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► inklusion: beitrag zum nationalen wohl für alle
WOHNEN
► proteste bei der jahreshauptversammlung der leg
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► kommando „ela“ – mit fuchs und dachs gegen baumbruch
KLASSENKAMPF
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KOMMUNIKATION
► leserbrief mit lob und kritik zur letzten ausgabe
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INTERNATIONALE SOLIDARITÄT
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BOOKS
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Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
Faruk Ereren Prozessbeobachtung
Mo., 07.07., Oberlandesgericht Düsseldorf, Cecilienallee 3, 11h
Am 7. Juli findet vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf ein wichtiger Verhandlungstag im Prozess gegen Faruk Ereren statt. Ihm wird vorgeworfen, als Mitglied der DHKP-C von Deutschland aus den Mord an zwei Polizisten in der Türkei in Auftrag gegeben zu haben. Wegen Widersprüchen und Ungereimtheiten der Anklage musste der Prozess neu aufgerollt werden. Allerdings traut sich die türkische Polizei bis heute nicht, den einzigen Belastungszeugen vor einem deutschen Gericht verhören zu lassen – trotzdem saß Faruk fast sieben Jahre in deutscher Untersuchungshaft – davon drei Jahre in Isolationshaft. Am 07.07. soll Serdar Bayraktutan vor Gericht aussagen – der Leiter der Abteilung DHKP-C der Istanbuler Polizei, gegen den in der Türkei wegen mehrerer Foltervorwürfe Ermittlungen laufen. Wenn ein deutsches Gericht eine solche Person als Zeugen vorlädt, die bereits in einem anderen Verfahren als Folterer entlarvt worden ist, wäre das ein mittelschwerer Skandal, der nicht unkommentiert bleiben darf. Deshalb der Aufruf, den Prozess zu begelieten und zu beobachten. Weitere Informationen und Hintergründe zum Prozess findet ihr unter http://rhduesseldorf.blogsport.de oder auf der Homepage des OLG.
Draußen im Sommer 2014
Rock gegen Rechts Festival 2014
Sa., 02.08., Volksgarten, Ballonwiese, ab 15h
Das Kultur-, Kinder- und Familienfest spiegelt zentrale linke Zielsetzungen wider: antirassistisch, antifaschistisch, links und laut! Viele Infostände, leckeres Essen, Musik auf der Bühne und das mitten im Park.
15-17h: Worldmusic, Kinderprogramm, Infostände
ab 17h: Bands: Roomers, Kopfecho, Der Plot, Steen
http://www.rock-gegen-rechts-duesseldorf.de/
ZAKK Straßenfest
So., 31.08., ab 11h, rund ums Zakk
Viel Trödel und einige Initiativen der Stadt bieten ein buntes Bild. Auf der Biergartenbühne des Zakks wie immer eine breites musikalisches Programm.
„Sommersprossen“ im Volksgarten
bis 05.09., Details unter www.biergarten-vierlinden.de/sommersprossen
Der Sommer bietet Open Air Kultur im Südpark: Der 4 Linden Biergarten startet ein zehnwöchiges Kulturprogramm mit Musik, Theater und Kino unter dem Motto „Sommersprossen“. Sonntag Abend gibt es Tatort-Rudelgucken. Zwischendrin Konzerte (Do., 17.07.: „Zooey”) und offene Abende mit „Kunst gegen Bares“. Auch vormerken:
Themes for great cities & suffon
Sa., 02.08., Biergarten 4 Linden, Volksgarten, Siegburger Str. 25, ab 15h
Großes Sommerfest u. a. mit Cass, Forum, Jan Schulte & Rearview Radio live. Eine Kooperation des Düsseldorfer Musiklabels „Themes For Great Cities“ mit dem Veranstaltungskalender suffon.
