VERMATSCHTES
► kurzmeldungen zu scholz beim büdchentag, kitas und celebrities sowie ein nachruf
TEURER WOHNEN
► insolvenzwelle auf dem immobilienmarkt, doch die mieten legen weiter zu
FESTUNG EUROPA
► die düsseldorfer flüchtlingsinitiative stay! feiert ihr 15jähriges bestehen
FESTUNG EUROPA
► zwei ankündigungen des bündnisses „abschiebegefängnis verhindern“
STADTENTWICKLUNG
► sichtgrün vs. sichtbeton: audio-guided tour am kö-bogen II
KOMMUNIKATION
► leserinnenzuschrift zum friedensbündnisartikel in der vorletzten ausgabe
WAR WORLD
► weitere stimmen und positionen zu krieg, frieden und rechtsoffenheit
MOVIES
► nolan zeichnet „oppenheimer“ als jemanden, der zerbricht, sich aber nicht unterwirft
MUSIC
► oberbilker und mrs. cave liefern festival-eindrücke zum spätsommer
Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
Hinterhof – Linkes Zentrum
Im Hinterhof - Linkes Zentrum versammelt sich ein breites Spektrum linker Gruppen.
Hier findet ihr die aktuellen Termine!
Der "Hinterhof - Linkes Zentrum" ist ein selbstorganisierter Freiraum für politisches und Kunst.
Damit es aufhört. Vom befreienden Kampf der Opfer sexueller Gewalt in der Kirche.
Mi., 06.09., Salon des Amateurs, Grabbeplatz 4, 19h, Eintritt frei
Am 13.06.2023 ist am Kölner Landgericht ein bedeutendes Urteil ergangen. Geklagt hatte der ehemalige Messdiener Georg Menne gegen das Erzbistum Köln wegen hundertfachen sexuellen Missbrauchs. Mindestens 320 Mal ist Menne in den 70er-Jahren Opfer der sexuellen Gewalt seines Pfarrers geworden. Dokumentiert wurde der Missbrauch vom Täter selbst, der die Kinder damals fotografiert hatte. Auf dem Bild, das Georg Menne zeigt, ist er 13 Jahre alt. Er liegt halb nackt in einer Duschwanne, die Hände auf den Rücken gefesselt. Seine Klage ist der erste zivilrechtliche Prozess um Schmerzensgeld wegen klerikalem Missbrauch gegen die Kirche in Deutschland und bildet einen Präzedenzfall. Das Erzbistum Köln hatte trotz der lange zurückliegenden Taten keine Verjährung geltend gemacht: „In diesem besonderen Fall hatte ich den Wunsch, auf die Einrede der Verjährung zu verzichten“, teilte Kardinal Rainer Maria Woelki vor dem Prozess mit. Nun hat das Kölner Landgericht Georg Menne Recht gegeben. Die katholische Kirche muss ihm 300.000 Euro Schmerzensgeld zahlen - gefordert hatte er 805.000 Euro. In seiner Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende Richter Stephan Singbartl, dem Kläger sei furchtbares Unrecht widerfahren. Das Gericht sei jedoch nicht in den höchsten Schmerzensgeld-Bereich vorgestoßen, weil sein Leben trotz der Verbrechen nicht zerstört worden sei: „Sie leben. Sie haben geheiratet. Sie haben Kinder. Sie haben gearbeitet“, so der Richter. Es sei Aufgabe des Gerichts, sein Leid ins Verhältnis zu anderen Geschädigten zu setzen. (…)“ Sind die Schmerzensgeldsumme und deren Begründung angemessen? Wie reagieren die Betroffenenverbände auf das Urteil und wie die Kirche? Ist mit einer großen Klagewelle anderer Betroffener zu rechnen? Wie wird es in Sachen „Aufarbeitung“ weitergehen? Über diese Fragen, seinen eigenen Fall und sein Engagement in der Betroffeneninitiative Eckiger Tisch wird Matthias Katsch in einer Collage aus Vortrag und Lesung aus seinem Buch „Damit es aufhört“ (2020) sprechen und mit den Besucher*innen diskutieren. Eine Veranstaltung vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst.
Verwahrung – Verwaltung – Vernichtung.
