TERZ 12.23 – IDIOTOREAL
„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr“, heißt es in Rilkes „Herbsttag“. Und tatsächlich gerät das Problem „Obdachlosigkeit“ regelmäßig zur kälteren Jahreszeit schärfer in den Fokus. Diese Ausgabe beschäftigt sich deshalb mit dem „Housing First“-Projekt von fiftyfifty (S.6/7). Obdachlosigkeit gehört gegenwärtig auch zu den Kollateralschäden des Nahost-Konflikts, der nicht zuletzt in Düsseldorf viele Leute auf die Straße treibt. Am 18. November sind wir mitgelaufen (S.8). Drei Tage später machten sich die Castoren auf die Reise von Jülich nach Ahaus, was dank einigen Protestes an der Strecke keine Nacht-und-Nebel-Aktion blieb (S.5). Und dann ging die TERZ noch in einem Unverpackt-Laden auf der Brunnenstraße einkaufen (S.9) und tauchte im K21 in die postkolonialen Bilderwelten Isaac Juliens ein (S.10/11). Das kann den Kopf gut durchspülen, wenn ihm Politiker-Worte wie die von Robert Habeck: „Unsere Ideologie heißt Wirklichkeit“ Pein bereiten. Was hielt einst doch der Schriftsteller Nicolas Born solchen Menschen in einem seiner Gedichte entgegen: „‚Ich bin Realist sagte einer erfolgreich/‚Dann stirb doch‘ habe ich geantwortet.“