VERMATSCHTES
► kurz und knapp: geisel und moria, lotta lesen
SOLIDARITÄT
► andere perspektiven aus der krise: sexarbeit und flüchtlingsunterkünfte
AM PRANGER
► „embedded science“: laschets williger virologe
KEIN VERGESSEN
► 75 jahre nach der befreiung: buchenwald war auch in düsseldorf
NOISE OF ART
► ein wenig weichgespülter: pablo picasso im k20
BOOKS
► krawall und remmidemmi: links leben mit kindern
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Wichtig:
Ihr habt extrem rechte Aktivitäten in Düsseldorf oder Umgebung beobachtet oder sonst wie Kenntnis von solchen erhalten? Übergriffe,Propaganda (Flyer, Sprühereien, Plakate ...), Konzerte, Infostände usw.?
Dann schickt bitte möglichst schnell eine E-Mail an
Da die analoge Verbreitung der TERZ durch Corona momentan Grenzen gesetzt sind, haben wir ein PDF zum Download erstellt. Vielleicht kommt da mehr TERZ Feeling auf als hier auf unserer Website.
TERZ Mai 2020 als PDF zum Download
Hinterhof – Linkes Zentrum
Im Hinterhof - Linkes Zentrum versammelt sich normalerweise ein breites Spektrum linker Gruppen. Aktuell ist nicht nur pandemiebedingt geschlossen, auch eine Renovierung war und ist geplant. Also haltet die Augen und Ohren offen, wie und wann es hier weitergeht!
Hier findet ihr die aktuellen Termine!
Der "Hinterhof - Linkes Zentrum" ist ein selbstorganisierter Freiraum für politisches und Kunst.
In der TERZ-Rubrik „Cultige Zeiten“ bemühen wir uns stets, Termine und Angebote zusammenzusammeln, wer wo was wann warum wofür wogegen organisiert. Dabei liegt der Schwerpunkt auf selbstorganisierten Veranstaltungen und unabhängigen unkommerziellen Orten, die Angebote zur politischen wie kulturellen Meinungsäußerung und Raum für Diskussionen und gemeinsame Artikulation bieten. Und da geht gerade vor Ort bekanntlich nicht viel, denn diese Räume – in denen ihr in der Regel auch die gedruckte TERZ vorfindet – sind geschlossen oder aber nur in Kleinstgruppe ohne Verweilmöglichkeit zugänglich. Was also tun, in Zeiten, in denen Zeit anders verwendet werden muss oder kann? Denn neben Corona gibt es bekanntlich noch den leider schon normal gewordenen Wahnsinn … und wenn z.B. die Stadt Düsseldorf eine Anmeldung des „1. Mai Bündnisses“ für 100 Personen auf der großen Wiese vor dem Landtag verbietet, obwohl das Bündnis ein markierungs- und ordnergestütztes Distanzkonzept vorgelegt hatte, während der Handel deutlich fülliger florieren darf, dann müssen unsere politischen Handlungsspielräume – konkrete und abstrakte – gerade jetzt erhalten und ausgebaut werden.
Natürlich bietet da „das Netz“ eine Vielzahl von Möglichkeiten, um sich (alleine) sinnvoll zu beschäftigen: von Cocktail- oder Yogakursen über Konzerte, Lesungen und Dokumentationen per Instagram, Youtube & Co. sowie einer Menge lesenswerter Artikel und Beiträge. Wer nicht ins reanimierte Autokino möchte, kann so die 66. Kurzfilmtage Oberhausen als Online-Festival verfolgen: vom 13. bis 18.05. werden über 350 Filme online gestellt und Filmemacher*innen stellen ihre Arbeiten persönlich vor, jeden Abend geht ein DJ-Set online, Gespräche und Diskussionen vervollständigen das Programm. Auch die Düsseldorfer Filmkunstkinos bieten einen eigenen Kino on Demand Service (https://kino-on-demand.com/cinemas/filmkunstkinos). Beim ForumFreiesTheater (FFT) bietet das Game-Theater-Kollektiv machina eX mit Lockdown an fünf Abenden im Mai ein Spiel, das gemeinsam in der Messenger-App Telegramm gespielt wird (https://fft-duesseldorf.de). Und am 13.05. meldet sich das AK47 mit einem Konzert von Die Schwarzen Schafe im Live-Stream ab 21h.
Buchhandlungen dürfen inzwischen wieder öffnen und ein Besuch bei BiBaBuZe lohnt sich – nicht nur, weil es hier die Print-TERZ gibt – und hoffentlich öffnen einige Stadtbüchereien und die Museen noch im Mai. Ansonsten seien die vielfältigen Online-Beiträge der Mahn- und Gedenkstätte empfohlen – die man jetzt auch virtuell in 3D besuchen kann (https://art.vision/mahn-und-gedenkstaette) – wie die Facebook-Beiträge der Reihe „Im Kessel - 17 Tage im April“, in der das Kriegsende und die Befreiung Düsseldorfs vor 75 Jahren anhand von 17 Geschichten und Fotos vom 1. April (Schließung des Ruhrkessels) bis zum 17. April 1945 (Befreiung der Stadt und Kriegsende an Rhein und Ruhr) erinnert wurde, sowie die Reihe „Jeder Mensch hat einen Namen“, die an die 2.587 ermordeten Düsseldorfer*innen während der Shoah erinnert, indem stellvertretend die Lebensgeschichten einiger weniger erzählt werden.
Jetzt den Arsch hochkriegen, sich einmischen und einbringen: Inzwischen ist absehbar, dass die Pandemie gerade Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen und Lebenssituationen besonders heftig trifft und gerade in der von Handel- und Dienstleitungen geprägten Stadt Düsseldorf mit hohen Lebenshaltungskosten nimmt das Armutsrisiko für viele deutlich zu. Ganz konkret kann z.B. das Engagement des Zakk gemeinsam mit fiftyfifty einer Lebensmittelausgabe für arme Menschen mit Sach‑, Geld- und Zeitspenden unterstützt werden – ebenso wie die Altstadt-Armenküche, die inzwischen mit über 200 Mahlzeiten täglich die Ausgabe verdoppelt hat müssen. Auch die Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative Stay! – die Menschen in prekären aufenthaltsrechtlichen Situationen unterstützt mit medizinischer Hilfe und Rechtsberatung – arbeitet weiter. Nicht nur diese konkreten Hilfen gilt es auszubauen, auch Diskussionen des solidarischen und politischen Umgangs mit dieser Situation – wie z.B. Konzepte eines bedingungslosen Grundeinkommens – gilt es anzustoßen. Sehenswert bleibt auch der virtuelle investorenkritische Spaziergang durch Düsseldorf-Oberbilk vom Bündnis bezahlbarer Wohnraum (https://bezahlbarer-wohnraum-duesseldorf.de/virtueller-investorenkritischer-stadtrundgang), geplant anlässlich des Housing Action Days im März. So versucht sich Politischer Protest 2.0 online, wie auch die Kampagne #LeaveNoOneBehind der Seebrücke gegen die unmenschlichen Bedingungen für geflüchtete Menschen an der EU-Außengrenze oder die Aktionen der Klimabewegung Fridaysforfuture zeigen.