TERZ 03.20 – WAR WORLD
Unter diesem Motto rufen Aktivist*innen dazu auf, die Aktionärsversammlung von Rheinmetall in Berlin am 5. Mai zu besuchen. Am 17. März gibt es dazu im ZAKK eine Informationsveranstaltung.
Die TERZ berichtet regelmäßig über die schmutzigen Geschäfte des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall und auch über Gegenaktivitäten. An fast jedem Krieg in der Welt sind Waffen, Bomben und Munition von Rheinmetall beteiligt. Mittlerweile sind Rheinmetall und auch Manager des Konzerns in Italien sowie vor dem Europäischen Gerichtshof angeklagt wegen Kriegsverbrechen (siehe TERZ 02.20). An den Kriegen und mit dem Tod von Menschen durch die Waffen von Rheinmetall verdienen nicht nur der Konzern, sondern vor allem die Aktionär*innen. 2018 betrug der Rüstungsumsatz von Rheinmetall 3,2 Milliarden Euro, über die Hälfte des Gesamtumsatzes. Nun steht, wie jedes Jahr, die Aktionärsversammlung an. Seit mehreren Jahren gibt es dagegen Proteste, drinnen wie draußen. Bisher beschränkte sich der Protest auf rüstungskritische Berichte, die vor den Aktionär*innen vorgetragen wurden. Letztes Jahr wurde der Protest ausgeweitet. Mehrere Dutzend Aktivist*innen mischten sich unter die Anwesenden und stürmten die Bühne (siehe TERZ 07/08.19). Über eine Stunde wurde der Betrieb aufgehalten, bis die Aktivist*innen von Polizei und Saalschutz entfernt wurden. Dieses Jahr ruft das Bündnis „Ungehorsame Aktionär*innen / Rheinmetall Entwaffnen“ öffentlich dazu auf, die Rheinmetall-Hauptversammlung zu stören. Am 17. März kommen Vertreter*innen des Bündnisses ins ZAKK, um über die geplanten Aktionen zu berichten und vor allem, um dafür zu werben, bei der Aktion in Berlin am 5. Mai mitzumachen. Eine einzige Aktie reicht, um das Anrecht zu haben, bei der Aktionärsversammlung teilnehmen zu können.
“Wir werden uns frühzeitig Aktien besorgen, um uneingeschränkten Zugang zur Rheinmetall-Aktionärsversammlung zu erhalten, so wie es kritische Aktionär*innen seit 50 Jahren praktizieren. Neu aber wird sein, dass wir etwas noch nie Dagewesenes wagen: eine öffentliche Mobilisierung und angekündigte Störung. So werden wir uns in diesem Jahr voraussichtlich mit einer dreistelligen Zahl von Menschen unter die Teilnehmer*innen begeben. Viele von uns werden sich entsprechend kleiden und nicht sofort erkennbar sein. Aber alle wissen: Wir sind anwesend und warten nur darauf, unseren Tatendrang zu stillen. Kollektiv und individuell wählen wir einen passenden Zeitpunkt, um unseren Aufstand gegen dieses zynische Spektakel zu beginnen.
Wir werden stören. Wir werden die Versammlung unterbrechen. Vielfältig, kreativ und ungehorsam. Stehend, sitzend, sich fortbewegend. Rufend, Transparente aufspannend, die Bühne besetzend. Unerschrocken werden wir mit dem faulen Frieden des ‚maritimen‘ Hauses brechen. Wir werden viele und nicht zu stoppen sein. So verschieden unsere Mittel auch sind, wir werden doch vereint sein im unkontrollierbaren Durcheinander, wenn sich immer wieder überall im Raum unsere Stimmen gegen die Kriegsverbrecher erheben und nicht mehr verstummen werden.
Wir laden euch ein, Teil dieses Ereignisses zu werden und es mit uns gemeinsam zu gestalten. Wenn wir unserer Kreativität freien Lauf lassen, wird die Überraschung für alle eindrucksvoll sein. Kommt mit uns nach Berlin zu den Protesten gegen die Rheinmetall-Hauptversammlung. Und kommt, wenn möglich, mit uns ins Tagungshotel hinein. Erwerbt dafür eine Aktie und damit die sichere Zutrittsberechtigung zum Versammlungssaal.
Wir – und nicht der Rüstungskonzern – werden an diesem Tag die öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Unser lebendiges Nein zu Waffenproduktion, Rüstungsexport und Tod wird aus dem Saal in die Welt hinaus schallen. So leisten wir mit Rheinmetall Entwaffnen vorauseilenden Ungehorsam: Wir schreiten ein, bevor noch mehr Menschen weltweit an deutschen Waffen sterben. Mit unseren Aktionen feiern wir das Leben. Die Zukunft ist bereit erobert zu werden.“
Dienstag, 17. März, 20 Uhr, ZAKK, Fichtenstr. 40
Die Informationsveranstaltung wird organisiert von AKKUSTAN, SeeRed (IL), I Furiosi (IL) und wird unterstützt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
https://rheinmetall-hauptversammlung.org