Zurück zur Normalität?

Das Studieren – und Prüfungen Ablegen – an der HSD soll wieder ganz „normal“ laufen? Eine Intervention der Studierendenvertretung

Die „Ordnung zur Kompensation der Folgen der Coronavirus SARS-CoV-2-Epidemie für Studium und Lehre an der Hochschule Düsseldorf“ sieht vor, dass wir zurück zur Normalität gehen. Was Normalität ist? Die Rückkehr zu den ursprünglichen Prüfungsformen.

Rückwirkend zum 1.10.2021 haben wir mit der Streichung der Freiversuchsregelung, mit dem Wegfall der Freisemester und mit der Streichung der „Kurzfristigen Prüfungsabmeldung“ umzugehen.

Aus der Studierendenschaft kam darüber viel Unmut auf und viel Kritik. Als Studierendenvertretung teilen wir diese Meinung und haben darauf reagiert. Zusammen mit allen Fachschaftsräten und dem AStA haben wir ein Schreiben aufgesetzt, in dem wir das Präsidium der HSD um Stellungnahme bitten. Hier einige Auszüge:

„In der Annahme, dass dieses Semester als ‚normales‘ Semester mit Präsenzlehre, Hochschulalltag inklusive Bibliotheksnutzung und Verfügbarkeit von Lernplätzen sowie Studierendenaustausch stattfindet, würde auch aus Studierendensicht nichts dagegensprechen, auf die Freiversuchsregelung zu verzichten. Doch [… es] haben uns viele Stimmen von besorgten Studierenden erreicht:

Wechselnde Lehr-Formate und die [anhaltend] fehlenden Lernplätze erschweren uns Studierenden ein erfolgreiches Lernen. Ebenso bereitet die z.T. wieder durchgehende Online-Lehre weiterhin Probleme. Der Wechsel zwischen den Lehrformaten stellt immer noch eine Herausforderung sowohl für Studierende als auch Lehrende dar. Der von Ihnen genannte Gewöhnungseffekt für die verschiedenen Formate ist nicht flächendeckend eingetreten.

Die Corona-Prognosen […] weisen auf einen erheblichen Anstieg der Fälle hin. Dementsprechend ist die Situation ebenso ungewiss, wie im letzten Wintersemester. Daher sehen wir nicht, inwieweit hier von ‚Normalität‘ gesprochen werden kann, und in diesem Semester kein Nachteilsausgleich im Sinne der Freiversuchsregelung gewährt wird.

Zudem hält es ebenfalls das Land NRW offenbar für angemessen die Freiversuchsregelung fortzuführen. Des Weiteren haben andere Hochschulen in NRW, beispielsweise die Heinrich-Heine-Universität, diese Regelungen bestehen lassen. Wir können nicht nachvollziehen, warum die Hochschule Düsseldorf sich ausdrücklich gegen die Regelung des Landes NRW stellt und somit für die Fachbereiche erschwerte Bedingungen (Änderung der Prüfungsordnungen) schafft, um die Freiversuchsregelung wieder einzuführen.“

Leider hat die Hochschule auf unsere Forderung nicht so reagiert wie erhofft. Die Vertreter*innen der Hochschulleitung haben unsere Wünsche und Kritik ernst genommen, ebenso aber klar gemacht, dass es ein Zurück zur Freiversuchsregelung nicht geben wird. Das Antwortschreiben zu unserer Stellungnahme möchten wir auszugsweise teilen.

So bezieht es sich zunächst auf die „Corona-Epidemie-Hochschulverordnung (CEHVO)“, die Sonderregelungen etwa zu den Online-Prüfungen, aber auch zu den Freiversuchsregelungen rechtssicher festgehalten hat. Mit Ende ihrer Gültigkeit zum 30.09. habe sich die Hochschulleitung bei den Prüfungsausschüssen um Klärung bemüht, „ob eine Regelung zu Freiversuchen an der HSD im Wintersemester 2021/22 erneut greifen solle […]; dies wurde mehrheitlich abgelehnt.“ Mit Beschluss der neuen CEHVO (rückwirkend gültig ab 1.10.) sei dann im Dezember „im Benehmen mit den Fachbereichsvertretungen“ vereinbart worden, die Freiversuchsregelung nicht aufrechtzuerhalten.[1] Ausnahme: Der Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften. Denn dort hätten Prüfungen „bereits seit Beginn des Semesters unter der Prämisse einer möglichen Fortführung der Freiversuchsregelungen stattgefunden“. Für alle anderen sind, heißt es weiter, die Regelungen in den einschlägigen Prüfungsordnungen gültig.

