Feminismus heißt Widerstand

Wenn wir streiken, steht die Welt still! Wenn wir gemeinsam kämpfen, verändern wir die Welt! Es spricht viel dafür, dass wir auf dem Weg in ein feministisches neues Jahrzehnt sind.

Im letzten Jahr gab es rund um den 8. März und den feministischen Streik so viele Demos und vielfältige Aktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wie schon lange nicht mehr. So beteiligten sich beispielsweise in der Schweiz so viele Menschen an den Protesten wie zuletzt beim Generalstreik 1918.

Die Tanzperformance „Der Vergewaltiger bist Du“ fand durch eine Massenaufführung am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November in Santiago de Chile ihren Weg in viele verschiedene Regionen der Welt. Die Performance klagt den Vergewaltiger, der die vollkommene Verantwortung für seine Tat trägt, an und hebt durch das Symbol der verbundenen Augen die Verantwortung staatlicher Institutionen an der systematischen Verletzung der Rechte von Frauen und Minderheiten hervor. Auf der ganzen Welt ermutigte diese Protestform FLINT-Personen (Frauen, Lesben, Inter- und Trans-Menschen) sich zu erheben und ihrer Wut und Ohnmacht Ausdruck zu verleihen.

In Bewegungen wie „Fridays for future“ sind es heute viele junge Frauen und Schülerinnen, die selbstbewusst und kämpferisch die elementaren Fragen zurück ins Bewusstsein der Öffentlichkeit holen und es schaffen, dass Menschen an die Möglichkeit von Veränderung und die Wirksamkeit des eigenen Handelns glauben.

Errungenschaften wie die Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf Periodenprodukte, die Zunahme von geschlechtersensibler Sprache oder die Thematisierung von Rassismus und sexistischer Gewalt in den Mainstream-Medien zeigen ebenfalls, dass sich gerade einiges verändert.

Doch auch wie schon im vergangenen Jahrhundert mit den 20er-jahren, scheint ein Jahrzehnt der Widersprüche anzubrechen.

In Deutschland und vielen anderen Ländern nehmen Nationalismus, Rassismus und Sexismus zu und rechter Terror wird immer alltäglicher. Anschläge wie in Kassel, Halle oder Hanau und das Kooperieren von „bürgerlichen“ Parteien mit der faschistischen AFD zeigen, wie gefährlich diese Zeiten sind. Feministische und antirassistische Kämpfe sind untrennbar miteinander verbunden.

Feminist*innen und nichtweiße Menschen werden diffamiert und bedroht und feministische Forderungen und Errungenschaften werden bekämpft oder für rechtspopulistische und rassistische Argumentationen instrumentalisiert.

Seit Jahrhunderten streiken, streiten und kämpfen widerständige Schwarze, indigene, weiße FLINT und FLINT of Color gemeinsam für Selbstbestimmung und gegen jede Art von Unterdrückung und Gewalt.

Das Düsseldorfer Bündnis zum Feministischen Kampftag sieht sich als Teil dieser weltweiten Bewegung. Es fordert: Schluss mit Sexismus, Rassismus, Krieg und Kapitalismus!

„Wir tragen unsere Forderungen gemeinsam laut und sichtbar auf die Straße! Wir lassen uns nicht durch nationale Grenzziehungen und rassistische Zuschreibungen gegeneinander ausspielen. Für mehr Solidarität und Respekt untereinander! Wir stellen uns gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur. Wir fordern: Frieden, Selbstbestimmung und Freiheit. Wir sehen an der Revolution in Rojava, dass eine feministische Utopie erkämpft werden kann. Feminismus heißt Widerstand!“, so der Aufruf.

Das Bündnis ruft dazu auf, die Forderungen gemeinsam laut und sichtbar in einer Demonstration am Abend des 7. März auf die Straße zu bringen. Am 8. März werden Soliaktionen für Careworker*innen stattfinden und am Montag, den 9. März wird es einen bundesweiten Lohnarbeitsstreik geben.

Freitag, 7. März 2020
Auftaktkundgebung ab 17:30 Uhr
Treffpunkt: vor dem Rathaus am Marktplatz, Düsseldorf (3 Minuten von Heinrich-Heine-Allee)
all gender welcome
Im Anschluss wird es ein Demo Afterglow im Jugendkulturcafé Franzmann geben. (Hierzu sind alle FLINT-Personen eingeladen!)
Nähere Infos gibt es unter:
http://frauenkampftag-duesseldorf.de