idiotoreal

In einem Interview mit tagesschau.de umschreibt der Soziologe Hartmut Rosa die derzeitige Gemütslage der Nation mit drastischen Worten. „Kriege gab es auch schon vor dem Ukraine-Krieg (…) Aber trotz Kriegen, Seuchen, Piraterie und Folter lautete in der Vergangenheit die Überzeugung immer: Wir müssen es schaffen, wir können es schaffen und wir werden es schaffen, diese zu überwinden, eine friedlichere und gerechtere Weltordnung zu schaffen. Mit der Zeitenwende hat Olaf Scholz deutlich auf den Punkt gebracht, dass wir diese Hoffnung aufgeben sollten. Die Zukunft sei Krieg. Das hat etwas Tiefgreifendes gemacht mit der Bevölkerung“, konstatierte der Wissenschaftler. Die Politik erscheint heutzutage als reiner Abwehrkampf auf einer abschüssigen Bahn nach unten – gegen die Russen, den Klimawandel, den wirtschaftlichen Niedergang, die AfD und die Migration – und erzeugt damit Hoffnungslosigkeit und Wut, so Rosa. Zugegebenermaßen kann sich diese TERZ-Ausgabe da auch nicht als Gegenmittel empfehlen. Weder unser Schnelldurchlauf durch die Abtreibungsregelungen in Europa (S.12-15) noch die Analyse der Signa-Pleite (S.7-10) oder der Abgleich des Kunst-Projekts „Eine Straße“ mit ähnlichen aus der Vergangenheit (S.16-18) haben das Zeug zu Stimmungsaufhellern. Aber vielleicht finden wir ja in der Sommerpause irgendwie einen Dreh …