LAUSIGE ZEITEN
► kurzmeldungen, diesmal mit dem az wuppertal, straßennamen und einer rebellischen stadt
FAHR'N FAHR'N FAHR'N
► während in benrath die cdu einen pop-up-radweg auf der schlossallee ablehnt ...
FAHR'N FAHR'N FAHR'N
► ... stimmt sie in oberkassel für tempo 30 und einen doppelten radweg auf der luegallee
WAR WORLD
► vom schmuddelkind zu everybody‘s darling: rheinmetall im reputationsrausch
WAR WORLD
► aufruf zum ostermarsch rhein-ruhr 2023 mit zentraler veranstaltung in düsseldorf
KAPITAL AKTUELL
► die adler group will durch umstrukturierung und umzug nach england der insolvenz entkommen
SEI DABEI
► der gemeinschaftsgarten düsselgrün startet als eingetragener verein in die neue saison
NOISE OF ART
► jenny holzer präsentiert im k21 eine installation zum thema krieg und kriegsverbrechen
KEIN VERGESSEN
► das schauspiel essen greift fatih akins „aus dem nichts“ zum nsu-komplex auf
MUSIC
► auch die hanse handelt mit heißen hits – plattenkäufe in lübeck und lüneburg
HSD-SEITE
► die landesweite studierendenvertretung will das semesterticket retten // input: opfer rechter gewalt
Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
Hinterhof – Linkes Zentrum
Im Hinterhof - Linkes Zentrum versammelt sich ein breites Spektrum linker Gruppen.
Hier findet ihr die aktuellen Termine!
Der "Hinterhof - Linkes Zentrum" ist ein selbstorganisierter Freiraum für politisches und Kunst.
#nazihintergrund?! Online-Workshop zu familienbiografischer Recherche
Mi., 19. und Mi. 26.04., jeweils 19 bis 21 Uhr, kostenlos, online über ZOOM, Link wird nach Anmeldung über politisiert-euch@zakk.de verschickt.
Der zweiteilige Workshop (geleitet von Jona Winstroth, wissenschaftlicher Mitarbeiter Mahn- und Gedenkstätte) richtet sich an alle, die Interesse haben, Fragen an die eigene Familiengeschichte während der Nazi-Zeit zu stellen. Gab es Täter*innen, Mitläufer*innen, Verfolgte oder vielleicht sogar Helfende unter den Vorfahren? Welche Erzählungen und Erinnerungen werden von Generation zu Generation weitergegeben? Welche Rolle spielen dabei Themen wie Schuld, Scham und Verantwortung? Außerdem wird ganz konkret gezeigt, wie recherchiert werden kann. Wie kann ich in Archiven und Datenbanken forschen? Wie geht man um mit Quellen und Dokumenten? Dabei muss es nicht zwangsläufig um die eigene Familie gehen. Wichtig ist die Frage: Wo ist die Geschichte der Nazi-Verbrechen noch mit mir in der Gegenwart verbunden? Was finde ich heraus, wenn ich von mir selbst ausgehend kritisch auf Spurensuche gehe?
Flinger Pfad - Rundgangstermine 2023
Tour 1: Flingern Süd - Zwischen Stahlindustrie und Hausbesetzung
Sa., 29.04., ab zakk, Fichtenstr. 40, 14h, Anmeldung notwendig: stadtteilfuehrung[at]zakk[dot]de
In Flingern entsteht ein Rundweg, der die Geschichte des Stadtteils von der Mitte des 19. Jahrhunderts an erzählt anhand von rund 30 Informationsstelen, die an historische Orte erinnern und über geschichtlich bedeutsame Ereignisse berichten. Der Flinger Pfad, eine Arbeitsgruppe der Bürgerinitiative Flingern e. V. macht in Kooperation mit dem Kulturzentrum zakk diese Geschichte durch Vorträge und Rundgänge wieder sichtbar. Informationen und alle Termine unter: https://flingerpfad.de.
Ökologie von rechts
Mo., 03.04., zakk, Fichtenstr. 40, 19h, Eintritt frei
Immer wieder sind demokratische Akteur*innen des Natur- und Umweltschutzes sowie des (ökologischen) Landbaus mit Kooperationsanfragen, Vereinnahmungsstrategien und Unterwanderungsversuchen von rechts konfrontiert. Welche Beweggründe haben extrem rechte Akteur*innen sich in diesen Themenfeldern zu engagieren? Welche Ziele verfolgen sie? Der Vortrag sensibilisiert für die historischen und die aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten Ideologien. Die Teilnehmer*innen werden in die Lage versetzt, demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz zu identifizieren. Die Referent*innen Amélie Klöffer und Steffen Pabst sind Trainer*innen von FARN, der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz, 2017 von NaturFreunde Deutschlands und Naturfreundejugend Deutschland gegründet. FARN untersucht die historischen und aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten und völkischen Strömungen. Organisiert wird die Veranstaltung von der SoLaWi - engagierte Menschen aus Düsseldorf, Neuss und Umgebung, die sich 2016 als Düsseldorfs erste selbstorganisierte Solidarische Landwirtschaft gegründet haben. Bewirtschaftet wird Land in Kaarst-Büttgen sowie in Düsseldorf im Südpark.
Mina – Der Preis der Freiheit
Mi., 05.04., Bambi Kino, Klosterstr. 78, 19h
Der Dokumentarfilm „Mina – Der Preis der Freiheit“ von Hesam Yousefi porträtiert Mina Ahadi, eine iranische Menschenrechtsaktivistin, die heute in Köln lebt. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit der Geschichte tausender iranischer Freiheitskämpfer*innen, die entweder hingerichtet wurden, verstorben sind oder aus Altersgründen nicht mehr kämpfen können. Entlang ihres politischen Aktivismus führt der Film uns vor allem durch die Geschichte des islamischen Regimes, denn Mina Ahadi kämpft seit Jahrzehnten gegen Hinrichtungen und Steinigungen im Iran – und wurde dadurch selbst zur Zielscheibe des Gottesstaates. https://aufklaerungsdienst.de/mina-der-preis-der-freiheit.