20 Jahre Salzmannbau
Jubiläumsfest drinnen wie draußen
Sa., 06.09., Salzmannbau, Himmelgeister Str. 107, ab 15h
In diesem Jahr feiern der Salzmannbau – im dem auch die TERZ seit 1996 einen kleinen Büroraum bewohnt – als sozio-kulturelles Zentrum in Düsseldorf und das Bürgerhaus Bilk ihren 20. Geburtstag. Aus diesem Anlass gibt es eine große Party mit einem Kultur-, Informations-, und Freizeitprogramm. In und um den Salzmannbau herum werden interessante Gäste, tolle Künstler*innen und viele Aktivitäten von kreativen und engagierten Menschen, Gruppen und Vereinen erwartet. Aber auch vorab lädt der Salzmannbau zu interessanten Veranstaltungen ein:
Neues Leben in der alten Fabrik Jagenberg
Mi., 27.08., Bürgerhaus Bilk im Salzmannbau, Himmelgeister Str. 107h, 15.00, Eintritt frei
Vortrag von Dieter Jäger (Geschichtswerkstatt): Im September 1994 wurde der Salzmannbau als soziokulturelles Zentrum in Düsseldorf neu eröffnet. Vorher war dieses einzigartige und denkmalgeschützte Gebäude der Hauptsitz des traditionsreichen Düsseldorfer Unternehmens Jagenberg. Anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Salzmannbau“ erzählt Dieter Jäger die Geschichte und die Geschichten des soziokulturellen Zentrums. Illustriert wird der Vortrag mit Bildern des Zeitzeugen und Fotografen „jojo“ aus der Umbauphase des alten Fabrikgebäudes in ein lebendiges Kulturzentrum. Für Interessierte ist außerdem der Besuch der Ausstellung von Künstler*innen aus dem Salzmannbau im benachbarten „Kunstraum“ und „Atelier am Eck“ möglich:
Jubiläumsausstellung: „Von Hier bis Jetzt“ - 20 Jahre Salzmannbau
Vernissage Fr., 22.08., 19h, bis zum 06.09., Kunstraum, Himmelgeister Str. 107 E
Der „Kunstraum“ und das „Atelier am Eck“ präsentieren eine Gemeinschaftsausstellung von 35 Künstler*innen aus den Ateliers des Salzmannbaus.
3. Asphalt Festival
Fr., 08.08. – So., 17.08., www.asphalt-festival.de
Das 3. Asphalt Festival (initiiert vom neuen Leiter des Jugendtheaters, dem Regisseur und Schauspieler Christoph Seeger-Zurmühlen und dem Komponisten Bojan Vuletic) soll das Sommerloch mit Leben füllen. Wenn die großen Theater- und Konzerthäuser Spielpause haben, bietet Asphalt ein fettes Programm aus Theater, Tanz, Musik, Kunst und Literatur an außergewöhnlichen Orten. Von Künstler*innen und Ensembles aus Düsseldorf und dem Rest der Welt. Unter anderem passiert auf dem Asphalt:
Asphalt Paradies
täglich ab 16h, im Hinterhof des Weltkunstzimmers (Ronsdorfer Str. 77a) oder auf dem Gelände der Alten Farbwerke (Ronsdorfer Str. 74)
Sommerbar und Leckerland! Jeden Tag während des Festivals öffnen die Festival-Biergärten. Köstlich Kaltes vom Fass und wunderbar Heißes vom Grill, Platz zum Sitzen, Quatschen und sommerlichen Abhängen. Vor, während und nach den Vorstellungen.
Ausstellung: Serie Deutschland – Etappe Düsseldorf
Sa., 09.08. – Fr. 15.08., Weltkunstzimmer, Backraum, Ronsdorfer Str. 77a
Das Regie- und Autorenduo Hannah Hofmann und Sven Lindholm aus Köln ist bekannt für seine interdisziplinären Projekte im Grenzbereich zwischen Theater, Film und Bildender Kunst. Hier präsentieren sie die Videoinstallation „Serie Deutschland“: Willy Brandts Kniefall, das Gladbecker Geiseldrama, die Entführung Hanns-Martin-Schleyers – ein Schlagwort genügt, und jede*r hat das eine symbolische Bild dieses Ereignisses vor Augen. „Serie Deutschland“ stellt jene berühmten Fotografien der jüngeren deutschen Geschichte mit Bürger*innen an den Originalschauplätzen nach. Vor laufender Kamera sortieren sich die Menschen allmählich so, bis sie die Position der Personen auf der bekannten Vorlage eingenommen haben und gehen anschließend wieder auseinander.
