Wir dokumentieren im Folgenden den Aufruf zur Demonstration am 25. November 2023 in Berlin, am Vorabend der Verabschiedung des Bundeshaushalts. Der Aufruf wird von einem breiten Bündnis von Einzelpersonen aus Politik, Gesellschaft und Kultur getragen. Interessant ist, das der Aufruf von sehr unterschiedlichen Positionen in einer sich gerade zerlegenden Linken getragen wird. Es wäre ja zu wünschen, wenn es hier in der Frage von Krieg und Frieden zwischen den unterschiedlichen Fraktionen doch einen gemeinsamen Nenner geben könnte. Es bleibt abzuwarten, ob das tatsächlich trägt.

Für 50 Euro (Hin- und Rückfahrt) könnt ihr die Zugtickets ab sofort in der Geschäftsstelle der LINKEN in Düsseldorf in der Corneliusstr. 108 erwerben. Die Bürozeiten sind Montag von Freitag von 12 bis 18 Uhr. Aus organisatorischen Gründen sind die Tickets vom Umtausch ausgeschlossen. Abfahrt erfolgt Samstag (25.11.) früh. Geplante Wiederkehr in Düsseldorf ist am gleichen Tage gegen 23 Uhr.

-mf

Nein zu Kriegen – Rüstungswahnsinn stoppen – Zukunft friedlich und gerecht gestalten

21 Kriege und 216 bewaffnete militärische Auseinandersetzungen bedrohen aktuell die Welt (Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung HIIK). Die Gefahr einer Ausweitung des Krieges in der Ukraine bis hin zu einem Atomkrieg wächst von Tag zu Tag. Täglich sterben unschuldige Menschen. Wir sind besorgt um unsere Zukunft, die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Wir brauchen eine Kultur des Friedens und eine gemeinsame Sicherheit.

Anstatt auf Deeskalation und Diplomatie zu setzen, liefert die Bundesregierung immer mehr Waffen und rüstet massiv auf. Große Teile der Politik und Medien militarisieren die Gesellschaft. Erstmals wird Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel (nach NATO-Kriterien) erreichen. Mit 85,5 Milliarden Euro sind die Militärausgaben 2024 die größten seit Bestehen der Bundesrepublik.

Das Gesundheitswesen, die Infrastruktur, Unterstützung für Kinder und bezahlbare Mieten, Bildung, Wissenschaft und Ausbildung sind dagegen durch dramatische Mittelkürzungen bedroht. Für immer mehr Menschen zeichnet sich eine soziale und ökonomische Katastrophe ab.

Dazu tragen in erheblichem Maße auch die Sanktionen gegen Russland bei, die die Menschen im globalen Süden, in Europa und in Deutschland treffen: Inflation, gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise sowie Reallohnverlust treffen die Bevölkerungen, vor allem deren ärmere Teile, und gefährden die industrielle Entwicklung auch in unserem Land. Im globalen Süden drohen Hungerkrisen, weil Getreide, Mais, Pflanzenöl und Düngemittel nicht mehr ankommen und die Preise massiv gestiegen sind.

Es ist höchste Zeit für eine Friedenspolitik in der Ukraine, in Europa und weltweit. Im Vorfeld des Krieges in der Ukraine wurden Warnungen ignoriert und Lehren zur Kriegsvermeidung missachtet. Wir müssen die Rutschbahn in Richtung 3. Weltkrieg und in ein soziales, ökonomisches und ökologisches Desaster stoppen. „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“ (Willy Brandt) Nur im Frieden und nur durch gemeinsame globale Anstrengungen sind soziale Entwicklung, Schutz von Klima und Natur und eine lebenswerte Zukunft für alle möglich.

Wir verurteilen den russischen Einmarsch vom 24.2.2022 in die Ukraine. Ebenso verurteilen wir auch die vorangegangenen Vertragsbrüche und nicht eingehaltenen Zusagen der NATO-Staaten.

Die ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität. Ein Waffenstillstand und Verhandlungen zur Beendigung des Krieges statt einer weiteren Eskalation sind in ihrem Interesse. Das Töten und Blutvergießen und die Zerstörung des Landes und der Umwelt müssen umgehend gestoppt werden. Verhandlungslösungen und Pläne liegen auf dem Tisch. Verhandeln heißt nicht kapitulieren, sondern Lösungen für komplizierte Herausforderungen finden!

Wir fordern von der Bundesregierung ein Ende der ungehemmten Aufrüstung sowie eine sofortige Vermittlung für Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Sie muss eigene diplomatische Initiativen entwickeln und bestehende Friedensvorschläge unterstützen – besonders die des globalen Südens.

Es gibt keinen Grund, sich von der Entspannungspolitik zu distanzieren. Das Versagen liegt vielmehr darin, dass sie 1990 nicht zur Leitidee des neuen Europas weiterentwickelt wurde. Wir treten ein für eine neue Entspannungspolitik und für Rüstungskontrolle und Abrüstung.

Die Waffen müssen schweigen. Verhandlungen und Diplomatie sind das Gebot der Stunde.

Waffenexporte und Eskalationspolitik verschärfen Kriege und Krisen und verlängern sie.

Abrüstung! Ausgaben für das Militär senken, Milliarden in soziale Ausgaben investieren.

Wir wollen eine soziale, ökologische und demokratische Bundesrepublik Deutschland als Teil einer gerechten Weltordnung ohne Krieg, Hunger und Ausbeutung.

Es ist Zeit, dass wir Bürgerinnen und Bürger uns wieder stärker in die politischen Auseinandersetzungen einmischen.

Deshalb rufen wir auf, am 25.11.2023 – am Samstag vor der Verabschiedung des Bundeshaushaltes – gemeinsam für Frieden und Abrüstung, Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine und Friedensverhandlungen zu demonstrieren.

Initiiert von der Initiative „Nein zum Krieg – Die Waffen nieder!“: Yusuf As, Reiner Braun, Wiebke Diehl, Andreas Grünwald, Claudia Haydt, Rita Heinrich, Jutta Kausch-Henken, Ralf Krämer, Willi van Ooyen, Christof Ostheimer, Hanna Rothe, Peter Wahl

Es rufen unter anderem auf:
Dr. Franz Alt, ehem. Mitglied der CDU; Michael Altmann, ver.di Hessen; Dr. Dietmar Bartsch, Mitglied des Bundestags Die LINKE; Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Sozialwissenschaftler; Sevim Dağdelen, Mitglied des Bundestags; Fabio De Masi, Ökonom; Özlem Demirel, Düsseldorf, Mitglied des Europäischen Parlaments Die LINKE; Katja Ebstein, Sängerin; ; Dr. Gregor Gysi, Mitglied des Bundestags Die LINKE; Dr. Margot Käßmann, Hannover, ehem. Ratsvorsitzende der EKD; Oskar Lafontaine, ehem. Mitglied des Bundetags; Prof. Dr. Wolfgang Streeck, Sozialwissenschaftler; Hannes Wader, Liedermacher und Musiker; Dr. Sahra Wagenknecht, Mitglied des Bundestags;