LAUSIGE ZEITEN
► kein schlussstrich beim nsu-prozess und platanenmord auf der poensgenstraße
BIG BROTHER
► die polizei nrw sammelt daten von „gefährlichen“ hiv-infizierten
RECHTER RAND
► gerichtsposse in köln beim prozess gegen russische nazi-hooligans
SZENE
► solidarität nach der brandstiftung im hof des „linken zentrums“
KLASSENKAMPF
► gerresheimer glashüttenbrache als neue alternative in der wohnungspolitik
NOISE OF ART
► cranach im museum kunst palast, münzer und bauernkrieg im kopf
LOHN & BROT
► die fau lädt ein zur diskussion über wohnen und arbeiten – die ähnlichkeit der kämpfe
GESCHICHTSSTUNDE
► der große vorsitzende in düsseldorf, vol. vi: die jugendvertretung der mannesmann röhrenwerke
BOOKS
► ursula muscheler über das rote bauhaus – eine geschichte von hoffnung und scheitern
HSD-SEITE
► asta und antifa-ak der hochschule düsseldorf rufen zur teilnahme am antifa-camp auf
Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
Sommersprossen – mit Open Air Kino im Park
Noch bis 02.09., Biergarten VierLinden, Siegburger Str. 25, Innenhof Akki-Haus Südpark, nahe der Mitsubishi-Electric-Halle, täglich außer montags
Unter freiem Himmel präsentiert sich mit „Sommersprossen“ ein Sommer-Kulturprogramm im Biergarten VierLinden mitten im Volksgarten. Zwölf Wochen lang bietet es verschiedene Veranstaltungen (Musik, Kino, Tanz und mehr) und einen gemütlichen Platz zum Verweilen, wo man auch Selbst-Mitgebrachtes auf den dort angebotenen Grill werfen kann. Dabei ist immer freitags und samstags Open Air Kino im Park angesagt. Und da ja das städtische kommunale Kino, die Black Box, gezwungen ist, im Juli und August die Pforten zu schließen, weil das wenige Geld nicht aufgebracht werden will, damit der Etat für ein ganzjähriges Programm reicht, muss man Alternativen finden. Das ganze Programm unter: http://biergarten-vierlinden.de/sommersprossen und das Kinoprogramm unter https://filmkunstkinos.de
5. Asphalt Sommerfestival der Künste
14. – 23.07., Festivalzentrum Weltkunstzimmer, Ronsdorfer Str. 77a, jeden Tag ab 17.30h öffnet der Asphaltparadies Biergarten
Das Festival will ein Volksfestival der Künste sein, das die Bewohner*innen der Stadt mit Theater, Tanz, Musik, Literatur und bildender Kunst verführen und berühren will. Unter dem diesjährigen Thema ›StadtGestalten‹ setzen sich die Beiträge mit urbanen Räumen auseinander und suchen nach neuen Blickwinkeln. Beleuchtet wird das Verhältnis zwischen Mensch und Stadt, Kunst und Raum und idealerweise wird es neu verhandelt. Wem gehört die Stadt? Wie will jede*r Einzelne leben? Wer gestaltet die Stadt und für wen? Wer sind die Gestalten, die die Stadt prägen?
Das volle Programm unter https://asphalt-festival.de
Radschlägermarkt
So., 09.07. + 13.09., Großmarkt, ab 11h
Großer Trödelmarkt.