Asphalt liest!
So., 10.08., Gap 15, Graf-Adolf-Platz 15, 20.30h, 14,-/10,- Euro
Lesung der Autorengruppe „Sonny Wenzel & Freunde“. Entwickelt als Gegenentwurf zu verkopften Literaturzirkeln: anspruchsvoll, aber gänzlich unverkrampft. Nirgends erfährt man so viel über den Alltag in Düsseldorf wie bei einem Abend mit Stadtschreiber*innen – auf amüsante Weise. Heute - im 23. Stock des Bürohauses GAP 15, mit einer spektakulären Aussicht auf den Sonnenuntergang über der Stadt - betrachten Samir Kandil, Sina Klein, Alexander Kerber, Sven-André Dreyer, Don Trosi und Sonny Wenzel ihre Heimat im wahrsten Sinne aus der Vogelperspektive und lesen neue Gedichte und Geschichten, die sie eigens für diesen Abend geschrieben haben.
Matinee: Karl Kraus – Die letzten Tage der Menschheit
So., 17.08., ZAKK, Fichtenstr. 40, 11h
Das Original von „Die letzten Tage der Menschheit“, geschrieben in den Jahren 1915 bis 1917, umfasst nahezu 800 Druckseiten und enthält über 200 Szenen. Ein Trauerspiel der Menschheit, den ersten Weltkrieg zum Thema, Kolportage der Kriegszeit, Wortcollage, Geräuschcollage, ein zusammengesammeltes Sittengemälde, von Karl Kraus synchron zum Zeitgeschehen fortlaufend in seiner Zeitschrift „Die Fackel“ veröffentlicht, satirisch und dokumentarisch. In 48 Szenen führt Erich Schaffner die Stimmen der Zeit vor: Er portraitiert senile Generäle, Kriegsgewinnler, Schieber, Scheinheilige, Heuchler, Deutschzackige, dichtende Hurra- patrioten, böse Kinder, Wohlfahrtsnachmittagstanten sowie Kriegsreporter an vorderster Front, die den Soldaten heldenhafte Worte in den Mund legen, sie für die vaterländische Presse fotografisch verewigen – und sterben lassen ... „Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen. Die unwahrscheinlichsten Gespräche, die hier geführt werden, sind wörtlich gesprochen worden. Die grellsten Erfindungen sind Zitate!“. Eine Veranstaltung von VVN BdA, Heinrich-Heine-Salon e.V. und Rosa-Luxemburg-Club Düsseldorf.
Lesung, Vortrag, Diskussion
Die Sex-Revolte und ihre Folgen
Anmeldung bei bott.dieter[at]gmx[dot]de , Tel.: 0211-6803706
In sechs bis maximal acht Sitzungen wird sich ein Arbeitskreis mit den Thesen im neuen Buch von Ulrike Heider beschäftigen: „Vögeln ist schon- Die Sexrevolte von 1968 – und was von ihr bleibt“ (Rotbuch-Verlag, 15,-). In den Sitzungen wird jeweils ein Themenkomplex herausgriffen, auch Gäste, die ihre Erfahrungen einbringen können, sind eingeladen. Die Diskussionen folgen im Wesentlichen dem Inhalt des Buches. Siehe auch Rezension zum Buch in dieser Sommer-Ausgabe der TERZ.
