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Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
„In Düsseldorf zu Hause“ – Welcome Day im Zakk
So., 05.06., Zakk, Fichtenstr. 40, 15h, Eintritt frei
Unter diesem Motto treffen sich Düsseldorfer*innen aus unterschiedlichen Nationen mit und ohne Fluchterfahrung zu einem interkulturellen Austausch und interaktiven Aktionen. Neben einem bunten, von Musiker*innen und Tänzer*innen aus dem Iran und Ghana gestalteten Bühnenprogramm werden unterschiedliche Workshops für die Besucher*innen aus den Bereichen Kunst, Tanz und Musik angeboten und fordern zum aktiven Mitmachen auf. Musik und Tanz soll Verbindungen und Brücken schaffen. Viele der beteiligten Künstler*innen verbindet ein gemeinsamer Hintergrund: Als Geflüchtete nach Deutschland gekommen, ihre Kultur im Herzen, sind sie nun in Düsseldorf zu Hause. So unterschiedlich und vielfältig die Beweggründe für eine Flucht und die Fluchtwege sind, so bunt und bereichernd sind die Momente und bleibenden Eindrücke, welche Menschen mit Fluchterfahrung in unsere Kultur einbringen können. Dieser Gedanke stand zu Beginn der Planung. Eingeladen sind alle Düsseldorfer*innen - mit und ohne Fluchthintergrund. Wasser und ein kleiner Imbiss stehen kostenfrei zur Verfügung. Grußwort: Katharina Kabata, Vorsitzende des Intergrationsrats der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Benefizkonzert zum Weltflüchtlingstag
Mo., 20.06., Zakk, Fichtenstr. 40, 19h, Eintritt frei, Geldspende erwünscht.
Die Asylgruppe Amnesty Düsseldorf lädt anlässlich des Weltflüchtlingstags zu einem Konzert ein. Mit dabei sind: Fil der Protagonist, Skaisbackintown & die No Border Band. Beim Konzert werden Spenden für die Initiative „HispI“ (Hilfe in der sprachlichen Integration) gesammelt, einem Sprachintegrationsprojekt der Initiative Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf. Die No Border Band ist ein Musikprojekt mit jungen Flüchtlingen aus Düsseldorf und Musikstudenten der Robert-Schumann Hochschule. Ihr Musikstil ist so vielseitig wie die einzelnen Mitglieder der elfköpfigen Band . Hip-Hop trifft dabei auf Latin-Music, Pop trifft auf Jazz. Durch die Musik wirbt die No Border Band für Solidarität, Respekt und Toleranz und möchte Rassismus und Rechtsradikalismus bekämpfen. Das Projekt will die Flüchtlingsjugendlichen aus der Isolation holen und ein wenig Willkommensgefühl herstellen.
20. Open Air der Altstadt-Armenküche
Sa., 25.06., Burgplatz, 12h
Essen für Arme und Reiche. Mit Live-Musik von Inferno, Ca$hbar Club, Heavy Gummi und Cloxx.
Lesung & Diskussion
„Feuerrauch – Die Vernichtung griechischer Dörfer als so genannte »Sühnemaßnahmen« der Wehrmacht und die Straflosigkeit der Täter“
Fr., 03.06., Die Brücke, Kasernenstraße 6, 19.30h
Am Sonntag, den 3. Oktober 1943 haben Angehörige der Gebirgstruppe „Edelweiß“ im Rahmen einer so genannten „Sühnemaßnahme“ als Reaktion auf Partisanenangriffe das griechische Bergdorf Lyngiades umstellt. Alle Einwohner*innen - Männer, Frauen, Kinder und Greise - wurden zuerst auf dem Dorfplatz zusammengetrieben und danach in die Keller einiger Häuser gejagt und niedergeschossen. Nach Abschluss dieser „Sühneaktion“ haben die Gebirgsjäger das Dorf angezündet, und wer nicht tödlich getroffen war, verbrannte in den Trümmern. Lyngiades ist durch die - bei einem Staatsbesuch in Griechenland im Februar 2014 - von Bundespräsident Gauck geäußerte Bitte um Vergebung auch in der Bundesrepublik bekannt geworden. Prof. Christoph Schminck-Gustavus hat 1990 die fünf letzten Überlebenden des Massakers gefunden, ihre Berichte aufgezeichnet, Archive gesichtet und ein Buch darüber geschrieben, das an dem Abend unterstützt von Lichtbildern vorgestellt werden soll.
