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Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
Karlrobert Kreiten zum Gedächtnis
So., 07.10., Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14, 17h
Vortrag von Hans Hinterkeuser über den Düsseldorfer Ausnahmepianisten und tragischem Opfer der NS-Justiz, Karlrobert Kreiten. Er war eines der größten Klaviertalente seiner Zeit und wurde vor 75 Jahren - am 7. September 1943 - 27-jährig in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Er hatte sich privat regimekritisch geäußert, war denunziert worden und vom „Volksgerichtshof“ wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Verunglimpfungen des Führers“ zum Tode verurteilt worden. Die glanzvolle Karriere des Pianisten wird nachgezeichnet. In Düsseldorf in einer hochmusikalischen Familie aufgewachsen – die Mutter Emmy Kreiten-Barido war Mezzosopranistin und der Vater Theo Kreiten Musiker, Komponist und Musikdozent – trat Karlrobert bereits mit 10 Jahren in der Düsseldorfer Tonhalle auf.
Die Glyphosat-Pest in Argentinien
So., 07.10., Alte Feuerwache (Großes Forum), Köln, Melchiorstr. 3, 19.30, Eintritt frei
Auf fast 20 Millionen Hektar Acker-Fläche erstreckt sich das Einsatz-Gebiet von Glyphosat und anderen Ackergiften in Argentinien, das weltweit zu den größten Exporteuren von landwirtschaftlichen Produkten zählt. Welche Folgen das für die Menschen hat, stellte der Mediziner Verzeñassi gemeinsam mit seinen Studierenden bei Untersuchungen der Menschen fest, die in den großen Anbau-Gebieten leben. Ihr Gesundheitszustand unterscheidet sich immens von demjenigen der übrigen Argentinier*innen. Atemwegserkrankungen und Hormon-Störungen traten viel häufiger auf, und die Krebs-Rate liegt um den Faktor 1,83 höher. Diese Erkenntnisse präsentierte er 2016 in Den Haag auch dem „International MONSANTO Tribunal“. Juan Ignacio Pereyra Queles, der als Anwalt gemeinsam mit anderen KollegInnen unter anderem Glyphosat-Geschädigte vor Gericht vertritt, war damals ebenfalls vor Ort, um eine Zeug*innen-Aussage zum Anklagepunkt „Menschenrechtsverletzungen durch Pe-stizid-Vergiftungen“ zu machen. Am 7. Oktober kommen die beiden auf Einladung der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) im Rahmen ihrer Rundreise durch Europa nach Köln, um den Menschen die verheerende Situation in ihrem Land vor Augen zu führen. „Die Europäer sollten etwas über die Herstellung von Agrar-Gütern in Argentinien und anderen Ländern Südamerikas wissen. Es ist eine Produktionsweise, die unsere Landbevölkerung krank macht und umbringt. Und das Gift, das hier verwendet wird, bleibt nicht einfach nur hier. Es gelangt bis nach Europa in verarbeiteten Lebensmitteln und landet auf europäischen Tellern in dem Fleisch, das man dort isst“, so erläutet Verzeñassi den Sinn der Mission der zwei Mitstreiter*innen der INTERNATIONAL ACTIVIST ACTION.
Frauen in der Stadt – 100 Jahre Frauenwahlrecht
Di., 09.10., Stadtmuseum, Berger Allee 2, 16h
Eine der ersten Maßnahmen der Novemberrevolution 1918 war die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland. Die Führung beschäftigt sich am Beispiel Düsseldorfs mit den Akteurinnen der ersten Frauenbewegung und mit den Wahlen des Jahres 1919, an denen Frauen erstmals als Wählerinnen und Kandidatinnen teilnehmen konnten.
Die SS in Düsseldorf: Elitebewusstsein – Ordenskult – Verbrechen
Do., 11.10., Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstr. 29, 19h
Die Geschichte der Schutzstaffel (SS) in Düsseldorf ist bisher kaum erforscht oder dokumentiert. Erstmals bietet der Vortrag von Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, einige Rahmeninformationen zu Strukturen, Akteuren und Handlungsfeldern der SS in der Rheinmetropole. Im Mittelpunkt stehen dabei die 20. SS-Standarte, die im Raum Düsseldorf beheimatet war, sowie die zentralen Figuren an der örtlichen Spitze des „Schwarzen Ordens“. Obschon viele Fragen noch unbeantwortet bleiben müssen, bietet der Vortrag einen ersten Eindruck davon, wie stark Propaganda-Selbstbild und die lokalen Realitäten auseinander drifteten.