Do., 21.09., Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstr. 6, 19.30, Eintritt frei
Insgesamt wurden im Zuge von nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen in ganz Europa mehrere hunderttausend Menschen mit Behinderungen, psychischen Krankheiten und sozialen Stigmata getötet, die als nicht rentabel oder nützlich für die „Volksgemeinschaft“ galten. Am bekanntesten ist hierbei die „Aktion T4“, die in den Jahren 1940 und 1941 etwa 70.000 Menschen das Leben kostete, weil sie als „lebensunwert“ galten. Hierfür wurden sie in die T4-Mordanstalten Bernburg, Brandenburg, Grafeneck, Hadamar, Hartheim oder Sonnenstein verlegt und dort umgebracht. Zuvor waren Kranke und Pflegebedürftige in ihren Pflegeeinrichtungen nach „rassenhygienischen“ Gesichtspunkten in förderungswürdige und –unwürdige Patienten selektiert worden. Nach Kriegsausbruch schwanden letzte Hemmnisse hinsichtlich ihrer Tötung. Dr. Frank Sparing, Düsseldorfer Historiker mit Forschungsschwerpunkten in Sozialgeschichte und Medizingeschichte des Nationalsozialismus sowie Landesgeschichte NRW, wird in seinem Vortrag einen Überblick über diesen Themenkomplex geben und hierbei insbesondere auf die „Aktion T4“ und die sich anschließende Phase der „dezentralen“ bzw. „wilden Euthanasie“ eingehen. Er wird aber auch am Beispiel der Rheinischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten der Frage nachgehen, inwieweit die bereits vor der nationalsozialistischen Machtübernahme eingeleitete Verminderung der Pflegeaufwendungen für psychisch Kranke und der daran anknüpfende gesundheitspolitische Paradigmenwechsel der Nationalsozialisten die Voraussetzungen für die sich schließlich zum Krankenmord radikalisierenden Maßnahmen bildete. Die Veranstaltung dient der inhaltlichen Vorbereitung auf die Tagesfahrt zur Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen in Hadamar (Hessen) am 15. Oktober 2023, steht aber auch allen weiteren Interessierten offen.
Veranstalter*innen: Mahn- und Gedenkstätte.
Workshop: Warum die hässliche AfD gerade so attraktiv erscheint … und was wir ihr entgegensetzen können.
So., 24.09., zakk, Fichtenstr. 40, 16h, Eintritt frei
Das Umfragehoch und die Wahlerfolge lenken neue Aufmerksamkeit auf die AfD. Woher kommt der neue Höhenflug der Rechtspopulist*innen? War, wie Friedrich Merz zu wissen glaubte, tatsächlich das Gendern schuld? Lag es an „Habecks-Heizhammer“ (BILD)? Oder wieder nur an der Verdrießlichkeit angeblicher Protestwähler*innen? In diesem Workshop soll auf Grundlage von Ergebnissen aus der Rechtsextremismusforschung allgemein verständlich diskutiert wreden, wie die Attraktivität der extrem rechten Partei tatsächlich einzuordnen und ob sie als Teil eines europaweiten Rechtsrucks zu verstehen ist. Mit Blick auf den Landtag in NRW, aber auch auf die eigene Stadt und das nahe Umfeld stellt sich die Frage, wie die AfD vor Ort eigentlich aufgestellt ist. Davon ausgehend soll eine Einschätzung gewagt werden, was seitens der AfD derzeit zur befürchten und was in Zukunft zu erwarten ist. Und es soll es ganz praktisch um gemeinsames Handeln gehen: Was ist der AfD und ihren Fans entgegenzusetzen? Wo und wie kann jeder*r ansetzen und etwas bewirken? Mit wem kann man sich verbünden, wie gegenseitig unterstützen? Wie kann man Räume schaffen, in denen rechte Ideologien und rechte Akteur*innen keinen Platz haben? Veranstalter*innen: zakk im Rahmen von „politisiert euch!“.
Niels Schabrod: „CAN WE SEE“
Ausstellung bis 28.09., BiBaBuZe, Aachener Str 1, täglich
Niels Schabrod zeigt Bilder aus seinem Buch „CAN WE SEE“, eine fotografische Entdeckungsreise durch Westeuropa in den 1990er- und 2010er Jahren in Form einer Selbstbetrachtung zur subjektiven Erinnerung.
Hinter den Hecken - Bildpolitikder Stadtgestaltung
Sa., 02.09., FFT-Foyer, KAP 1, Eintritt frei
Designer*innen werden ausgebildet, Naturversprechen wie die des Ingenhoven-Tals ins Bild zu setzen. Das Workshop- und Performanceprogramm zielt in die Gegenrichtung. Es dekonstruiert die Bildpolitik und analysiert deren Wirkung auf den Raum, frei nach Derridas Unbedingter Universität - einer Art Manifest für die Freiheit der Forschung und den Widerstand gegen wirtschaftliche Vereinnahmungen der Universitäten.
Der Vortrag mit den Projektbeteiligten (Anja Vormann, Laura Oldörp, Hauke Heumann, Moritz Hannemann, Alexander Konrad und Studierende der Hochschule Düsseldorf) veranschaulicht Entdeckungen entlang einer kleinen Reise durch die Bildwelt des Phänomens Ingenhoven-Tal.
Eine Stadt für Menschen - die Mobilitätswende in Düsseldorf ist möglich!
