LAUSIGE ZEITEN
► kurzmeldung(en) zu überflüssigen bürohausriegeln und wohnvisionen
§§ VS. ANTIFA
► rechtshilfetipps bei ingewahrsamnahme (Teil 2)
RECHTER RAND
RECHT AUF STADT
► kronenstraße: nicht immer gleich plattmachen
RECHT AUF STADT
► kommentar zum mietpreisbremse-urteil
SEI DABEI
SEI DABEI
► interview mit fridays for future
PROSTITUTION
RASSISMUS
► wenn der normalmob tobt: maaßen in ddorf
RASSISMUS
► inhaftiert als datensatz: zum pua „kleve“
BOOKS
► fehlte noch: geschichte der „bewegung 2. juni“
HSD-SEITE
Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
Zombiethon!
Fr., 06.09., Black Box, Schulstr. 4, 20:30
42nd Street Düsseldorf bietet wieder Trashfilme mit Anspruch: in Hard Rock Zombies (USA 1985) hat sich Adolf Hitler mit seiner Sippe in ein beschauliches Städtchen zurückgezogen und lässt dummerweise die Mitglieder einer Heavy-Metal-Band über die Klinge springen, die aber durch die unbändige Liebe ihrer Fans von den Toten zurückkehren und grausige Rache üben … Im Anschluss ein Klassiker des Genres der „rennenden Zombies“: Großangriff der Zombies (Mexiko 1980).
Demo: Nazis in die Suppe spucken!
So, 08.09., 13:00, Platz der Republik (Hbf) Mönchengladbach
Seit nun viel zu langer Zeit passiert es regelmäßig, dass unter verschiedenen Deckmänteln Patrioten, Nationalisten, Faschisten und Neonazis Hand in Hand durch Mönchengladbach marschieren und ihre rassistischen, sexistischen und faschistischen Positionen unter Polizeischutz verbreiten dürfen.
Dieses Mal wird von ihnen die schreckliche Tötung eines Kindes im Frankfurter Bahnhof instrumentalisiert. Unter dem Motto 'Fremde Täter, einheimische Opfer' will der rechtsradikale Ratsherr Dominik Roeseler mit seinem Verein 'Mönchengladbach steht auf' eine Demonstration veranstalten.
Aber das machen wir nicht mit!
Es liegt an uns, dem ganzen rechten Spuk Einhalt zu gebieten. Deshalb rufen wir dazu auf sich dem rechten Mob entgegen zu stellen: bunt, laut und massenhaft.
https://www.facebook.com/MGstelltsichquer/
Happy Birthday Forum Freies Theater FFT!
Mo., 09.09., FFT Kammerspiele, Jahnstr. 3, 19h, Eintritt frei
Am 9.9.1999 eröffnete das FFT und am 9.9.2019 feiert es Geburtstag, und alle sind eingeladen. 20 Jahre Begegnungen mit Künstler*innen, unterschiedliche Arbeitsweisen, immer wieder neue Räume, Konzepte, Strategien, Austausch mit Zuschauer*innen, Unerwartetes, Neugier, Risiko, Arbeit, Leidenschaft, Begeisterung. Aber auch Zweifel und Scheitern: „Wir blicken zurück auf die Anfänge und schauen uns die Welt von heute an, wie sie sich verändert hat und was das für unsere Theaterpraxis bedeutet.“
zakk on tour – Stadtteilrundgänge
So., 15.09., zakk, Fichtenstr. 40, 14h: Route 1 „Zwischen Stahlindustrie und Hausbesetzung“
Sa., 28.09., Ronsdorfer-/Gruitener Straße, 14h: Route 2 „Vom Lierenfelder Bahnhof bis zur Fortuna“
Düsseldorf und im Besonderen die Stadtteile Oberbilk, Flingern und Lierenfeld sind geprägt durch fast 150 Jahre Industriegeschichte. Nach dem Bau der ersten Eisenbahnlinien entwickelte sich durch die Ansiedlung von Röhren- und Blechwalzwerken, Stahlwerken und anderen Großbetrieben im „Oberbilker Gleisdreieck“ und den angrenzenden Gebieten in Flingern und Lierenfeld bis 1870 ein wichtiges europäisches Industriezentrum. Durch den Zustrom zehntausender Industriearbeiter*innen wuchs Düsseldorf sehr schnell und wurde 1882 mit 100.000 Bewohner*innen zur Großstadt. Knapp zehn Jahre später waren es dann schon 250.000. Viele Zeugnisse aus dieser Zeit sind abgerissen und beseitigt worden. Einige der alten Betriebsstätten und Arbeiterwohnquartiere haben aber mit neuer Nutzung „überlebt“. Die Initiative „FlingerPfad“ versucht in Kooperation mit der „Bürgerinitiative Flingern“ und dem zakk auf diese Industriegeschichte aufmerksam zu machen und mit Informationsstelen die historischen Orte zu „markieren“.