3. Off-Lyrik-Festival: Lyrik lebt!
Fr., 07.07., Haus der Universität, Schadowplatz, ab 17h, Eintritt frei
Wer an die Literaturszene denkt, hat meist Bestsellerautor*innen und Preisträger*innen vor Augen. Doch daneben gibt es eine Offszene von Lyriker*innen, die auf der Bühne zuhause sind. Sie performen ihre Gedichte in ihrem ganz eigenen Stil, treten bei Poetryslams aber eher selten auf. Ihre Wortkunst berührt und rüttelt wach, existenzielle Fragen werden tabulos thematisiert. Das Off-Lyrik-Festival stellt zehn von ihnen vor. Unter anderem haben RoN Schmidt, Clemens Schittko, Harald ‚Sack‘ Ziegler, Alexander Nitsche, Maroula Blades & George Henry, Kai Pohl, Stan Lafleur, Thomas Havlik und Kersten Flenter 15 Minuten lang die Möglichkeit, ihre zeitgenössische freie Dichtung abseits vom Mainstream des kanonisierten Literaturbetriebes zu präsentieren. http://lyrikfestival.de
Workshop
Selbstorganisierung und Gratis-Leben
Mi., 12.07., AStA HSD, Münsterstaße 156, 18h
Lohnarbeit und Abhängigkeit von Staatsknete prägen das Leben vieler, die eigentlich gegen Kapitalismus und Fremdbestimmung kämpfen. Widerstand und Selbstentfaltung bleiben auf die „Freizeit“ beschränkt. Das Gegenmittel heißt Selbstorganisierung: ein Mix aus Kreativität und dem Wissen um die vielen Möglichkeiten, „um sonst“ zu leben. Das Seminar mit Jörg Bergstedt soll Raum bieten, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie mensch sich den Zwängen des Marktes entziehen kann. Infoseite: http://konsumkritik-kritik.tk
„Quatschen – Tanzen – Kunst“
Fr., 14.07., Brause, Bilker Allee , 20h
Abschlussveranstaltung vom Urlaub auf Balkonien. Die Kunst kommt von Meta Baron (Buchstaben-Installationen, Street Art mal anders), die Musik zum Tanzen kommt von Felix (strictly Vinyl) und das Quatschen übernehmen die Gäste.
Golzheim Fest 2017
Sa. + So., 23.+23.07., Cecilienallee Höhe Theodor-Heuss-Brücke, umsonst und draußen
Viele Bands, entspannte Atmosphäre und (hoffentlich) gutes Wetter. Mit Rhonda, N.O.H.A., N‘toko , Blackberries, Ivory Clay, Suzan Köcher. Am Sonntag ab 11h wird auch getrödelt, neben Second-Hand-Fashion Kuriositäten, Antikes und andere Schätzchen.
Düsseldorfer Büchermeile 2017
Sa. + So., 29. + 30.07., Rheinuferpromenade, ab 11h
Unter freiem Himmel kann nach antiquarischen und neuen Büchern gestöbert werden.
Parklife
Sonntags, 12 – 18h, in folgenden Parks der Stadt: 09.07. Florapark; 23.07. Haniel Park; 06.08. Hofgarten; 20.08. Ostpark; 27.08. Alter Bilker Friedhof; 03.09. Hofgarten; 10.09. Stadtwerke Park
Mit „DJ-Kultur und Picknick-Feeling ab auf die Wiesen“, kinderfreundlich geht es auch zu. Trinkwasser servieren die Stadtwerke und der Veranstalter SSC Musik GmbH und sie bitten darum, Plastikmüll zu Hause zu lassen.
2. Düsseldorfer Büdchentag
Sa., 26.08., tagsüber und abends, diverse Büdchen im Stadtgebiet
Mit Musik, Kunst, Lesungen, Poetry Slam, Kinderprogramm u. a. Aktionen. Der Düsseldorfer Büdchentag soll dem kleinsten lokalen Element des Einzelhandels den Platz geben, den es braucht, und den Düsseldorfer*innen vermitteln, dass es oft das Büdchen um die Ecke ist, dass das Leben im Viertel lebenswert macht. Und er möchte die einzigartige kulturhistorische Bedeutung des Büdchens in der Region hervorheben, indem er Kunst, Kultur und Musik in den Alltagsraum eines Büdchens bringt und allen die Möglichkeit gibt, den Tag mitzugestalten. Noch werden Düsseldorfer Büdchen, Kreative und Interessierte gesucht, die sich beteiligen möchten (http://duesseldorfer-buedchentag.de)
Hinterhoflesungen 2017
Do., 10.08., WingTsun Trainingscenter (Sonnenstr. 38-40); Do., 17.08., Kabawil (Flurstraße 13), Do., 24.08., Drei-Klang (Kirchstraße 20), jeweils 19h
Bei der fünften Ausgabe der Hinterhoflesungen in den schönsten oder unansehnlichsten Rückseiten bewohnbarer Gebäude Düsseldorfs lesen u. a. Elisabeth Raether, Sebastian Lehmann und Hamza Haj Mustafa (am 10.08.); Adriana Altaras, Svenja Gräfin & Pauline van Gemmern (am 17.) und Ulrike Almut Sandig, Andreas Weber und Jean-Philippe Kindler.
Matthias Schmeier: Ästhet1k d3s Widerstand5
Ab Di., 18.07. (Eröffnung ab 19h), Ausstellung bis 30.08., BiBaBuZe, Aachener Str. 1
Schmeier bastelt in akribischer Kleinarbeit politische Dioramen im Maßstab 1:35. Ob Barcelona 1936, Vietnam 1972 oder auch Berliner Hausbesetzungen 1980 und Startbahn West 1983 – seine dreidimensionalen Schaubilder lassen die Schauplätze lebendig werden im Miniformat. Auftakt einer Veranstaltungsreihe, mit der die Feierlichkeiten „Vierzig Jahre BiBaBuZe“ ab Herbst eingeleitet werden.
