Kultur für alle!

Über die Kulturliste Düsseldorf werden Kultur- und Kunst auch für Studierende erreichbarer

Mal eben ein Theaterstück oder ein Fußballspiel besuchen? Das ist leider nicht für alle Düsseldorfer:innen so ohne weiteres möglich. Zu viele Menschen müssen jeden Cent zwei- oder dreimal umdrehen. Was brauchen wir als erstes? Wohnung, Heizung, Lebensmittel, eine Krankenversicherung, Zugang zum Internet, Kleidung und die Möglichkeiten, mobil zu sein – und sei es mit dem Semesterticket. Kultur aber wird da nicht selten zum Luxus, das Freizeitvergnügen, oft auch alles, womit wir Kopf und Herz bereichern können, bleiben auf der Strecke. Ein Missstand, der zum Glück nicht unbemerkt geblieben ist.

2011 fanden sich acht Düsseldorfer:innen zusammen und verschrieben sich der Mission, bedingungslose kulturelle Teilhabe möglich zu machen. Das engagierte Team der Kulturliste setzt sich seitdem dafür ein, dass auch Geringverdiener:innen Zugang zum Kulturangebot Düsseldorfs bekommen – und das mit Erfolg! Die große Auswahl an teilnehmenden Kulturstätten und Kooperationspartner:innen spricht für sich.

Doch es gibt noch viel zu tun, denn die Kulturliste möchte an ihrer eigenen Barrierefreiheit arbeiten. „Uns geht es darum, einen Überblick zu schaffen, welche Kulturpartner barriereärmer sind. Das soll dazu motivieren, Barrieren abzubauen“, so Eva Marschall vom Kulturliste Düsseldorf e.V.

Leidenschaftlich kämpfen die Ehren­amt­ler:innen dafür, stetig neue Kultur­partner:innen, einen erweiterten Kreis an Sozialpartner:innen sowie neue Mitglieder zu gewinnen. Ihr Ziel ist es, einer möglichst großen Zahl von Menschen die Möglichkeit zu geben, auch ohne den sprichwörtlich dicken Geldbeutel Kulturveranstaltungen besuchen zu können – Theater, Ausstellungen, Musik … Die Kulturliste möchte Menschen erreichen, die vor der Aufführung „Draußen vor der Tür“ bleiben müssten, wenn es keine Unterstützung wie diese gäbe – unkonventionell und bedingungslos. Interessierte sind herzlich eingeladen, Spenden immer willkommen!

Auch ein Großteil der Studierenden muss die eigenen Finanzen meist ganz genau im Blick behalten.

Deshalb haben auch Student:innen der Hochschule Düsseldorf ab sofort die Möglichkeit, sich unkompliziertauf die Gästelisten städtischer Kulturveranstalter setzen zu lassen.

Wie das funktioniert, erfahrt ihr über die Social Media-Channels des AStA der HSD und auf https://kulturliste-duesseldorf.de.


Ein seltsam klassisches Denkmal

Nach 25 Jahren des Engagements für einen LSBTIQ*-Erinnerungsort ist das Denkmal an den Rheinwiesen in Düsseldorf Unterbilk im Oktober 2021 endlich eingeweiht worden

Auf dem dreieckigen Stück Wiese am Rhein, zwischen dem KIT und dem Apollo-Theater, ist endlich ein Erinnerungsort entstanden, der die Geschichte der in der Zeit des Nationalsozialismus und darüber hinaus verfolgten LSBTIQ* würdigt, ihre Geschichte anerkennt und sichtbar macht. Fast 25 Jahre hat es gedauert, bis damit in Düsseldorf nun endlich ein sichtbares Zeichen gesetzt worden ist – eine lange Zeit des Kampfes und des Engagements für ein öffentliches Gedenken. Zur Enthüllung des Denkmals am 15. Oktober 2021 hat auch das autonome Referat für bisexuelle und schwule Studierende Düsseldorf eingeladen.

Das Denkmal zeigt vier Menschen, im Kreis stehend, den Blick nach außen gewandt. Sie halten sich an den Händen, mit ihren freien Händen strecken sie ihre Faust in die Luft, signalisieren mit ihren Fingern: „Victory“ – Überleben und Sieg.

„Ein seltsam klassisches Denkmal“ hat der Künstler Claus Richter die Figurengruppe genannt. Und es stimmt: Es sieht aus der Entfernung konventionell, gewöhnlich aus. Ein Blick in die Gesichter der Figuren, auch die Tafel zu Füßen der Gruppe machen dann aber klar: Die Sichtbarkeit von LSBTIQ* ist keine Selbstverständlichkeit. Sie hat etwas mit Kraft und Bewusstsein zu tun, mit Mut und vor allem mit der Stärke von Gemeinschaft und Solidarität. „Dieser Ort ist den Lesben, Schwulen, Bisexuellen und trans* Menschen gewidmet, die Opfer von Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung in Düsseldorf wurden. Und all denen, die in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt einstanden und einstehen“, heißt es auf der Tafel zum Denkmal.