Ein Jahr nach NoG20 – Der G20-Gipfel in Hamburg und die Folgen
Do., 11.10., Falkenheim Gerresheim, Unter den Eichen 62a, Eintritt frei, 18:30
Nur wenige Ereignisse haben im vergangenen Jahr so viel Aufmerksamkeit von Presse und Öffentlichkeit erhalten wie der G20-Gipfel in Hamburg. Schon vor dem Gipfeltreffen kündigten sich massive Repressionen gegen Demonstrant*innen an. Es kam zu massiver Polizeigewalt sowie zahlreichen Verletzungen und Festnahmen. Eine zufriedenstellende juristische Aufarbeitung der Fälle gibt es bis heute nicht. Höchst relevant bleibt außerdem die von der Polizei gleich zu Beginn zerschlagene Demonstration »Welcome to Hell«. Als Grund des Polizeieinsatzes wurde damals die Vermummung eines Teils der Demonstrierenden angeführt. Nachträglich stellte sich heraus, dass sich vermummte Zivilpolizisten unter die Protestierenden gemischt hatten - und somit die Zerschlagung provozierten. Nach dem G20-Gipfel erreichte die Diffamierung der gesamten politischen Linken eine neue Dimension. Tausende Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet und Demonstrant*innen mit nicht haltbaren Tatvorwürfen konfrontiert und inhaftiert, wie beispielsweise im Fall des jungen Aktivisten Fabio. Mit Maßnahmen wie den zahlreichen Razzien, der Öffentlichkeitsfahndung der SOKO Schwarzer Block oder dem Verbot der linken Internetplattform „linksunten.indymedia“ wurde eine erneute Verschärfung staatlicher Repression eingeleitet. Die Referentin Michèle Winkler begleitete als Mitarbeiterin des Komitees für Grundrechte und Demokratie unter anderem das G20-Verfahren gegen Fabio V. Über ein Jahr nach dem G20-Gipfel bewertet sie rückblickend Verlauf und Folgen des Gipfels und zieht eine politische Bilanz. Welches Fazit kann hinsichtlich der Proteste, des Handelns der Polizei und der Beschneidung des Demonstrationsrechts gezogen werden? Wie lassen sich die politischen, juristischen und diskursiven Folgen bewerten? Welche staatlichen Repressionsmaßnahmen gab es im vergangen Jahr gegen die politische Linke im Zusammenhang mit G20 und welche Entwicklungen erwarten uns in Zukunft?
Düsselfalken: Antifaschistischer Stadtrundgang
So., 14.10., 12h, Teilnahme kostenlos - Treffpunkt wird bei Anmeldung bis zum 07.10. per Mail an anmeldung[at]duesselfalken[dot]de mitgeteilt
Nie wieder! In diese beiden Worte fassten die Überlebenden des Konzentrationslagers Dachau nach ihrer Befreiung ihr gesellschaftliches und politisches Handeln. Diesen Gedanken wollen wir in der Tradition der antifaschistischen Stadtrundgänge weitertragen und der Menschen gedenken, die während des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 Opfer des Terrorregimes wurden. Dies sind die Frauen und Männer des antifaschistischen Widerstandes, die religiös und rassistisch Verfolgten, die Familien der jüdischen Bevölkerung und der Sinti und Roma, die wegen ihrer sexuellen Orientierung Verfolgten, die Kranken und Behinderten. Man nahm ihnen die Würde, die Freiheit und das Leben. Gemeinsam wollen wir Plätze und Orte aufsuchen, die im Zusammenhang mit den Verbrechen des Naziregimes in Düsseldorf stehen und uns das Schicksal der Opfer in Erinnerung rufen. Dabei werden wir auch die Rolle von Unternehmen, Vereinen und Institutionen im Düsseldorf des damaligen „Deutschen Reichs“ betrachten. Begleitet wird der Stadtrundgang von einer erfahrenen Stadtführerin des VVN – BdA.