Anmeldung unter: stadtteilfuehrung[at]zakk[dot]de
Septemberstreik 1969
Mi. 19.09., 19:30-21:00, BiBaBuZe, Eintritt: Frei!
Vortrag und Buchvorstellung „…unvermutet brach der Streik aus“
Udo Achten hat mit seiner Arbeitsgruppe die spontane Arbeitsniederlegung bei Hoesch (Dortmund) im September ’69 dokumentiert und analysiert, die als „wilder Streik“ verunglimpft wurde.
Von und mit Udo Achten in Kooperation mit dem Heinrich Heine Salon.
Training für politische Vorstellungskraft: Posthumane Solidaritäten
Fr., 20.09. FFT Kammerspiele Jahnstr. 3, // Fr., 18h bis Sa., Mitternacht, Eintritt 10,-/6,-
Ist Solidarität eine Sache des Geistes oder des Herzens? Oder lässt sie sich physisch antrainieren, wie Ausdauer oder Kraft? Die Berliner Philosophin und Performancekünstlerin Siegmar Zacharias erforscht unsere körperlichen, organischen, nervlichen Potenziale an den Schnittstellen von Ethik und Poetik. Sie lädt Künstler*innen, Theoretiker*innen und das Publikum zu einem 30-stündigen immersiven Theaterstück ein, in dem verschiedene Formen des kollektiven Denkens und Handelns ein gemeinsames Erfahrungswissen aktivieren, mit dem erforscht werden soll, was Solidarität heute sein könnte: „Und während es Nacht wird und dann Tag und wieder Nacht, werden wir zusammen zuschauen, zuhören, tanzen, reden, essen und schlummern.“
„V6“ – nicht nur für Anarcho-Syndikalist*innen
Volmerswerther Str. 6, http://vsechs.blogsport.eu
Laden-Vollversammlung
jeden 1. Sonntag, Anmeldung erforderlich: faud-kontakt[at]fau[dot]org
Koordinations- und Anlaufpunkt für alle, die im „V6“ Veranstaltungen durchführen wollen.
Gewerkschaftliche Erstberatung | Asesoría laboral – auf Deutsch, Spanisch und Englisch
jeden Montag von 17-19.30h
FAUD berät mit der Grupo de Acción Sindical NRW.
Unabhängige Arbeitslose
jeden Mittwoch, 11-14h
Beratung rund um Hartz IV.
Treffen/Asamblea von/de Marea Granate NRW
einmal monatlich – nrw[at]mareagranate[dot]org
Marea Granate (granatrote Flut) ist ein Aktivist*innen-Kollektiv, das aus der „Empört euch“ Bewegung hervorgegangen ist, ein Kind der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Krise, die bereits viele Spanier*innen zur Auswanderung gezwungen hat. Ziel ist es, gegen die Ursachen und Verursacher*innen der Krise zu kämpfen und die sozialen Rechte der spanischen Bürger*innen im Ausland, wie z.B. das Wahlrecht oder das Recht auf eine allgemeine staatliche und kostenlose Gesundheitsversorgung, zu erkämpfen bzw. zu verteidigen.
DOKUssionen: „Arbeiter_innen-Autonomie“
Fr. 14.09., Einlass: 19:30, Beginn: 20:00, Eintritt frei - Spende willkommen
(spanisch mit deutschen UT | 74 min | 2008)
Dokumentarfilm über die autonomen Arbeiter_innenkämpfe in Spanien in den Jahren des Übergangs zur „Demokratie” (70er).