Massengrab Mittelmeer – Erfahrungsbericht einer LifeBoat-Aktivistin
Di, 01.08., Salon des Amateurs in der Kunsthalle, Grabbeplatz 4, 19h
Rund um das Mittelmeer erlebt Europa in den letzten Jahren eine anhaltend große humanitäre Katastrophe. Jährlich lassen Tausende Menschen – Männer, Frauen und Kinder – ihr Leben bei dem Versuch, mit extrem seeuntauglichen Booten zu fliehen. Sie ertrinken oft in Sichtweite zum rettenden Ufer. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, verlassen täglich 1.000 bis 5.000 Menschen unter schwierigsten Bedingungen in überfüllten und seeuntüchtigen Booten die libysche Küste. Die Route führt auf das offene Meer. Die Distanz von ca. 250 Seemeilen (ca. 450 km) kann von den Booten aus eigener Kraft nicht bewältigt werden. Wer nicht auf See gerettet wird, „verschwindet“ – verdurstet, gekentert, ertrunken. Im Jahr 2016 starben laut UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) über 5.000 Menschen im Mittelmeer. Nur die zivilen Seenotretter*innen verhindern, dass es noch viele Tausende mehr sind. Das Projekt „LifeBoat“ ist die Initiative einer Handvoll erfahrener See- und Rettungsleute und engagierter Privatpersonen. Die gemeinnützige Organisation betreibt den ehemaligen Seenotkreuzer ‚Minden‘ und ist gemeinsam mit MOAS, Sea Watch und Ärzte ohne Grenzen im Seegebiet vor Libyen im Einsatz zur Rettung von Bootsflüchtlingen. Die gemeinsame Basis der Hilfsorganisationen ist Valletta auf Malta. Birgit Mücke nahm an einer LifeBoat-Rettungsmission teil und berichtet in einem halbstündigen Fotovortag von ihren Erfahrungen. Veranstaltung des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes in der Reihe Humanistischer Salon.
4. Düsseldorfer Stadtmeisterschaft Kickerturnier
Sa., 05.08., zakk, Fichtenstr. 40, ab 11h, Eintritt frei
Gespielt wird auf 20 Leonhart Tischen und jede*r kann mitmachen! Voranmeldung bis 31.07. per E-Mail info[at]nwtfv[dot]de
matthaei & konsorten: Songbook Oberbilk
Sa., 22.07., Start Lessingstr./Ecke Dreieckstraße, 14h
Ab dem 19. Jahrhundert war Düsseldorf-Oberbilk der Ankunftsbezirk für neu ankommende Arbeitsmigrant*innen. In seiner Geschichte hat das Quartier hinter den Bahngleisen einige Wellen erlebt, von wegschauendem Herabsinken bis zu aufgeputschter Faszination am selbstgemachten „Fremden“. Während in den letzten Jahren Medien und Auswärtige hier eine Melange aus Kriminalität und Entwicklungsbedarf entdeckten, die aus den immer gleichen Bildern angerührt wird, folgt als Gegenreaktion freundlich gemeinter Exotismus und es schwappt eine Welle von Kultur- und Kunstprojekten ins Viertel. Gleichzeitig ist von Plänen für eine „Aufwertung“ des Bahnhofsviertels zu hören. Das Projekt „SONGBOOK OBERBILK“ des Künstlers Lukas Matthaei ist der öffentliche Auftakt für eine insgesamt zweijährige Beschäftigung mit dem Viertel zwischen Tradition und Umbruch, jenseits von Klischees und schnellen Bildern. Seit Anfang des Jahres recherchiert Matthaei in dem Quartier, spricht mit Menschen, für die das Viertel eine zentrale Rolle im Alltag spielt – mit Migrant*innen aus der ersten Generation, aber auch neu angekommenen Geflüchteten, einem Imam, Geschäftsinhaber*innen oder dem ersten Heimatverein Oberbilk. An einem trubeligen Samstag im Viertel können die Besucher*innen an Sound-Stationen persönliche Field-Recordings hören, die von lang vorbereitetem Reichtum und überraschendem Verlust, unerschütterlicher Zuversicht und der permanenten Anpassung von Grundwerten erzählt.
zakk Straßenfest 2017
So., 03.09., vorm und um das zakk herum, Fichtenstraße, ab 11h, Eintritt frei
Trödel- und Initiativenmarkt , der alljährliche Klassiker diesmal im 40 jährigen Jubiläumsmonat des zakk im September. Ein Nachbarschaftsfest voller Vielfalt. Mit Ständen aller Art, Initiativen & Musik auf der Biergarten-Bühne.