„Mordbefehl vom Niederrhein? Kriegsführung des 21. Jahrhunderts - von Kalkar aus gesteuert“
Do., 03.07., ZAKK, Fichtenstr. 40, 19h, Eintritt frei
Die Idylle trügt: Von Kalkar und Uedem, zwei eher verschlafenen Kommunen ganz in unserer Nähe im Landkreis Kleve am unteren Niederrhein, könnte der nächste Weltkrieg ausgehen. Für dessen Steuerung erforderliche Einrichtungen befinden sich bereits heute dort: das „Combined Air Operation Centre“ (CAOC) der NATO und die Führungszentrale Nationale Luftverteidigung FüZNatLV). Aufgaben sind die Planung, Führung und Beauftragung von Luftoperationen der zugeordneten Kräfte der Bundeswehr. Kein Wunder deshalb, dass gerade dort die NATO sich im Oktober 2012 auf einer Konferenz für die „Kriegsführung im 21. Jahrhundert“ begeisterte - eine Kriegsführung, die weitgehend auf neue Technologien setzt. An deren vernetzter Anwendung – mit Militärsatelliten (GPS), Hightech-Flugobjekten mit und ohne Pilot*innen (Spionage- und Kampfdrohnen), Tötungsrobotern – die NATO bereits übt. Atombomben lassen sich durch Cyberwar-Angriffe auf Atomanlagen ersetzen, der Zusammenbruch der Wasserversorgung ganzer Großregionen wird zum Computerspiel. Auch dieses ist Gegenstand von Planspielen der Militärs. Die Tötung Unbeteiligter, unerklärte Kriege und völkerrechtswidrige Überfälle sind nicht die einzigen Konsequenzen des Krieges 3.0. Längst hat die NATO den Friedensauftrag des Völkerrechts und hat die Bundeswehr ihre Verpflichtung auf den Verteidigungsauftrag des Grundgesetzes hinter sich gelassen. Der Referent Bernhard Trautvetter ist seit über dreißig Jahren in der Friedens-, Gewerkschafts- und Umweltbewegung aktiv, hat recherchiert, worum es im digitalen Krieg 3.0 geht und zeichnet ein erschreckendes Bild der Planungen für den Krieg unserer Zeit. Eine Veranstaltung des Friedensforums Düsseldorf.
Rebellion in Chinas Fabriken
Do., 10.07., ZAKK, Fichtenstr. 40, 19.30h, Eintritt frei
Millionen Menschen stellen in Chinas Fabriken Konsumgüter für die ganze Welt her. Sie wollen der ländlichen Armut entkommen und erhoffen sich in der Stadt ein besseres Leben. Dort finden sich viele in einer prekären Situation zwischen Fließband und Wohnheim wieder - und leisten zunehmend Widerstand. Denn lange Arbeitszeiten, niedrige Löhne und Arbeitsunfälle bestimmen den Alltag der Arbeiter*innen, die oft den Job schmeißen, sich aber auch mit Sabotage und Streik wehren. Ein Beispiel ist der taiwanesischen Auftragshersteller Foxconn, in dessen Fabriken Smartphones, Computer usw. für Apple, Dell, HP und viele andere hergestellt werden. In Vortrag und Diskussion geht es um Chinas Boom, das Beispiel Foxconn, die Dynamik von Ausbeutung und Streiks in Chinas Industriezonen... und die Frage, was das alles mit uns zu tun hat. Veranstalter*in sind see red! Interventionistische Linke Düsseldorf in Kooperation mit KuPo e.V. Siehe auch www.gongchao.org/de/islaves-buch
Gesundheit ist keine Ware
So., 20.07., ZAKK, Fichtenstr. 40, 11h, inkl. Frühstücksbuffet 6,50 Euro
Beim politischen Frühstück von Attac Düsseldorf referiert Werner Schüßler (Attac-AG Soziale Sicherungssysteme) und zeigt am Beispiel der Krankenhausbehandlung, wie die Gesundheitsversorgung ökonomisiert, kommerzialisiert und privatisiert wird. Denn schleichend hat sich in der Gesundheitsversorgung das Denken grundlegend gewandelt. Auslöser waren die „Gesundheitsreformen“ der letzten 25 Jahre wie die Einführung des Fallpauschalensystems für die Krankenhausbehandlung 2004: Das Selbstkostendeckungsprinzip wurde abgelöst durch Diagnosen mit „Preisschildern“, Krankheiten werden zu Fallpauschalen, die über die wirtschaftliche Zukunft von Kliniken bestimmen, der Erlös einer Krankheit wird zu einer bestimmenden Größe für die Behandlung, betriebswirtschaftliches Denken wird zur Entscheidungsgrundlage für die Krankenbehandlung, Kliniken werden dadurch zum Geschäftsmodell für private Investoren und die Abschöpfung von Profiten. Die Folge: Gesundheit wird zur Ware und Krankheit zur Einnahmequelle und zum Mittel der Gewinnmaximierung. Die Auswirkungen für die Patient*innen, für die Mitarbeiter*innen der Kliniken und für die öffentliche Gesundheitsversorgung sind deutlich zu spüren. Ein weiterer Schritt dieser Entwicklung steht mit der Einführung des Entgeltsystems für die Psychiatrie und Psychosomatik (PEPP) bevor, damit sollen psychisch kranke Menschen nach einem ähnlichen Fallpauschalsystem behandelt werden.