Mehr Informationen hier: https://duesseldorf.fau.org/events/dokussion-im-v6-arbeiter_innen-autonomie/
Konzerte
Festival: This is Flingern Not L.A. #21
Fr. + Sa., 06.+07.09., AK47, Kiefernstr. 23
Zehn Bands an zwei Abenden … Fr. u. a. mit Kaput Krauts (Punkgepöbel aus Berlin & elsewhere), den Harries 89 (NL), Metalpunk von Die Dorks und den Düsseldorfer Input Kinks. Sa. on Stage L.A.K. (Deutschpunk aus Aschaffenburg), Zoo Escape (München), NDW-Punk aus NRW von Supabond sowie SSH+K (Schöner Sterben mit Heroin & Korn) aus Lübeck.
Lucy Kruger & The Lost Boys
Do., 26.09., Kassette, Flügelstr. 58, 20h
Lucy Kruger ist eine Singer/Songwriterin aus Kapstadt, Südafrika, die kürzlich nach Berlin gezogen ist. Gemeinsam mit ihrer Band The Lost Boys spielt sie entschleunigten, psychedelischen und intimen Folk. Musikalische Traumlandschaften lassen die Geschichten treiben und abtauchen, einschlafen und aufwachen. Im September 2019 veröffentlicht sie ihr zweites Album „Sleeping Tapes For Some Girls“ beim Düsseldorfer Liebhaber-Label Unique Records.
Danger!Man & Terrorfett
Sa., 28.09., AK47, Kiefernstr. 23
Obacht: Pønkråkk aus dem norwegischen Öslö supported by New Trash Punk.
Die unterschiedliche deutsche Besatzungspolitik am Beispiel von Polen und Frankreich
Do., 05.09., Maxhaus, Schulstr. 11, 19.30
Zum 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs. Am 1. September 1939 überfiel das „Dritte Reich“ sein östliches Nachbarland Polen und im Mai 1940 ihren westlichen Nachbarn Frankreich. Der Unterschied zwischen den beiden Ländern bestand bereits zu Beginn des Krieges auch darin, dass als Resultat des Hitler-Stalin-Paktes vom 23.08.1939 Polen am 17.09.1939 zusätzlich von der Sowjetunion angegriffen wurde. Doch unterschieden sich die Besatzungswirklichkeiten zusätzlich – wie in ganz West- und Osteuropa – diametral voneinander. Nirgends nahm die Verfolgung und Ermordung von Teilen der Bevölkerung, die planmäßige Vernichtung der Intelligenz, der Kulturgüter und wirtschaftlicher Infrastruktur solche Dimensionen an wie in Polen und in den Ländern, die gemäß des „Generalplans Ost“ für deutsche Siedlungsprojekte vorgesehen waren. Der Vortrag von Dr. Jochen Böhler (Imre Kertész Kolleg der Uni Jena) beleuchtet die deutschen Pläne für das besetzte West- und Osteuropa sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Besatzungsrealitäten. Und er fragt danach, welche Bedeutung diese Erfahrungen für diese Länder bis heute haben.
Rückkopplung: Literatur & Punk
Do., 05.09., Zentralbibliothek, Bertha-von-Suttner-Platz, 20h
We fought the law: Die dritte Ausgabe von „Rückkopplung“ ist dem Punk gewidmet. Wir feiern Texte von Rainald Goetz, Patti Smith und Julie Burchill. Wir hören Wire und die Fehlfarben. Wir huldigen Joe Strummer und versuchen die Frage zu klären, an der sich seit 1976 schon so viele die Zähne ausgebissen haben: Ist Punk echt tot? Mit Dr. Verena Meis & Philipp Holstein. Viermal im Jahr gehen sie den Rückkopplungen von Musik und Literatur nach.
Mein lieber Scholli: Es ging voran – Die wilden 80er
Di., 10.09., Kunstpalast, Ehrenhof, 15h, Eintritt 5,-
Die Kunst der 1980er Jahre in Düsseldorf zeigte sich munter und cool. An der Akademie herrschte eine Mischung aus Affirmation, Ironie, Skepsis und Optimismus. Georg Herzberg (Kunsthistoriker und Philosoph) wird versuchen, die Zeit zwischen „Punk, brutal und häßlich“ (1978) und der Öffnung der innerdeutschen Grenze (1989) zu rekonstruieren.