Alternative für Deutschland? – Eine kritische Analyse der AfD
Di., 05.09., Salon des Amateurs in der Kunsthalle, Grabbeplatz 4, 19h
Die AfD enstand 2013 als ein Projekt von marktradikalen Volkswirtschaftsprofessoren. Inzwischen ist sie ein Sammelbecken von Einzelpersonen und Netzwerken, die gruppenbezogene Ungleichwertigkeitsideologien vertreten. Die einen wollen mehr Ungleichheit zwischen Arm und Reich, die zweiten mehr Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und die dritten mehr Ungleichheit zwischen sogenannten „Bio-Deutschen“ und Menschen ohne deutschen Stammbaum. Der Streit in der AfD verläuft allerdings vorrangig nicht entlang dieser inhaltlichen Differenzen, sondern entzündet sich an der Frage nach der politischen Strategie. Soll eine Regierungsbeteiligung angepeilt oder auf den „totalen Triumph“ mittels eines rechten Kulturkampfes hingearbeitet werden? Für Letzteres spricht, dass der faschistische Flügel um Björn Höcke gestärkt wird. Im Vortrag werden die verschiedenen Strömungen und insbesondere der völkische Flügel dargestellt. Der Soziologe Andreas Kemper hat bereits vor der Bundestagswahl 2013 die erste Buchpublikation zur AfD vorgelegt und landete damit auf einer Pranger-Seite der AfD. Inzwischen beruft sich ein Gutachten des Bundesvorstandes der AfD auf die Recherchen Kempers, um ein Parteiausschlussverfahren gegen Björn Höcke umsetzen zu können. Andreas Kemper forscht schwerpunktmäßig zu Klassismus, zum organisierten Antifeminismus und zur AfD. Veranstaltung des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes in der Reihe Humanistischer Salon.
„V6“ – die neue Heimat ...
... nicht nur für Anarcho-Syndikalist*innen
Volmerswerther Str. 6, http://vsechs.blogsport.eu
Laden-VV
jeden 1. So. im Monat ab 15h
Koordinations- und Anlaufpunkt für alle, die im „V6“ Veranstaltungen durchführen wollen.
Gewerkschaftliche Erstberatung | Asesoría laboral – auf Deutsch und Spanisch
jeden Montag von 17-19.30h
FAUD berät mit der Grupo de Acción Sindical.
Salsa lernen und tanzen für alle!
jeden Montag: 20 – 22h
„Wenn ich nicht tanzen kann, ist es nicht meine Revolution“ (Emma Goldman). Die FAU bietet auf Spendenbasis jeden Montag Salsakurse für Anfänger*innen an.
Unabhängige Arbeitslose
jeden Mittwoch, 11 – 14h
Beratung rund um Harzt IV.
pub idioma en el „V6“ | Language bar in the „V6“ | Sprachenkneipe im „V6“ | pub de la langue dans le «V6»
Dienstags (04.+18.07.|01.+15.+29.08.), 19 – 22h
Klar, unsere Kämpfe und unsere Solidarität sind international. Aber wie sieht es mit unseren Sprachkenntnissen aus?
Radtour: Auf den Spuren Anton Rosinkes
Sa., 08.07., Start 15h
Am 07.07.2017 wird in Düsseldorf ein Stolperstein für den Anarchisten und Anarchosyndikalisten Anton Rosinke verlegt werden. Am Tag darauf organisiert die FAUD eine kleine Radtour durch Düsseldorf zum Gedenken an Anton Rosinke. Auf der Tour wird immer wieder kurz etwas zur Geschichte des Anarchismus und Anarchosyndikalismus in Düsseldorf erzählt. Die Teilnehmer*innenzahl ist beschränkt. Anmeldungen per Mail an faud1[at]fau[dot]org . Der Teilnehmer*innenbeitrag beträgt 5,-/Person. Infos und Hintergründe zu Anton Rosinke: https://duesseldorf.fau.org
FAUD-Sommerfest
Sa., 08.07., ab 19h
Bitte achtet auf Ankündigungen auf unserer Homepage! Dort geben wir kurzfristig Ort und Zeit bekannt!