Ein Tag Hagel und immer was zu essen da
So., 05.06., Brause, Bilker Allee 233, 19h
Ferdinand und Roland fahren mit einer Schrottkarre nach Rumänien, um dort 80 Tage mitten im Winter in einem 200-Häuser-Dorf über den jeweils anderen Tagebuch zu führen. Das Ergebnis dieser Grenzerfahrung ist „Ein Tag Hagel und immer was zu essen da“. Das Buch präsentiert der Leser*innenschaft zwei Anti-Phileas-Foggs, Herzerweichend und uns gleichzeitig glücklich darüber sein lassen, nicht sie zu sein. Ferdinand Führer (*1982) und Roland van Oystern (*1984) spielen seit über zehn Jahren gemeinsam in Bands, betreiben ein Indielabel und schreiben Artikel und Kurzgeschichten für Musik- und Literaturzeitschriften. 2014 waren sie mit ihrem Schreibprojekt „Das Homestory Magazin“ auf Lesetour durch Deutschland und erhielten für das Magazin den Rocco-Clein-Preis für Musikjournalismus.
Welche Farbe hat das Wohnen?
Mo., 06.06., Zakk, Fichtenstr. 40, 19.30, Eintritt frei
Das Düsseldorfer Handlungskonzept Wohnen stand Anfang April im Rat auf dem Prüfstand. Bei den Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt gibt es schon lange Bedarf nach billigerem Wohnraum. Aber was hat sich getan seit den Stadtratswahlen und welche Ansätze wurden umgesetzt? Was muss dringend getan werden? Auf dem Podium: Matthias Herz (SPD, Vorstand SWD), Ben Klar (Linke), Uwe Warnecke (B90/Grüne), Oliver Ongaro (Bündnis für bezahlbaren Wohnraum) und Prof. Reinhold Knopp (Hochschule Düsseldorf). Moderation: Anne van Rießen (Hochschule Düsseldorf). http://bezahlbarer-wohnraum-duesseldorf.de
Entstellte Wahlwerbung - Praktiken (illegaler) Politikaneignung
Mi., 08.06., Haus der Universität, Schadowplatz 14, 18.30
Wahlplakate stellen trotz aller Entwicklungen in den (neuen) Medien immer noch das zentrale Wahlkampfformat dar. Es wird flächendeckend wahrgenommen und in vielfacher Weise in der Öffentlichkeit kommentiert, kritisiert und karikiert. In dem Vortrag steht die Kritik an den Wahlkampfstrategien und -inhalten der Parteien im Vordergrund. Von massenmedialer Berichterstattung über Diskussionen in den neuen Medien bis hin zur Manipulation einzelner Plakate (Wahlplakate-Busting) – Der Vortrag von Dr. Steffen Pappert wird eine genauere Systematisierung der unterschiedlichen Praktiken vornehmen, die zwischen konstruktiver Kritik, kreativ-satirischen Kommentaren und sinnloser Sachbeschädigung oszillieren.
Navid Kermani „Einbruch der Wirklichkeit - Auf dem Flüchtlingstreck durch Europa“
Sa., 18.06., Zakk, Fichtenstr. 40, 19h, Euro 12,-/8,- VVK
Der Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels 2015 liest und spricht über sein aktuelles Buch. Zu Fuß, in Bussen, Gefängniswagen oder Sonderzügen zieht ein Flüchtlingstreck von der griechischen Insel Lesbos in Richtung Deutschland. Navid Kermani war im Herbst 2015 auf dieser „Balkanroute“ unterwegs. In seiner Reportage berichtet er davon, warum die Welt der Krisen und Konflikte, die wir weit vor den Toren Europas wähnten, plötzlich auch unsere Welt ist. Er beschreibt die Lage an der türkischen Westküste, wo Tausende Geflüchtete in erbärmlichen Verhältnissen auf eine unsichere Überfahrt warten. Er hat auf Lesbos die Ankunft derer beobachtet, die es geschafft haben und nun einen Kulturschock erleben. Er hat mit Helfer*innen und Politiker*innen gesprochen, vor allem aber mit den Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan und anderen Ländern: Was treibt sie fort? Er macht an Details deutlich, welche kulturellen und politischen Konflikte die Menschen in Bewegung setzen – und wie Europa reagiert. Im Rahmen der Düsseldorfer Literaturtage - Bücherbummel 2016.