Imperiale Lebensweise – Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus
Mi., 11.09., BiBaBuZe, Aachener Str. 1, 19.30, 5,- E
Der Klimawandel ist zurück auf der Tagesordnung. Allerdings zeichnet sich ab, dass die politischen Maßnahmen, mit denen er bekämpft werden soll, bestenfalls zu kurz greifen. Schlimmstenfalls verstetigen sie die Produktions- und Konsummuster, die die ökologische Krise erst hervorgebracht haben und die zusammengenommen die „imperiale Lebensweise“ ausmachen. Markus Wissen, Co-Autor des Buches, zeigt die Stabilität und Widersprüchlichkeit dieser Lebensweise auf. Und er skizziert, was geschehen müsste, um die imperiale Lebensweise nicht bloß ökologisch zu modernisieren, sondern zu überwinden. Veranstalter*innen: attac Düsseldorf und Buchhandlung BiBaBuZe
Die extreme Rechte im Raum Düsseldorf – ein aktueller Überblick
Mi., 11.09., zakk, Fichtenstr. 40, 19.30, Eintritt frei
Laut Erfassung der NRW-Landesregierung hat es im Jahr 2018 in Düsseldorf 24 politisch motivierte Körperverletzungen von Rechten gegeben, 13 Prozent aller in NRW erfassten rechten Körperverletzungsdelikte, so viele wie in keiner anderen NRW-Stadt. Aber erst am 17. November 2018, als Mitglieder der lokalen „Bruderschaft Deutschland“ in Düsseldorf Gegendemonstrant*innen angriffen, wurde vielen deutlich, dass es in Düsseldorf tatsächlich ein großes Problem mit der extremen Rechten gibt. Grund genug, die extreme Rechte vor Ort etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Der Schwerpunkt wird hierbei auf die „Bruderschaft Deutschland“ gesetzt. Veranstalter: Mahn- & Gedenkstätte, VVN BdA Düsseldorf & zakk in Kooperation mit Antirassistisches Bildungforum Rheinland, Haus Spilles und dem Heine Salon im Rahmen des Edelweisspiratenfestivals 2019.
Menschenrechte schützen – Konzernklagen stoppen!
So., 15.09., zakk, Fichtenstr. 40, 11h, Eintritt frei
In vielen Wirtschaftssektoren findet die Produktion in weltweit verzweigten Wertschöpfungsketten statt. Dabei verletzen Konzerne und ihre Zulieferer häufig die Menschenrechte der Arbeitnehmer*innen oder auch betroffener Gemeinden, beispielsweise wenn es zu Umsiedlungen für den Rohstoffabbau oder großen Agrarprojekten kommt. In der UNO wird seit 2014 ein Abkommen (Binding Treaty) verhandelt, das Unternehmen zur Achtung der Menschenrechte verpflichten soll. Es soll Konzerne für Menschenrechtsverstöße zur Rechenschaft ziehen und damit die bisherige Straflosigkeit beenden. Die EU und insbesondere die deutsche Bundesregierung torpedieren diesen Verhandlungsprozess. Die Referentin Dr. Brigitte Hamm ist aktiv in der von attac mit initiierten Kampagne zum Binding Treaty und wird dessen Möglichkeiten und Schwächen und den Verhandlungsprozess darstellen.
Ist Syrien sicher?
Di., 17.09., zakk, Fichtenstr. 40, 18h, Eintritt frei
Die wichtigste Fluchtursache in Syrien ist die Brutalität und Gewalt des Assad-Regimes gegen die Bevölkerung. Dazu gehören die Inhaftierungen und das Verschwinden tausender unschuldiger Zivilist*innen. Laut Syrian Network for Humans Rights (SNHR) sind mehr als 118.000 Häftlinge in Syrien registriert. Sie leiden täglich unter Hunger, Demütigung und Folter. Im Zuge des „Syrian Detainee Day“ will das Kollektiv „Schu Fi Ma Fi“ auf das Schicksal der Häftlinge aufmerksam machen und Solidarität mit ihnen zu zeigen. Dazu sind Amnesty International, Adopt a Revolution aus Berlin, sowie syrische Menschenaktivisten, Betroffene & Angehörige eingeladen, um einen informativen aber auch persönlich Blick auf die Situation der syrischen Häftlinge zu ermöglichen.
