sparing (Historiker aus Düsseldorf)
Am 27. Januar 2020 jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 75. Mal. Zu den dort etwa 1,1 Millionen Ermordeten gehörten auch etwa 20.000 von den Nazis als „Zigeuner“ stigmatisierte und verfolgte Menschen. Der INPUT-Vortrag am Tag nach dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust nimmt die wichtigsten Stationen der NS-„Zigeuner“-Verfolgung in den Blick: von der rassistischen Neubestimmung im Anschluss an die nationalsozialistische Machtübernahme, über die Konzentration in abgesonderten, kommunalen Lagern an den Stadträndern und der Erfassung durch „Rassenforscher“ und Polizei, die der Vorbereitung von Deportationen ab Mai 1940 dienten, bis hin zur daran anknüpfenden gesellschaftlichen Isolation durch eine Vielzahl gesonderter Erlasse und schließlich zur Vernichtung, unter anderem in Auschwitz. Von Februar 1943 bis August 1944 existierte im Abschnitt BIIe des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau das „Zigeunerfamilienlager“, das letztendlich am 2./3. August 1944 liquidiert wurde. Die meisten der zu diesem Zeitpunkt noch nicht an den katastrophalen Lebensbedingungen gestorbenen Inhaftierten wurden in den Gaskammern ermordet, alle übrigen in andere Lager verlegt. Ihren ersten Versuch im Mai 1944, das „Zigeunerfamilienlager“ zu liquidieren, brachen die Nazis ab, offenbar weil die Häftlinge Widerstand leisteten. Von den als „Zigeuner“ nach Auschwitz deportierten Menschen überlebten letztendlich nur etwa 3.000.
„INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf“ existiert seit 2002 und findet an jedem letzten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr statt – im „Zentrum Hinterhof“, HSD-AStA-Café „Freiraum“, zakk oder Buchladen BiBaBuZe. Aktuelle INPUT-Veranstalter: Antifaschistischer Arbeitskreis an der HSD und AG INPUT, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland (ABR) und SJD – Die Falken Düsseldorf.