Aufruf zum Feministischen Kampftag:

Feministisch ohne Alternative

Für ein freies Leben ohne Gewalt, Kapitalismus und Faschismus

Im Zuge der jüngsten Correctiv-Enthüllungen über rechtsextremistische Treffen und der dort bewiesenen Deportationspläne der AfD, Mitgliedern der CDU und Werteunion und gewissen Großunternehmern, gingen Millionen Menschen bundesweit gegen Rechts auf die Straße.

Auch die Ampel-Koalition will schon seit Längerem mit der GEAS Reform (Gemeinsames europäisches Asylsystem) wieder „im großen Stil“ abschieben und beraubt Menschen damit der wenigen Sicherheit, die sie sich nach ihrer Flucht mühsam zurückerkämpft haben. Der immer unverhohlenere Rassismus im Alltag und in den Medien bedeutet immer mehr Gewalt und Ausschluss – online wie offline.

Inzwischen wird vielen klar, was den meisten FLINTA** schon längst bewusst war: Mit dem gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck werden uns unsere hart erkämpften Rechte und feministischen Errungenschaften streitig gemacht:

In der Politik wird schon wieder über die weitere Einschränkung von Zugängen zu Schwangerschaftsabbrüchen diskutiert.
FDP-Justizminister Buschmann blockiert nach wie vor das „Nur Ja ist Ja“-Gesetz auf EU-Ebene.
Der Staat schützt uns nicht vor der zunehmenden Gewalt, die wir im Privaten und auf der Straße erfahren. In 2023 gab es allein in Deutschland 114 Femizide. Im Januar und Februar diesen Jahres waren es schon 15 weitere Morde. Die Dunkelziffer der Gewalt ist stets höher.
Diejenigen von uns, die offen zeigen wollen, dass sie queer sind, die die engen Schubladen in vielen Köpfen sprengen, bekommen zu spüren, dass ihre Rechte und ihre Existenz immer wieder in Frage gestellt und angefeindet wird.
In bayrischen Schulen und Behörden wird gendergerechte Sprache verboten.
Der Staat lässt sexistische und queerfeindliche Gewalt nur zu gerne grassieren, um uns in unsere traditionellen Geschlechterrollen zurückzudrängen. Diese stärkt der Kapitalismus in der mehrfachen Ausbeutung in Lohn-, Haus- und Pflegearbeit und der Inkaufnahme des Gender Pay Gaps.
Die Armut in Deutschland ist migrantisiert, alleinerziehend, erkrankt, trans^[1] und weiblich. Der Kapitalismus baut auf unsere tief verwurzelte Unterdrückung auf, sichert patriarchale Strukturen ab. Deswegen heißt feministisch sein für uns, auch antikapitalistisch zu sein!

FLINTA** halten diese Gesellschaft am Laufen! Viele von uns mit letzter Kraft. Und dennoch reicht es am Ende kaum zum Leben und schon gar nicht für die Rente.

FLINTA** sind in Bedrängnis – im Privaten, auf der Arbeit, durch den Staat und seine Institutionen. Doch genauso hart wie wir angegriffen werden, schlagen wir zurück! Wir stehen Schulter an Schulter mit allen Unterdrückten in dieser Welt, die von Krieg und Gewalt betroffen sind. Wir kämpfen gegen strukturellen Rassismus und Sexismus, wir nehmen einander in die Pflicht, patriarchale Ideologie abzubauen und nehmen uns Platz, wo wir erdrückt werden. Wir wollen das beschissene Leben nicht, das uns im Patriarchat zugestanden wird. Wir sind feministisch ohne Alternative. Wir kämpfen kompromisslos für ein freies Leben ohne Gewalt, Kapitalismus und Faschismus.

Deshalb rufen wir euch dazu auf, am 09. März mit uns auf die Straße zu gehen und laut zu sein! Unsere Demo will feministische und antisexistische Kämpfe in den Mittelpunkt stellen. Wir bitten euch deshalb, nur Fahnen, Plakate und Transparente mit klarem feministischem Bezug zu zeigen und auf Nationalfahnen zu verzichten und nicht mehr als zwei Parteiflaggen pro Partei zu zeigen.

Im „Bündnis Feministischer Kampftag Düsseldorf“ arbeiten verschiedene feministische Gruppen und Einzelpersonen in Düsseldorf anlässlich des Feministischen Kampftages zusammen.

Das Bündnis ruft im Rahmen des feministischen Kampftags am 8. März zur Teilnahme an Aktionswochen auf. Interessante, lehrreiche und kostenfreie Aktionen werden im Raum Düsseldorf angeboten. Zwei Highlights sind zum Beispiel:

Weitere Termine und Infos:
https://feministischer-kampftag-duesseldorf.de
Und bei Instagram: https://instagram.com/feministischerkampftag

[1] Frauen, Lesben, inter, nicht-Binäre, trans* und agender Personen