Keine AfD an unseren Schulen! ...

Am 08. November rückte die AfD tatsächlich an die Justus-von-Liebig-Realschule in Düsseldorf an, unter unverhältnismäßig starkem Polizeischutz und mit Stuhlreihen für rund 120 selbsternannte „Patriot*innen“. Ein Kreisparteitag im Klassenzimmer-Flair: Demokratie spielen zwischen Tafel und Turnhalle.

Draußen aber: Haltung und Lärm. Eine kleine, aber entschlossene Gegendemonstration: Eltern mit Schulkindern, Nachbar*innen, Unterstützer*innen des Bündnisses Düsseldorf stellt sich quer (dssq), Aktivist*innen. Sie riefen „Nazis raus!“, „Ganz Düsseldorf hasst die AfD!“ und sangen Bella Ciao. Einige Kinder hatten extra bunte Schilder gemalt: „AfD raus aus unseren Schulen, aber dalli!“. Klare Botschaften in Filzstift und Regenbogenfarben.

Die Polizei stand dort, wo sie immer steht, auf der anderen Seite, um diejenigen zu schützen, die unsere Demokratie zersetzen. Irgendwann forderten sie die Protestierenden auf, eine*n „Veranstaltungsleiter*in“ zu benennen, da die Spontandemo nicht angemeldet sei. Als sich niemand meldete, passierte nichts. Vielleicht, weil selbst die Polizei ahnte, wie grotesk es wäre, diesen Protest zu kriminalisieren.

Drinnen wie draußen zeigte sich, wer da tagte: Dennis Busch, der enge Kontakte in die Neonazi-Szene hat, trug ein „Heimat“-Shirt und suchte gezielt die Konfrontation. Er hielt sich ständig vor der Einfahrt zur Schule auf, grinste höhnisch, pöbelte und provozierte. Claus Henning Gahr, Düsseldorfer Oberbürgermeister-Kandidat der AfD, der bei der Kommunalwahl am 14. September fast zehn Prozent holte, stolperte in seinem schönen Anzug über seine eigene Arroganz. Er tat auf weltmännisch, wirkte dabei aber wie ein schlechter Statist in seinem eigenen Provinzdrama.

Ein anderer fuhr im Auto vorbei, hielt ein selbstgekritzeltes Schild mit der Aufschrift „Honecker wäre stolz auf euch“ hoch und demonstrierte damit das intellektuelle Niveau dieser Veranstaltung, das irgendwo zwischen Geschichtsrevisionismus und Telegram-Gruppen angesiedelt war. Und wieder andere echauffierten sich empört über den Gegenprotest, schließlich seien sie eine „demokratische Partei“. Eine Partei, die glaubt, Demokratie bedeute, ungestört hetzen zu dürfen, und die jede Kritik daran als Angriff auf die Meinungsfreiheit inszeniert. Opferpose als politisches Programm.

Fazit: Die Polizei schützte, wie immer, die Falschen. Der Gegenprotest blieb laut, bunt, standhaft, aber wie immer viel zu klein.

Beim nächsten Mal müssen es mehr sein: lauter, wütender, unübersehbar.

Keine AfD an unseren Schulen. Nicht in Düsseldorf. Nicht irgendwo. Nie.

V.


... und im Bürgersaal Bilk

Stößt immer auf Proteste: Die AfD tagte am 17.11. mal wieder im Bürgersaal Bilk. Von Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) organisiert, beteiligten sich engagierte Bürger*innen, denen das gewaltig stinkt. Anlass war diesmal eine Veranstaltung mit dem AfD-Bundesvorstandsmitglied Alexander Jungbluth und der österreichischen FPÖ-Politikerin Petra Stege. Auch die FPÖ gilt als rechtspopulistische Partei. Oliver Ongaro, der Sprecher von DSSQ, bringt es auf den Punkt: „Wir lassen nicht zu, dass rechte Parteien unsere Stadt als Bühne für ihre antidemokratische und menschenfeindliche Ideologie nutzen. Europa bedeutet für uns Vielfalt, Menschenrechte und Zusammenhalt und nicht Abschottung und Hass“.

Quelle: Düsseldorf aktuell (Foto von September 25)