Jansen statt Smeets?

Die TERZ hat sich bereits mehrfach mit dem Thema „Straßenumbenennungen“ beschäftigt. Im Mai berichtete sie über eine Veranstaltung der Stadt, bei der sie dazu einlud, einen neuen Namen für die Wissmannstraße zu finden. Deren ursprünglicher Namenspatron war nämlich ein Kolonialscherge, der es im ehemaligen Deutsch-Ostafrika übel getrieben hatte. Am Ende plädierte die Versammlung dafür, die Traditionslinie zum Kolonialismus aufzunehmen, aber aus anderer Perspektive, und eine in Hamburg geborene Liedermacherin und Friedensaktivistin mit afrikanischen Wurzeln Wissmann ersetzen zu lassen: Fasia Jansen. Ein bisschen weniger Bürger*innen votierten für Hermann Smeets, den Widerstandskämpfer und Gründer der Bilker Heimatfreunde. Die Bezirksvertretung 3 entschied sich Ende August mit äußerst knapper Mehrheit von einer Stimme dennoch für ihn und sprach eine entsprechende Empfehlung aus. Die endgültige Entscheidung obliegt jedoch dem Rat. Da die Stadt-Spitze unlängst entschied, den nahegelegenen Franz-Jürgens-Platz umzubenennen – Jürgens war in der NS-Zeit als Schutzpolizei-Offizier an Deportationen beteiligt – machten Bewohner*innen der Wissmannstraße einen Kompromiss-Vorschlag: „Wäre es nicht viel sinnvoller und auch eine größere Anerkennung für Hermann Smeets, den Franz-Jürgens-Platz nach ihm zu benennen? Zumal hier ein Bezug zum antifaschistischen Widerstand gegeben ist, während mit Fasia Jansen eine afrodeutsche Pazifistin geehrt würde, was in Bezug auf den Kolonialverbrecher Wissmann ebenso viel passender wäre.“


#WirFahrenZusammen

ist der Name einer Kampagne, die am 15. August einen Monat vor dem 13. Globalen Klimastreik eine Petition startete und gleich zum Auftakt 21.415 Unterschriften für bessere Arbeitsbedingungen der Beschäftigten des ÖPNV und für eine sozial gerechte ökologische Verkehrswende durch nachhaltige Finanzierung der Verkehrsbetriebe sammelte.

Konkret wird eine Stärkung des ÖPNV bis 2030 durch ein Investitionsprogramm von jährlich mindestens 16 Milliarden Euro gefordert. ‚Schirmherren’ der Kampagne sind Fridays For Future und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die zur Zeit in Tarifauseinandersetzungen zu Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in den Verkehrsbetrieben steht.

Ziel der Kampagne ist, für diese Forderungen bis Ende Januar 2024 eine breite Unterstützung in der Zivilgesellschaft, d. h. in Schulen und Hochschulen, in Nachbarschaften und vor allem auch unter Fahrgästen zu mobilisieren.

Die Petition (siehe wir-fahren-zusammen.de) soll in einer ersten Phase für persönliche Ansprachen genutzt werden, auch um zunächst weitere Aktivist*innen und Unterschriftensammler*innen zu gewinnen, bevor die Bewegung ab November in die Breite gehen will.

Ende Februar 2024 soll nach einer Unterschriftenübergabe nach dem Willen der Initiator*innen eine Streikbereitschaft auch außerhalb der Verkehrsbetriebe stehen.

Die bundesweite telegram-Gruppe, mit ursprünglich 1300 Mitgliedern, hat mittlerweile einen regionalen Ableger (TVN 2024 West #WirFahrenZusammen)
Einladungslink zur telegram-Gruppe https://t.me/+inY4QM8g9pxlNTUy

Weitere Infos zur Kampagne unter https://wir-fahren-zusammen.de


Petition: Vorfahrt ÖPNV! – Mobilität für alle und gute Arbeit für die Beschäftigten im ÖPNV

Petition an die kommunalen Arbeitgeber im Nahverkehr und die politisch Verantwortlichen in den Kommunen, der Landes- und Bundespolitik.

Der ÖPNV ist das Herzstück der sozialen und klimafreundlichen Mobilität für alle. Die Beschäftigten des Nahverkehrs sichern mit ihrer Arbeit täglich die Mobilität von über 22 Millionen Menschen. Für eine lebenswerte Zukunft und für die notwendige Verkehrswende zur Reduzierung des Autoverkehrs muss der ÖPNV bis 2030 verdoppelt werden. Doch das wird nur mit besseren Arbeitsbedingungen, guter Bezahlung und massiven Investitionen in den ÖPNV-Ausbau möglich sein. Stattdessen ist der Alltag im ÖPNV bislang bestimmt durch extreme Arbeitsbelastung, hohe Krankheitsstände und Personalmangel, Fahrtausfälle, schlechte Taktungen oder überfüllte Busse und Bahnen. Wir sind nicht mehr bereit, diese Bedingungen hinzunehmen und fordern von den Verantwortlichen, die Verkehrswende zu finanzieren.

(...) Es braucht ein bundesweites Investitionsprogramm von mind. 16 Mrd. Euro pro Jahr bis 2030. Wir fordern Bund und Länder auf, die Kommunen bei Investitionen und Betrieb des ÖPNV dauerhaft zu entlasten. Für den Ausbau und die Modernisierung eines flächendeckenden und bedarfsgerechten ÖPNV, den sich alle leisten können.

Für uns gilt: #WirFahrenZusammen. Wir sind bereit, uns alle zusammen für diese Forderungen stark zu machen. (...)

Damit die Unterschriften zählen:
Mach ein Foto von der ausgefüllten Liste und sende es an listen[at]wir-fahren-zusammen[dot]de .
Dann gib die Liste ab oder schicke sie per Post an: ver.di Bundesfachgruppe Busse und Bahnen, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin.

Orte zum Abgeben, neue Unterschriftenlisten und mehr Infos findest du hier:
https://wir-fahren-zusammen.de
Neue Unterschriftenlisten können in Düsseldorf in der Buchhandlung BiBaBuZe auf der Aachener Straße 1 abgeholt werden.