So., 10.09., zakk, Fichtenstr. 40, 11h, Eintritt frei
Beim Politischen Frühstück von Attac geht es diesmal darum, wie eine menschen- und klimagerechte Mobilität gestaltet werden kann. Das zeigen Städte wie Paris und Brüssel. Sie bauen ihre Verkehrsinfrastruktur radikal um, hin zu einer verkehrsberuhigten, autoarmen Innenstadt mit hoher Aufenthaltsqualität. Was könnte Düsseldorf, das bis 2035 klimaneutral werden soll, davon lernen? Mit Thorsten Koska vom Wuppertal-Institut.
Günther Wessel: Salvador Allende – eine chilenische Geschichte
Di., 12.09., BiBaBuZe, Aachener Str 1, 19.30, Eintritt frei
Zum 50. Jahrestag des Militärputsches in Chile. Moderation: Ladislav Ceki. Mit Unterstützung des Eine-Welt-Beirats der Stadt Düsseldorf in Kooperation mit der Robert Burns Gesellschaft e.V.
Cuba mischt sich ein bei Klimafragen - Antworten auf cubanisch!
Mi., 20.09., zakk, Fichtenstr. 40, 19:30, Eintritt frei
Kann es sozialistische Lösungen für ein kapitalistisches Problem geben? Das Frauenumweltprojekt EcoMujer e. V. lädt ein zu Information und Austausch mit Dr. Leydis Iglesias Triana, Dozentin für Geografie an der Universität Pinar del Rio, Cuba. Denn seit Jahren arbeitet Cuba - wie viele Länder des Südens schon heute von den Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen - auf nationaler und regionaler Ebene an Lösungen, wie dem Klimawandel im eigenen Land und weltweit begegnet werden kann.
Auf Abwegen. Mischpoke geht in den Wald. Ein literarischer Spaziergang
Do., 21.09., 17:30, Eintritt frei, Anmeldung unter salut[at]theycallitkleinparis[dot]de
In den vergangenen Wochen ist es ruhig geworden um das Buch „Mischpoke. Familienangelegenheiten“, das im April dieses Jahres im Connaisseur Verlag erschien. Die „Mischpoke“-Herausgeberin Alexandra Wehrmann tüftelte an neuen Lesungsformaten, die die Texte der insgesamt 24 Schreibenden in ungewöhnlicher Umgebung präsentieren sollen. Die erste Idee geht im September an den Start: eine fünfköpfige Lese-Crew begibt sich in den Grafenberger und Aaper Wald. Unter dessen schützendem Blätterdach lesen Laura Jil Beyer, Sven-André Dreyer, Claudia Holthausen, Katja Vaders und Alexandra Wehrmann aus ihren eigens für „Mischpoke“ entstandenen Texten.
Buchpremiere: Dietlind Falk: No Regrets
Mo., 25.09., zakk, Fichtenstr. 40, 20h, Eintritt 8,- Euro
Im Tattoostudio No Regrets - irgendwo zwischen Dortmund und Duisburg und irgendwann am Ende der 2010-Jahre - stechen die zwei besten Freunde Hänk und Muddy seit Jahrzehnten Rosen, Anker, Fußballvereinswappen und Totenköpfe. Doch die Welt um Hänk und Muddy hat sich verändert, und die beiden abgehalfterten Typen sind Auslaufmodelle geworden. Um den Laden vor dem Ruin zu retten, holen sie die junge Luz dazu – und zwischen den drei Außenseitern entwickelt sich eine unfreiwillige, tiefe Freundschaft, die nicht nur das No Regrets mit neuer Lebensfreude erfüllt.
Birgit E. Orths: Als Steuerfahnderin auf der Spur des Geldes
Do., 28.09., BiBaBuZe, Aachener Str 1, 19.30, Eintritt frei
Wie Kriminelle und Fehler im System uns Milliarden kosten. Gast: Norbert Walter-Borjans. Eine Veranstaltung der Friedrich Ebert-Stiftung.
V6 – nicht nur für Anarcho-Syndikalist*innen
Volmerswerther Str. 6, https://duesseldorf.fau.org/v6
Regelmäßige Termine:
Gewerkschaftliche Erstberatung | Asesoría laboral
Jeden Montag von 17:00 - 20:00, Nur mit Voranmeldung an faud-beratung[at]fau[dot]org
Wir hören euch genau zu, während ihr eure Probleme auf der Arbeit schildert. Wir sprechen mit euch über alle möglichen gewerkschaftlichen Strategien, um eure Probleme zu lösen und eure Würde als Arbeiter*innen wieder herzustellen. Wir helfen euch bei der Umsetzung im Sinne der bedingungslosen gegenseitigen Hilfe. Wenn es geht, bringt bitte alle Unterlagen mit. Und kommt auch, wenn ihr meint, dass es schon zu spät sei.
Auf Deutsch, Spanisch und Englisch
Unabhängige Arbeitslose
Jeden Mittwoch, 11:00 – 14:00
Beratung rund um Hartz IV.