Global Brunch: Die Rechte der Frauen
So., 14.10., zakk, Fichtenstr. 40, 11h, 6,- Euro für Frühstück & Vortrag
In der neuen Vortragsreihe zu den Nachhaltigkeitszielen der UNESCO im zakk mit der Idee, in netter Runde zu frühstücken und dabei über die Welt und globale Zusammenhänge nachzudenken, steht heute Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen auf der Agenda mit einem Vortrag von Dr. Esma Çakır-Ceylan, Rechtsanwältin. Denn die meisten Menschenrechtsverletzungen geschehen an Frauen: Sie sind in jedem Land erhöht von Gewalt und häuslicher Gewalt betroffen; sie verdienen für dieselbe Arbeit durchschnittlich weniger Geld; sie sind in den politischen Gremien der Gesellschaft unterrepräsentiert; sie sind oft von Mehrfachbelastung durch Haushalt, Kinder und Erwerbsleben betroffen und leiden trotzdem mehr unter Altersarmut. Wenn sie vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchten, sind sie diejenigen, die wegen der Fluchtbedingungen erneut zu Opfern werden. Eine Liste, die sich endlos weiterführen lässt. Frau Dr. Cakir-Ceylan wird über einige dieser Zustände und Missstände berichten und gemeinsam mit dem Publikum diskutieren, welche politischen Gründe es dafür gibt und welche Maßnahmen für eine Geschlechtergerechtigkeit erforderlich sind.
Nach der Wahl - Wohin steuert die Türkei?
Mo., 15.10., ZAKK, Fichtenstr. 40, 19h, Eintritt frei
Die Türkei war jahrelang ein verlässlicher Partner des Westens, stand vor den Türen der EU, und verändert sich nun dramatisch. Der Präsident des Landes, Recep Tayyip Erdogan, wird immer autokratischer, und Deutschland reibt sich die Augen über diese Entwicklung. Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen und welche Folgen hat sie für Deutschland innen- und auch außenpolitisch? Aber vor allem: Wie soll es mit der Türkei weitergehen. Die taz-Journalistin und Erdogan-Biografin Çiğdem Akyol berichtet über aktuelle politische Entwicklungen in der Türkei. Veranstalter*innen: Evangelische Stadtakademie, Düsseldorfer Appell im Rahmen von Respekt und Mut.
Beka Adamaschwili liest „Bestseller“
Di., 16.10., BiBaBuZe, Aachenerstr. 1, 19:30, 7,- Euro
Beka Adamaschwili, geboren 1990 in Tiflis, wurde für seine Kurzgeschichten, die bereits in frühen Jahren in Magazinen und Zeitungen publiziert wurden, vielfach ausgezeichnet. Als Blogger macht er mit satirisch-humoristischen Postings auf sich aufmerksam. Heute arbeitet Adamaschwili für eine große georgische Werbeagentur. Mit „Bestseller“ veröffentlichte er 2014 seinen Debütroman, der in Georgien schnell zum echten Bestseller avancierte und auf der Shortlist für den besten Roman beim SABA- und Tsinandali-Preis stand. Im Rahmen der Reihe zum Gastland der Frankfurter Buchmesse „Georgien ... der Stern der Morgenröte erscheint.“
Jean Améry – gestorben am 17.10.1978
Mi., 17.10., BiBaBuZe, Aachnerstr. 1, 19.30, 6,- Euro
Am 17.10.1978 nahm sich Jean Améry in einem Salzburger Hotel das Leben. Die Älteren erinnern sich noch an seine kettenrauchenden Auftritte im Internationalen Frühschoppen und anderen Fernsehsendungen. Améry war der Urtyp des genre-übergreifenden Intellektuellen und Selbstdenkers, Buchautor („Hand an sich legen“, „Über das Altern“ u. v. a), Zweiflers und gelegentlich auch Provokateurs, dem einfache Wahrheiten zuwider waren. Achim Raven und Werner Hanses-Ketteler wollen darstellen, wie sich dieser Mann in verschiedenen Konstellationen zu entfalten oder zu behaupten strebte, was ihm das abverlangte und welche Funktion er freiwillig–unfreiwillig in der westdeutschen Kultur der Nachkriegszeit spielte.