Die Hochschule ergänzt ihr Schreiben mit dem Hinweis auf andere Hochschulstandorte (u.a. FH Münster, TH Köln) sowie mit einer Einschätzung: „Freiversuchsregelungen in den vergangenen drei Semestern [...] waren ein übergangsweise gewährtes Mittel, um Studierenden den kurzfristigen Wechsel zu digital gestützter Lehre und digital gestützten Prüfungen zu erleichtern [...].“ In der Zwischenzeit hätten aber alle Beteiligten in der Hochschule „solide Erfahrungswerte mit der Online-Lehre sammeln können.“ Die Bedingungen seien nach diesen Lerneffekten heute also andere.

Auch wenn wir die Entscheidung der Hochschule nicht mittragen, bleibt uns aktuell leider nichts anderes übrig, als sie zu akzeptieren.

Ein Lichtblick für uns: Das Wintersemester 2021/22 soll wieder eine Regelstudienzeiterhöhung bekommen.

[1]  https://opus4.kobv.de/opus4-hs-duesseldorf/files/3498/vb807.pdf


NEU: Der AStA präsentiert (zusammen mit https://unifilm.de):

„Leinwand“ – Euer Hörsaalkino!

Programm (etwa am 22.02.2022: „Systemsprenger“) und Infos unter: https://unifilm.de/studentenkinos/Düsseldorf_HS


Der Antifa-AK an der HSD präsentiert als Mitveranstalter:
INPUT – antifaschistischer Themenabend in Düsseldorf

Dienstag, 22. Februar 2022, 19:30 Uhr, Online-Veranstaltung

Die AfD in NRW vor dem Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde? Eine Bestandsaufnahme mit Blick auf die Landtagswahlen im Mai 2022

Referent: Rainer Roeser (Freier Journalist)

Noch ist es nur eine Wunschvorstellung, dass die AfD bei der Landtagswahl am 15. Mai unter die 5,0 Prozent sinken könnte. Dafür müsste noch so einiges passieren. Ausgeschlossen ist es freilich nicht.

Das zeigen die Wahlergebnisse des vorigen Jahres in anderen westdeutschen Flächenländern, als die AfD dort ein Drittel ihrer Stimmen einbüßte. Und auch der innere Zustand des Landesverbandes könnte darauf hindeuten, dass die Partei ihre Zukunft schon hinter sich hat. Doch es bleiben Unwägbarkeiten. Die Wichtigste: Gelingt der AfD – was ihr bisher nicht gelang –, an den Wahlurnen vom Thema Corona zu profitieren? Wo steht die AfD zwei Wochen nach der Wahl ihres neuen Landesvorstands und drei Monate vor der Landtagswahl? Wer hat in der NRW-AfD das Sagen? Mit welchem Personal und welcher Programmatik zieht die AfD in den Wahlkampf?

Der Vortrag beleuchtet diese Fragen.

Für die Teilnahme an der Veranstaltung wird um eine Anmeldung per E-Mail an antifa-ak[at]gmx[dot]de gebeten.

Aktuelle INPUT-Veranstalter: Antifa-AK an der HSD, AG INPUT und Antirassistisches Bildungsforum Rheinland (ABR), in Kooperation mit SJD – Die Falken Düsseldorf. Ankündigungen finden sich auf Instagram (input_duesseldorf) und Facebook (input-antifaschistischer-themenabend).

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V.i.S.d.P. ist der aktuelle Vorsitz des Allgemeinen Studierendenausschusses.