2. Veganer Mitbring-/Mitmach-Brunch
Sa., 15.07. ab 11h
Aufgrund des hohen Zuspruchs veranstalten wir zum zweiten Mal in unseren Räumen einen Mitbring-Brunch mit veganen Speisen und Getränken. Ein Grundstock an Brot, Aufstrichen und Heißgetränken wird von uns gestellt, der Rest kommt von euch. Auch wer nichts mitbringen kann, ist herzlich eingeladen. Wir sind sicher, dass wir euch satt kriegen.
Sozialrevolutionäres Abendbrot mit der FAUD
Do., 20.07. + Do., 17.08., 19h
Bei Feierabendbier und Kniften mit Belag wollen wir uns über unsere Arbeitssituation austauschen und uns gegenseitig Tipps für den alltäglichen Guerillakampf geben. Klönen, reden, vernetzen, organisieren und die Welt aus den Angeln heben oder einfach nur mal die FAUD ein wenig kennen lernen - all das und noch mehr soll beim gemütlichen Beisammensein möglich werden.
Diskussion & Kritik - Diskussionstermin: Ist der Wille frei oder determiniert? Zum Verhältnis von Geist und Gehirn
Samstag, 8. Juli um 15 Uhr / FAU-D Büro / „V6“ * Volmerswerther Straße 6
http://diskussion-und-kritik.de // info[at]diskussion-und-kritik[dot]de
Die Hirnforschung erforscht mit bildgebenden Verfahren und anderer modernster Technik die „materiellen Grundlagen unseres Bewusstseins“ und macht dabei enorme Fortschritte. Prominente Protagonisten dieser Wissenschaften fühlen sich deshalb berufen, sich als Partei im Streit um das korrekte Menschenbild einzumischen. In den Zusammenfassungen ihrer wissenschaftlichen Einsichten ist für sie das Geistige – Gefühl, Selbstbewusstsein, Wille etc. – allerdings gar nicht mehr – wie noch im Ausgang ihrer wissenschaftlichen Arbeit - eine eigenständige und aus dem Wirken des Gehirns zu erklärende Sache, sondern sie betrachten alles Geistige als Funktion des Gehirns, das alles determiniert, was man so als Geistiges an sich kennt. Daraus folgt für sie die These, dass die „Willensfreiheit“ und das „Selbstbewusstsein“ purer Schein sind. Da drängt sich die Frage auf: Wenn es nur den elektrochemischen Prozess im Gehirn gibt, der als Bewusstsein erscheint und uns denken lässt, wir seien das Subjekt des Geschehens, wem erscheint dann dieser elektrochemische Prozess als Bewusstsein?
Gegen die These von der „biologischen Determiniertheit des Menschen“ machen diverse Philosophen, Psychologen und andere Wissenschaftler mobil, die es für prinzipiell unangemessen halten, die Subjektivität als Produkt eines Naturprozesses zu erklären. Sie geben zwar zu, dass Geist und freier Wille im Gehirn und seinen Vorgängen ihre physiologische Grundlage haben, leugnen aber die Möglichkeit, sie aus eben den physiologischen Grundlagen kausal zu erklären. Sie versuchen vielmehr mit logischen Tricksereien wie der Entgegensetzung von Ursache und bloßer Grundlage, wobei keiner sagen kann, wo die eine anfängt und die andere aufhört, dem freien Geist ein Refugium außerhalb des Wirkungsbereichs der Kausalität zu erobern. Sie landen bei der vermeintlich unhintergehbaren Einsicht, dass der Geist letztlich ein Mysterium, sein Zustandekommen wissenschaftlich nicht zu erklären ist. Um so mehr sind sie sich seiner gewiss, wenn sie Partei ergreifen für Recht, Moral und Sittlichkeit als Formen freiwilliger Selbstbeschränkung, was sie für ein Gütesiegel der mit Willensfreiheit ausgestatteten Gattung Mensch halten. Welche Maßstäbe für die Selbstbeschränkung wer und warum setzt und auf ihrer Einhaltung besteht, ist ihnen nicht so wichtig.
In der Diskussion sollen die Fehler beider Standpunkte geklärt und Schlüsse daraus gezogen werden.
Zur Vorbereitung wird folgende Lektüre empfohlen:
Geist und Gehirn, in: GegenStandpunkt 1/17, S. 116-126; Predehl/Röhrig, Gesundheit – ein Gut und sein Preis, S. 52-63
V.i.S.d.P.: Franz Anger