Hanna Mittelstädt: „Arbeitet nie!“ - Lesung & Gespräch
Do., 20.04., BiBaBuZe, Aachener Str. 1, 19.30
Eigentlich sollte die Revolution gemacht werden und nicht Lektorat, Vertrieb oder PR: Mehr zufällig als absichtsvoll sind Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires Anfang der 1970er Jahre in die Verlegerei eingestiegen. Zu ihrem Freiheitsbegriff gehörten damals die emanzipative Haltung des Nach-68er-Impulses und das Erkunden neuer Formen jenseits der »politischen Arbeit«, der »politischen Literatur«. Es ging um den Reichtum an Lust, Wissen, Autonomie. Zehn Jahre nach Lutz Schulenburgs plötzlichem Tod blickt Hanna Mittelstädt zurück auf die ersten vierzig Jahre Nautilus. Sie erzählt vom Rechtsstreit mit einem Satiremagazin um den Verlagsnamen, von Manuskriptbeschaffungen durch den Eisernen Vorhang und über Gefängnismauern hinweg, von zehrenden Streitigkeiten um Rechte und Geld, vom immer wieder kreisenden Pleitegeier, von persönlichen Zweifeln und schließlich vom märchenhaften Erfolg des Millionenbestsellers. Ein großer Haufen Bücher ist im Laufe dieses Abenteuers zusammengekommen, jedes Exemplar ist eine kleine Chance auf gesellschaftliche und individuelle Veränderung. Die Welt wäre besser, wenn sie alle gelesen worden wären. Hanna Mittelstädt, geb. 1951, lebt und arbeitet in Hamburg. Mit-Gründerin und 45 Jahre lang Mit-Leiterin der Edition Nautilus. War Co-Übersetzerin für viele Werke aus dem Französischen (u.a. Situationistische Internationale, Cravan, Picabia, Céline) sowie Redaktionsmitglied in den verlagseigenen Zeitschriften Revolte und Die Aktion.
Flinta*s Tisch: kom!mas queerfeministische Lesebühne
Do., 20.04., Theatermuseum, Jägerhofstr. 1, 19:30
Was passiert, wenn man Kunst und Aktivismus vereint? Was, wenn man sich mit Feminismus auf der Bühne auseinandersetzt? Was, wenn man das Bandenbilden zelebriert und sich gegenseitig fördert und sich gemeinsam für Sichtbarkeit und Gleichberechtigung einsetzt? Genau das wollen drei feministische Gruppen aus Düsseldorf zeigen: kom!ma e.V., femmes & schwestern und das MusenKollektiv. In dieser neuen Veranstaltungsreihe bekommen publizierte Poet*innen Sichtbarkeit und Gehör. Jeder Abend wird einen thematischen Schwerpunkt haben - Vol. I: Kunst schaffen in Zeiten von Corona – mit Jule Weber. Im Anschluss an die Lesebühne inhaltlicher Austausch und den Abend ausklingen lassen mit Netzwerken und Banden bilden.
Pondskater: „Way Out Ouest“
Mi., 26.04., FFT Foyer, KAP 1, 20h, 8,- Euro
Der Düsseldorfer Musiker Pondskater beschäftigt sich seit 2019 mit Live Coding – einer Technik, die sich auf das Schreiben von Quellcode und die Verwendung interaktiver Programmierung in improvisierter Form konzentriert. Sein zweites Album „Way Out Ouest“ dokumentiert diese Entwicklung. Downbeat-Elektronik in dunklem Gewand.
Matinee: Utopien der Neuzeit. Träume vom gerechten Staat
So, 16. April 2023, 11.00h, zakk, Fichtenstr. 40, Eintritt: 10,00 € ermäßigt 5,00 € (Düsselpass, Schüler*innen, Studierende), mit kleinem Frühstück
Vorgestellt von Hans Peter Heinrich
Es lesen: Beate Hinze und Olaf Cless
Am Schlagzeug: Mickey Neher
Utopische Wunschträume und Wunschräume sind schon in der Antike bezeugt. Im Mittelalter ist damit für rund 1.000 Jahre Schluss. In einer gottgegebenen Welt, wo der Mensch in Erwartung des Jüngsten Gerichts fixiert auf das Jenseits lebt, bleiben keine utopischen Spielräume zur Veränderung des Diesseits.
Mit einer Ausnahme: Christine de Pizans Buch von der Stadt der Frauen (1405), die erste Utopie einer Gesellschaft basierend auf Vernunft und Gerechtigkeit, die Frauen eine Zuflucht bieten sollte vor den Diffamierungen des weiblichen Geschlechts durch die Männer.
Die Utopia des Thomas Morus begründete dann 1516 ein eigenes literarisches Genre, das der Hoffnung auf eine gerechtere, bessere Zukunft des Menschen Ausdruck verleiht. Bemerkenswert: diese Tradition reißt im 20. Jh. ab und wird durch Anti-Utopien ersetzt, Schreckensszenarien der zukünftigen Entwicklung menschlicher Gesellschaften.
Es scheint, als hätten wir die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren. „Wenn wir zu hoffen aufhören“, so Ernst Bloch, „kommt, was wir befürchten, bestimmt.“
Ein Streifzug durch die Geschichte der literarischen Utopie.