Migrapolis und der Free Pen Verlag
Mi., 20.08., Bürgerhaus Bilk im Salzmannbau, Himmelgeister Str. 107h, 18h, Eintritt frei
MIGRApolis ist ein Projekt des Bonner Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V. und der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn. Mit dem Free Pen Verlag unterhält das Institut ein eigenes Forum für Veröffentlichungen. Hier stellen sie sich, ihre Arbeit und ihre Autor*innen vor.
Gegenargumente Düsseldorf: Warum steigen die Mieten und die Wohnungsnot?
Die Wohungsfrage im Kapitalismus
Sa., 23.08., BiBaBuZe, Aachener Str. 1, 14h
Das ist ein öffentliches Thema: Der Preis fürs Wohnen, die Miete oder den Kauf geht Massen Leuten an die Lebensführung, wenn sogar Besserverdienende 30 bis 40 Prozent ihres Einkommens dafür loswerden. Mieter*innen werden an den Stadtrand verdrängt oder finden gar keine geeignete Wohnung – ein Mangel, der mittlerweile weit verbreitet ist. Eine steigende Zahl von Obdachlosen gehört dazu.
Weniger ist in der Öffentlichkeit die Rede von solchen Fragen: Was ist das für ein Markt, dieser Wohnungsmarkt? Warum sind in Ballungsgebieten die Mieten und Preise für Wohnungen so immens höher als in anderen Lagen, obwohl die Baukosten gleich sind? Was will da so teuer bezahlt sein bei den Geschäftsleuten der Sparte „Haus und Grund“? Wie machen Grundeigentümer*innen aus einem Stück Erde Geld? Was ballt sich alles in „Ballungsgebieten“, und warum ziehen auch so viele Leute dahin, wo sie sich das Wohnen kaum leisten können? Was ist mit ihren Einkommen los, dass schon das Wohnen sie an die Grenze stoßen lässt? Etwas Ursachenforschung wäre doch angemessen, wenn die Wohnungsfrage so existenziell auf den Nägeln brennt.
Stattdessen tönt die Gegenforderung, dass doch nicht sein dürfe, was ist: „Wohnen muss bezahlbar bleiben!“ Dieser Appell im Namen braver Leute, die ja zahlen wollen und kaum mehr können, richtet sich an die Politik. Ob das die geeignete Adresse ist? Stutzig machen könnte schon deren Antwort: Politiker*innen versprechen eine „Mietpreisbremse“, also das Steigen der Mieten zu verlangsamen, die für Mieter*innen längst zu hoch sind. Mehr wollen sie den Immobilienbesitzer*innen und Investor*innen aber nicht zumuten. Das ist kein Wunder. Das Gewinnemachen mit Immobilien zählt zum Wirtschaftswachstum, auf das der Staat aus ist und alles ausrichtet. Dafür schützt er schließlich das Eigentum, auch an Haus und Grund, und deshalb fördern Kommunen sogar mit öffentlichen Geldern die „Attraktivität“ von „Lagen“, damit Investoren dort in Haus und Grund anlegen, um auch an hohen Preisen fürs Wohnen zu verdienen. Weshalb es die Absurdität in dieser Marktwirtschaft gibt, dass Mieter und Wohnungssuchende die Verbesserung von Infrastruktur in ihrem Quartier ebenso fürchten wie die Sanierung und Modernisierung ihrer Wohnungen.