Fremd im eigenen Land - Sinti in Deutschland
Do., 23.06., Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstr. 29, 19h
„Wir Sinti wollen nicht länger fremd im eigenen Land sein“, sagt Ricardo Laubinger. Die Laubingers sind seit vielen Generationen in der Gegend um Hildesheim ansässig. Seit der Wende 1989, mit dem Zustrom der Roma aus Südosteuropa, sind sie neuen rassistischen Angriffen ausgesetzt. „Wir sind Sinti!“ sagt er, „Deutsche! Wir leben seit 600 Jahren hier und möchten, dass die Mehrheitsgesellschaft dies versteht.“ Er, seine Frau Orchidea und drei weitere deutsche Sinti – die Berlinerin Petra Rosenberg, der Pfälzer Schmitto Kling und der Düsseldorfer Rigoletto Mettbach - erzählen ihre Geschichte: von einer armen und doch glücklichen Kindheit, vom Aufwachsen in der Sprache und Kultur der Sinti und der Diskriminierung in der Schule. Vom Trauma der nationalsozialistischen Verfolgung ihrer Eltern, das ihr eigenes Leben überschattet. 1945 gingen die Überlebenden meist in ihre Heimat zurück. „Wohin sonst?“ Sie lebten abseits der anderen Deutschen - im Wald, am Ortsrand nahe der Müllkippe, am Bahndamm. Man schlug sich durch. Immer wieder wurden sie verjagt, drangsaliert von der Polizei. Filmpräsentation und Podiumsgespräch mit der Filmemacherin Ulla Lachauer, Rudolf Kosthorst und Rigoletto Mettbach live mit seiner Band u. a.
Aktuelles aus Brüssel zum Thema Lobbyismus
So., 26.06., Zakk, Fichtenstr. 40, 11h
Beim Politischen Frühstück von attac Düsseldorf referiert die Diplompolitologin Nina Katzemich. Sie widmet sich seit 2009 bei LobbyControl der Lobbyregulierung in Brüssel. LobbyControl macht Interessenkonflikte von Abgeordneten, Kommissaren und hohen Beamten öffentlich.
Dr. Dietmar Kammerer – Bilder der Überwachung
Di., 28.06., HSD / PBS Fotostudio, Georg-Glock-Str. 9, 20h, Eintritt frei
Welche Auswirkungen auf unser kollektives Benehmen hat der Gedanke, überwacht zu werden und welche Rolle nehmen Bilder im Überwachungs-Prozess ein? Dietmar Kammerer promovierte 2007 mit seiner Arbeit „Bilder der Überwachung“ an der Humboldt Uni Berlin. Er ist Mitglied im Surveillance Studies Network. Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe Visuelles Benehmen der Filmwerkstatt. Sie untersucht gattungsübergreifend bildgebende Verfahren und ihre Wirkungsweise auf die Gesellschaft. Sie findet in Kooperation mit der Kunstakademie und der Hochschule Düsseldorf statt.
Eingeschrieben. Zeichen setzen gegen Rassismus an deutschen Hochschulen
Do., 30.06., Erinnerungsort Alter Schlachthof - Hochschule D´dorf, Münsterstr. 156, 18.30
Dr. Emily Ngubia Kessé, Neurowissenschaftlerin an der Humboldt Uni Berlin, beleuchtet eine wenig beachtete Realität: den offenen oder versteckten Rassismus an Hochschulen. Die Referentin zeigt differenziert, wie sehr Rassismus gerade auch im deutschen Bildungssystem traurige Alltagspraxis ist. Die strukturelle Dimension und seine Konsequenzen für Student*innen of Color an deutschen Universitäten werden beleuchtet. In der Reihe „Erinnern heißt Handeln“.
Allen Ginsberg zum 90.
