Ein Semesterstart der (nochmal) etwas anderen Sorte

Anfang Oktober hat die Vorlesungszeit an der HS Düsseldorf begonnen. Der AStA hat ein paar Eindrücke eingefangen.

Ohne Zweifel: Mit dem Semesterstart sehen wir erneut einer Situation und Entwicklung für diesen Winter entgegen, die keine*r von uns vorhersehen kann. Wir versuchen das Beste daraus zu machen. Mit den unterschiedlichsten Regelungen und Seminarformen; einige von uns Studierenden komplett online, andere in Präsenz. Zum Teil gibt es hybride Lösungen, die aber nicht leicht umzusetzen sind.

Wir haben mal nachgefragt: Wie lief der Semesterstart? Welche Vorlesungsformen gibt es (für Euch)? Wir haben die HSD-Studierenden um ihre anonymen Erfahrungsberichte gebeten.

Wie lief Dein Semesterstart? Was hat Dir besonders gefallen? Was ging gar nicht?

Fangen wir mit etwas Positivem an: „Den Umständen entsprechend einfach super gelöst alles.“ Allerdings gibt es auch Gegenstimmen: „Als Drittsemester weiß man gar nicht wo oben und unten ist. Mit Glück haben wir einen Präsenz-Kurs. Niemand kann uns sagen, wie es weiter geht. Wohingegen die Erstsemester stark an die Hand genommen werden. Andere Fachbereiche haben fast komplette Präsenz und können im vollbesetzten Hörsaal sitzen, während uns gesagt wird, dass es einfach keine Räume gäbe. Ich finde die Kommunikation ging gar nicht. Ich finde die Vernachlässigung der höheren Semester ging gar nicht. Und ein Abschließen in Regelstudienzeit, das geht auch überhaupt nicht mehr.“

Andere sehen das ähnlich: „Ich hatte mit mehr Präsenz gerechnet, da es zuvor groß angekündigt wurde. Im Endeffekt ist es für mich jetzt nur eine Veranstaltung vor Ort. Da die Entscheidung dieses Semester noch bei den Professoren liegt, haben es sich die meisten einfach gemacht und die Veranstaltung online angeboten, obwohl teilweise nur 20 Leute pro Kurs teilnehmen.“

Wie kommst Du mit den aktuell angebotenen Lehrveranstaltungsformen zurecht? Welche gefällt Dir am besten, welche gar nicht und warum?

Die Studierenden schätzen die Situation ganz unterschiedlich ein: „Präsenzveranstaltungen sind am besten, die Interaktionen und Diskussionen können online nicht so stattfinden, der Lerneffekt ist viel nachhaltiger. Online-Veranstaltungen sind sehr anstrengend, von dem stundenlangen auf den Bildschirm Starren werden die Augen müde und die Migräne fängt an, man wird viel schneller müde.“

Vor allem technische Voraussetzungen sind schwierig: „Online gefällt mir gar nicht, ich bin leicht abgelenkt, mein Internet ist schrecklich zu Hause und man kommt schlecht in Kontakt mit anderen. Hybrid funktioniert leider auch nicht so gut für diejenigen, die nur online teilnehmen.“ Ganz anders: „Am besten finde ich online-Veranstaltungen, da ich so keine Anfahrtszeit habe und örtlich flexibel bin. So habe ich angefangen zu studieren und mich daran gewöhnt.“ Und es bleibt dabei: „Präsenz finde ich zwar grundsätzlich gut. Es ist mir allerdings bei der Pandemie-Lage weiterhin – auch mit Impfung – zu unsicher. Denn trotz des 3G-Nachweises kann es zu Ansteckungen kommen.“

Wie erlebst du die aktuellen Corona-Maßnahmen an der HSD?

Auf dem Campus sollen die Räume mit ausreichend Abstand zueinander nutzbar sein. Die 3G-Nachweise werden mit Armbändern dokumentiert, die Studierende und Lehrende den Tag über am Campus tragen und bei Eintritt in die Seminarräume vorzeigen sollen. Beides ist schwierig, wie wir aus den Eindrücken hören: „Es gibt eine Personenbegrenzung in den Räumen? Ist mir bei so vielen Leuten noch nicht aufgefallen. Fast jeder Raum, in dem ich eine Veranstaltung habe, ist zu über 60% gefüllt“, ist eine Beobachtung.

„Inkonsequent“, eine andere. „Die Hörsäle sind bis an ihre Belastungsgrenzen gefüllt, bei den Platzangeboten zum Lernen gibt es aber trotzdem noch Einschränkungen. Die Bändchenausgabe aber funktioniert gut, es nervt allerdings, regelmäßig dorthin zu müssen, da auch die so genannten Dauerbändchen für Geimpfte kaum zwei Tage halten.“

„Was ist mit der ‚Chipkarte‘, die mir vor 2,5 Jahren versprochen wurde? Wieso führt man diese nicht endlich mal ein, und in diesem ist dann eingespeichert das ich 3G habe? Wie das mit den Bändchen ist, geht gar nicht, finde ich. Auch diskriminierend, aber nun gut.“

„Das Bändchenkonzept ist ein diffamierendes Prinzip für Ungeimpfte, weil sichtbar ist, wer einen Test vorgelegt hat. Für die anderen 2Gs ist das Bändchen aber sehr praktisch.“

In ihren ersten Eindrücken vom Semesterstart gehen die Meinungen der Studierenden zu den verschiedenen praktischen Aspekten also weit auseinander. Das fällt uns auch in den Beratungen auf, die der AStA anbietet. Was können da optimale Lösungen sein? Vermutlich werden wir aufmerksam sein müssen füreinander und dafür, für möglichst Alle gute Möglichkeiten zu finden, das Semester passend für sich zu gestalten. Wenn wir das gemeinsam schaffen, sind wir im Wintersemester 2021/2022 ein gutes Stück schlauer!


Der Antifa-AK an der HSD präsentiert als Mitveranstalter:

INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf: Wer war Fredy Hirsch? Von Aachen über Düsseldorf, Brünn und Prag nach Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau

Dienstag, 30. November 2021, 19:30 Uhr im Kulturzentrum ZAKK, Fichtenstraße 40, Düsseldorf

mit: Dirk Kämper (Drehbuchautor, Historiker und Filmproduzent)

In der Veranstaltung soll es nicht nur um die Frage gehen, wer Fredy Hirsch war, sondern auch darum, ob und wie an den homosexuellen Juden aus Aachen, der Ende 1941 aus Prag nach Theresienstadt und im September 1943 weiter nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde und sich in beiden Lagern insbesondere für bessere (Über)Lebensbedingungen für inhaftierte Kinder und Jugendliche engagierte, erinnert wurde/wird – und welche Hürden es hierbei gab/gibt.

Veranstalter: AG INPUT, Edelweißpiratenfestival Düsseldorf (ZAKK, Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und VVN-BdA Düsseldorf) und Antifa-AK an der HSD, in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland, dem Arbeitskreis Gedenkstättenfahrten, den Düsselfalken, dem Autonomen Bisexuellen- und Schwulen-Referat, Autonomen Frauenreferat sowie AStA-Projekt Erinnerungsort Alter Schlachthof an der HSD.

Für die Teilnahme beachtet bitte die aktuellen Coronaschutz-Regeln auf https://zakk.de (dort unter „News“)!

Für mögliche Änderungen beachtet bitte https://instagram.com/input_duesseldorf/