„Wohnen darf keine Ware sein!“ setzen radikalere Kritiker*innen dagegen. Bei so einem existenziellen Bedürfnis wie dem Wohnen geht ihnen wohl zu weit, was im Kapitalismus gilt: Jedes Bedürfnis wird für ein Geschäft ausgenutzt, und dafür ist Wohnen sogar besonders geeignet, weil jeder muss. Warum also nach 200 Jahren Regentschaft von Angebot und Nachfrage nun auch die Wohnfrage wieder so heikel für die Massen wird, soll auf der Veranstaltung geklärt werden.
www.gegenargumente.com
Musik
9. Internationaler Musiksommer
von Juni bis August im ZAKK, Fichtenstr. 40
So., 06.07.: Everlast
Fr., 18.07.: Sonic Syndicate
Mo., 21.07.: William Fitzsimmons
Mi., 30.07.: Crowbar & Support
Do., 07.08.: Shantel & Bucovina Club Orkestar
Mi., 13.08.: Bill Callahan
9. Open Source Festival
Sa., 12.07., ab 13h, Galopprennbahn, Rennbahnstr. 20, 43,- Euro VVK
Mit Max Herre & Kahedi Radio Orchestra MTV unplugged live feat. Joy Denalane, Afrob, Megaloh, Grace, Hercules & Love Affair, Ry X, Dean Blunt, Retrogott & Hulk Hodn, Douglas Dare u.v.a., die Details unter www.open-source-festival.de
Marshmallow Muschis & Rumble Deluxe
Sa., 19.07., AK 47, Kiefernstr. 23
Das Abschiedskonzert der Riot-Glam-Girls aus Düsseldorf. Weiterer Support erwartet.
2. Sinti-Musikfestival: Hommage an Django & Lulu Reinhardt
Sa., 09.08., ZAKK, Fichtenstr. 40, 19.30h, 15,- AK
Ein internationaler Abend u.a. mit Feigeli Prisor Band (NL), Rigo Winterstein Swingtett (D/F), Kussi Weiss Trio (D), Jonathan Löffler Quartett (FR), Cocktail Boys Prinzo Weiss Trio.
Strom & Wasser und die Flüchtlingsfrauen: Floßtour 2014
So., 10.08., ZAKK, Fichtenstr. 40, 20h
Im letzten Jahres machten Heinz Ratz und seine Band „Strom & Wasser“ das Unmögliche möglich und gingen trotz Reise- und Arbeitsverboten mit Musikern aus Flüchtlingslagern auf Tour. Einen Punkt allerdings hat Ratz immer sehr bedauert, nämlich die Männerlastigkeit des Projektes. Mehr als 150 Geflüchtetenlager hat Ratz mittlerweile besucht und musste feststellen, dass die Haupt-Leidtragenden sehr oft die alleine oder mit ihren Kindern fliehenden Frauen sind, die jedoch gleichzeitig eine große Scheu haben, an die Öffentlichkeit zu treten. Aus diesem Grund nimmt Heinz Ratz das Thema noch einmal auf: Ab dem 14.07. wird er mit zwei großen Flößen - umgestaltet zu Geflüchtetenbooten - aufbrechen zur Floßtour, mit einer Begleitcrew aus Geflüchteten und deutschen Unterstützer*innen. Heute sind sie im ZAKK mit einer bunten Mischung aus politisch-kabarettistischer Liedermacherei, tanzbaren Weltmusikgrooves, Ska, Reggae, Walzer, Tango und Rock.
Und sonst
Für Leser*innen
Mo., 14.07., Tag der französischen Revolution, ab 18h, Kruppstr. 52, bei Bott
Dieter Bott möchte seine Bücher verschenken – z.B. über die Zwanziger Jahre, die „Frankfurter Schule“, über Sport und Fussball. „Sie stehen bei mir nur rum, ohne noch etwas zu bewegen“, so Dieter.