Verkehrswende für ein umwelt- und menschenfreundliches Düsseldorf
Di., 17.09., zakk, Fichtenstr. 40, 19h, Eintritt frei
Gemeinsam mit Fachleuten soll diskutiert werden, wie eine radikale Mobilitätswende aussieht, die den motorisierten Individualverkehr reduziert und den Ausbau eines steuerfinanzierten öffentlichen Verkehrs und eines sicheren Radverkehrssystems vorantreibt sowie die Bedürfnisse von Fußgänger*innen beachtet. Dabei sollen folgende Fragen im Vordergrund stehen: Warum löst die Umstellung des Individualverkehrs auf E-Mobilität das Klima- und Ressourcenproblem nicht? Welche Elemente braucht ein Gesamtkonzept für eine echte Verkehrswende in Düsseldorf? Wie können Schritte in Richtung eines solchen Gesamtkonzept aussehen? Wie kann eine Beteiligung der Bürger*innen aussehen? Veranstalter*innen: Attac in Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club.
Udo Achten: Septemberstreik 1969
Do., 19.09., BiBaBuZe, Aachener Str. 1, 19.30, Eintritt frei
Udo Achten hat mit seiner Arbeitsgruppe die spontane Arbeitsniederlegung bei Hoesch im September ’69 dokumentiert und analysiert, die als „wilder Streik“ verunglimpft wurde. Vortrag und Buchvorstellung „…unvermutet brach der Streik aus“ von und mit Udo Achten in Kooperation mit dem Heinrich Heine Salon.
Polizeirecht und Umweltschutz
Di., 24.09., zakk, Fichtenstr. 40, 19.30, Eintritt frei
Seit letztem Jahr gibt es verstärkt Kämpfe um Klimagerechtigkeit, insbesondere für den sofortigen Kohleausstieg. Es gab massenhafte Aktionen gegen die drohende Rodung im Hambacher Wald, den weiteren Kohleabbau im Rheinland und in anderen Gebieten. Die Repression gegen Aktivisten*innen nimmt – nicht zuletzt durch die neuen Polizeigesetze – immer mehr zu. Aktivisten*innen aus der Klimagerechtigkeitsbewegung berichten von ihren Aktionen und den Erfahrungen mit Polizeigewalt und der Rechtsanwalt Jasper Prigge klärt auf, was das neue Polizeigesetz NRW zu bedeuten hat und stellt sein Buch „Versammlungsfreiheit: Ein Praxisleitfaden“ vor. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Solidarität ist unsere Antwort auf ihre Repression“ der Roten Hilfe, Ortsgruppe Düsseldorf-Neuss in Kooperation mit Barrikada Düsseldorf, BiBaBuZe, i furiosi – Interventionistische Linke, Interventionistische Linke Düsseldorf [see red!], Rechtshilfegruppe Düsseldorf, VVN-BdA
Jochen Bittner: Zur Sache, Deutschland
Mi., 25.09., Haus der Kirche, Bastionstr. 6, 19h
Das politische Klima in Deutschland ist vergiftet: Die öffentliche Wahrnehmung ist auf das fixiert, was unser Land spaltet, die Lautstärke von Debatten wird mit ihrer Dringlichkeit verwechselt. Doch damit dürfen wir uns nicht abfinden, sagt Jochen Bittner (Politikredakteur der ZEIT und Gastautor der „New York Times“) und erinnert uns an unsere gemeinsame Basis. Denn die Gräben werden tiefer: Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Bildung und Besitz begegnen einander ebenso misstrauisch und aggressiv wie den Politiker*innen. Immer mehr Protestwähler*innen dokumentieren die Sorge, nicht mehr repräsentiert, sondern nur noch regiert zu werden. Und die Medien stehen unter dem Verdacht, für mehr Quote Sachlichkeit und Information zu verraten. Sieben Fragestellungen, so Bittner, entzweien aktuell die deutsche Gesellschaft: Migration, Integration, Islam, Feminismus, Heimat, Leitkultur und Journalismus. Jede analysiert er und schlägt Lösungen über die Fronten hinweg vor.