„Aktion Erntefest“: Mit Musik in den Tod. Rekonstruktion eines Massenmords
Do., 18.10., Erinnerungsort Alter Schlachthof, Hochschule Düsseldorf, Münsterstr. 156, Raum 1.001 in Gebäude 3, 18.30
Vor 75 Jahren erschossen deutsche Polizisten und SS-Angehörige im Distrikt Lublin über 40.000 Juden. Dieses Massaker unter dem Decknamen „Aktion Erntefest“ bildete den grausamen Abschluss der Ermordung der drei Millionen polnischer Jüdinnen und Juden. Der Historiker Dr. Stefan Klemp von der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache aus Dortmund schildert, wie über 2.000 NS-Täter am 3. November 1943 das Morden im KZ Majdanek und in Trawniki begannen und tags darauf in Poniatowa fortsetzten. Die Spuren des Massakers wurden anschließend verwischt, indem die Leichen verbrannt wurden. In der deutschen Erinnerungskultur ist dieses größte Massaker des Zweiten Weltkriegs nicht verankert. In Kooperation mit dem AStA der HSD und der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.
Überlebende als Akteurinnen. Die Frauen der Lagergemeinschaften Ravensbrück
Di., 23.10., Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstr. 29, 19h
Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager ist mittlerweile gut erforscht und publizistisch aufgearbeitet worden. Allerdings standen die Männerlager weit mehr im Fokus als die Lager der Frauen. Der Berliner Historiker Dr. Henning Fischer hat die politischen Lebensgeschichten einer Gruppe von kommunistischen deut schen Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück ausführlich recherchiert. In seinem Buch „Überlebende als Akteurinnen“ porträtiert er den Lebensweg dieser Frauen ab ihrer Politisierung in der Weimarer Republik, beschreibt ihr Engagement für die KPD und im Widerstand sowie ihr Überleben in Ravensbrück. Unmittelbar nach ihrer Befreiung gründeten diese Frauen ein „Ravensbrück-Komitee“ als gemeinsamen sozialen und politischen Verband. Gegen viele Schwierigkeiten führten die Überlebenden ihre Lagergemeinschaften in DDR und BRD bis in die 2000er Jahre fort und verfolgten eigenständige politische Ziele. Diese Geschichte wird anhand eines Bildervortrags vorgestellt werden; dabei wird auch auf die in Düsseldorf wirkende Ärztin und Ravensbrück-Überlebende Doris Maase eingegangen.
Kein Schlussstrich unter den NSU Komplex! Rechter Terror und das Versagen des deutschen Staates
Do., 25.10., Falkenheim Gerresheim, Unter den Eichen 62a, 18.30, Eintritt frei
Im Zuge der Auseinandersetzung um die Aufklärung des NSU-Komplexes ist vor allem die Praxis des Verfassungsschutzes in die Kritik geraten. Nicht nur, dass er seiner selbstgestellten Aufgabe als „Frühwarnsystem“ im Zusammenhang mit dem NSU-Terror nicht nachgekommen ist, es zeigte sich zudem, dass der Inlandsgeheimdienst im weitaus größerem Maße als bisher angenommen in die Neonazi-Szene verstrickt ist. So genannte V-Leute, also bezahlte Informanten, des Verfassungsschutzes sind bis in die Führungsebene der Szene hinein aktiv. Einzelne V-Leute wiesen auch eine große Nähe zum untergetauchten NSU-Kerntrio auf. Zudem wurde erneut deutlich, dass auch kriminelle und gewalttätige V-Leute von ihren Ämtern umfassend geschützt und gedeckt werden. Der Vortrag wird, vornehmlich anhand von Beispielen aus NRW, eine grundsätzliche Kritik an der Praxis des Verfassungsschutzes und seines V-Leute-Systems formulieren.
Musik&Tanz
Drongos for Europe & Suckerpunch & Angry Itch
Fr., 12.10., AK47, Kiefernstr. 23
Bram Punk Rock aus Birmingham/UK.
Dylan Lana Band
Fr., 19.10., AK47, Kiefernstr. 23
Aus Córdoba/Argentina auf der Hotel-5-Tour.
Garath West feat. Fab Houdini
Do., 25.10., Pitcher, Oberbilker Allee 29, 20h
Zwei Westerngitarren und ein Kontrabass - so gediegen wie ein Schaukelstuhl auf der Veranda.
DefektDefekt & Johnny Notebook & I am the Fly
Sa., 27.10., AK47, Kiefernstr. 23
New Wave Punk & Synthpunk.
The Hydden feat. Roger
Di., 30.10., Pitcher, Oberbilker Allee 29, 20h
Bei der musikalischen Two-Man-Army trifft Blues auf Punk und Grunge auf Hardrock.