Do., 30.06., BiBaBuZe, Aachener Str. 1, 19.30h, Euro 4,-
Allen Ginsberg – der Promoter und Protagonist der „Beat Generation“, sprachmächtiger Poet und Kämpfer für Ausdrucksfreiheit, schwules Selbstbewusstsein und bewusstseinsverändernde Drogen, Linksanarchist, Literaturprofessor, jüdischer Zen-Buddhist, Fotograf, Hippie und Musiker – wäre am 3. Juni 90 Jahre alt geworden. Michael Serrer und Bertram Rutz geben mit Gedichten, Interviewausschnitten und Originaltönen aus Lesungen und Songs einen Einblick in seinen lyrischen Kosmos.
Macht Kunst Politik?
Sa., 18.06., Rathaus, Marktplatz 6, 17.30
Gemessen an den Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte betragen die Kulturausgaben der BRD lediglich 1,7 Prozent. Kultur gilt allein schon deshalb unter Politiker*innen als wenig prestigeträchtiges Arbeitsfeld; die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur werden anderswo bestimmt. Doch die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle von Kunst stellt sich mit neuer Dringlichkeit. Bei „Macht Kunst Politik!“, das Public Movement im Düsseldorfer Stadthaus inszeniert, werden Politiker*innen des Landtags die Kunstpolitik ihrer Parteien für die bevorstehenden Wahlen präsentieren. Eine Veranstaltung im Rahmen des „Impulse Theater Festival 2016“, daß vom 15. bis 25. Juni stattfindet. Seit 25 Jahren zeigt Impulse die wichtigsten freien Theaterproduktionen aus dem deutschsprachigen Raum. Dabei bedeutet „frei“ nicht nur, dass die gezeigten Arbeiten außerhalb der Stadttheater produziert werden, sondern vor allem, dass sie ästhetische Alternativen entwickeln und neue Ansätze und Herausforderungen suchen. Details unter http://festivalimpulse.de
Vom Wert der Kunst als Wert der Arbeit
Ausstellung bis 19.06., Weltkunstzimmer, Ronsdorfer Str. 77A, Do. – So. von 14 - 18h, Eintritt frei
In schnellem Tempo haben sich in den letzten zwanzig Jahren tektonische Verschiebungen in politischen, ökonomischen und technischen Systemen ereignet, die immer stärker in die individuelle Gestaltung prekär gewordener Arbeits- und Lebensbereiche der Menschen einwirken. Was „Arbeit“ ist, beschäftigt nicht nur die, die keine haben, sie zu verlieren befürchten oder permanenten Raubbau betreiben. Neue, ent-hierarchisierte und selbstbestimmte Arbeitsmodelle stehen einer klassischen Erwerbsarbeit entgegen, allerdings oft um den Preis der Entgrenzung von Arbeit und Leben, der Einforderung von Flexibilität, Mobilität, Verfügbarkeit und permanenter Selbstoptimierung. Temporäre Vertragsverhältnisse, Niedriglöhne, das Hinsiechen arbeitsrechtlicher Interessenvertretungen prägen auch das rahmende Portfolio zahlreicher „Erwerbstätiger“. Dabei wird die moderne „Existenzform des Künstlers“ als freie*r kreative*r, risikofreudige*r und unabhängige*r Unternehmer*in, der/dieWerke ohne Auftrag und Waren ohne Käufer*in produziert, als spartenübergreifendes Rollenmodell aktueller Arbeitsökonomien und Managementtheorien herangezogen. Eigeninitiative und Selbstorganisation sind gefragt. Doch was früher als optionaler Lebensentwurf galt, ist heute für viele existenzielle Notwendigkeit geworden. Vom „Außenseiter der Gesellschaft“ zum „Komplizen des neoliberalen Kapitalismus“? Und wie in fast allen Lebensbereichen haben finanzökonomische Maßstäbe eine Definitionsmacht über die Kunst geschaffen, die die Befragung ihres ästhetischen, kulturellen, gesellschaftlichen und gestaltenden „Mehrwerts“ zunehmend überlagern. Die Ausstellung befragt exemplarisch, wie der „Wert von Kunst“ und der „Wert von Arbeit“ von Künstler*innen definiert, analysiert oder in Frage gestellt wird. Material zum Thema unter: http://vomwertderkunst.tumblr.com