1949. Das lange deutsche Jahr
So., 26.09., Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, 19h
Die Bundesrepublik wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. 1949 brachten die ersten Bundestagswahlen Konrad Adenauer ins Kanzleramt, Theodor Heuss wurde Bundespräsident, Bonn Hauptstadt der Bundesrepublik. Damit begann in der Mitte Europas ein auf den ersten Blick bizarres Experiment. Ausgerechnet auf den Ruinen im Westen des politisch, wirtschaftlich und moralisch bankrotten Deutschland sollte eine Demokratie entstehen. Und das Experiment musste gelingen, weil die drei westlichen Besatzungsmächte im Kalten Krieg ein demokratisches Westdeutschland als Gegengewicht zur DDR wollten. Andererseits waren die Erfolgsaussichten besorgniserregend, denn die Westdeutschen waren auch Jahre nach dem Ende des Weltkrieges auf die Demokratie nicht vorbereitet. Christian Bommarius erzählt die Geschichte des langen Jahres 1949, das bereits 1948 einsetzt, als mit Währungsreform und Auftrag zur Verfassungsbildung die Weichen in Richtung Bundesrepublik gestellt wurden. Er schildert zentrale und marginale Episoden aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Alltagsleben. Sein Buch ist ein buntes Panoptikum der frühen Bundesrepublik – und birgt eine höchst aktuelle Botschaft: demokratisches Denken und Handeln muss gegen Widerstände gelebt werden, damals wie heute.
Die extreme Rechte im Kampfsport – Netzwerke, Events und Akteure
Do., 26.09., zakk, Fichtenstr. 40, 19:30, Eintritt frei
Das Thema Kampfsport erlebt in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung innerhalb der neonazistischen Szene. Dies heißt nicht nur, dass in den eigenen Reihen verschiedene Kampfsportdisziplinen trainiert werden, sondern auch, dass sich europaweit extrem rechte Kampfsportveranstaltungen etabliert haben, bei denen Neonazis aus den diversen Ländern zusammen kommen, „um sich mit ihren weißen Brüdern zu messen“. Es geht aber um weit mehr als um Sport, denn letztendlich steht im neonazistischen Verständnis von „Kampf“ immer die Existenz der eigenen „Nation“ und des eigenen „Volkes“ im Vordergrund. In dem Vortrag wird das international agierende militante Netzwerk des NS-Kampfsports beleuchtet, die Entwicklung der neonazistischen Kampfsport-Szene anhand des „Kampfes der Nibelungen“ nachgezeichnet und ein Überblick über relevante Strukturen, Marken und Labels gegeben – mit Fokus auf NRW. Im Rahmen des Edelweisspiratenfestivals 2019. Veranstalter: Mahn- & Gedenkstätte, VVN BdA Düsseldorf & zakk in Kooperation mit Antirassistisches Bildungforum Rheinland, Haus Spilles, Heine Salon.
Eure Heimat ist unser Alptraum
Di., 01.10., zakk, Fichtenstr. 40, 20h, Eintritt frei
Wie fühlt es sich an, tagtäglich als „Bedrohung“ wahrgenommen zu werden? Wie viel Vertrauen besteht nach dem NSU-Skandal noch in die Sicherheitsbehörden? Das Bundes-„Heimatministerium“ feiert im Jahr 2019 sein einjähriges Bestehen. Mit einem Manifest gegen Heimat – einem völkisch verklärten Konzept – wehren sich 14 deutschsprachige Autor*innen gegen dessen Normalisierung. Sie haben ihre Erfahrungen mit dieser Heimat gesammelt und erzählen von alltäglichem Rassismus und fehlendem Vertrauen in die Sicherheitsbehörden.
Das Kapital sind wir – Zur Kritik der digitalen Ökonomie
Di., 01.10., VHS, Bertha-von-Suttner Platz, 18h
Frei zugängliches Wissen, geteilte Ressourcen: Timo Daums Buch „Das Kapital sind wir“ ist eine aufschlussreiche Kritik der digitalen Weltverbesserungsrhetorik. Zunächst mag seine Kritik verwundern. Warum sollte man nicht seine Wohnung zur Verfügung stellen, wenn man verreist ist, oder mal den Nachbarn eine Bohrmaschine leihen? Das Problem sieht Daum in der aktuellen Praxis: Gemeinnützige Plattformen führen ein Nischendasein, während bei Ebay, Airbnb oder Uber vom ursprünglichen Anspruch, Ressourcen besser auszunutzen und einander ohne finanzielle Interesse zu unterstützen, nicht viel übrig geblieben ist. Der digitale Kapitalismus beutet lebendige Arbeit nicht direkt aus. Stattdessen halten wir, die User*innen, ihn mit unserer Aktivität auf den digitalen Plattformen am Leben: User Generated Capitalism.